1968: Ramez Salame – "Ich gab meine Waffe weg"
11/06/2021
1968 fand in Caux ein Leadership-Trainingskurs für junge Menschen statt - ein Vorläufer der zahlreichen Folgeprogramme, wie dem heutigen Caux Peace and Leadership Programme.
Einer der Teilnehmenden war der 21-jährige Jurastudent Ramez Salamé aus Beirut, Libanon. Er war kurz vorher der Moralischen Aufrüstung (MRA, heute Initiativen der Veränderung begegnet und hatte sich die Praxis des inneren Hörens zu eigen gemacht. "Diese Zeiten der Stille waren eine Gelegenheit für Gott, an den ich allen Glauben verloren hatte, zu mir zu sprechen," sagt er. "Ich begann, mich wirklich für die Menschen um mich herum zu interessieren."
Einer der Gedanken, die ihm während diesen Zeiten der Stille kamen, war, seine beiden Schwestern ins Kino mitzunehmen, was damals für sie allein nicht möglich war. "Das bedeutete einen ersten Sieg über die totale Selbstbezogenheit, in der ich gelebt hatte. Dies brachte eine tiefe Freude in mein Leben."
In Caux setzte Ramez seine Entdeckungen fort. "Mein Zimmerkamerad sagte mir, dass ich, wenn ich eine neue Welt aufbauen wollte, mein Leben radikal ändern müsse. Während ich darüber nachdachte, notierte ich Dinge, die ich in Ordnung bringen musste; meine Beziehungen zu meinem Vater und Bruder und zu einigen Freunden, die ich verraten hatte, und ein Buch, das ich gestohlen hatte."
Das bedeutete einen ersten Sieg über die totale Selbstbezogenheit, in der ich gelebt hatte. Dies brachte eine tiefe Freude in mein Leben.
Er schrieb Entschuldigungsbriefe an seinen Vater und seine Freunde und gab das Buch zurück. "Das Schwierigste war, mich bei meinem jüngeren Bruder zu entschuldigen und meine Eifersucht zu gestehen. Aber als ich dem inneren Drängen nachgab, konnte ich es schliesslich tun. Dadurch wurde ich ein freier Mensch. Alte Gewohnheiten und aller Groll verschwanden."
Sieben Jahre später im Jahr 1975 brach der Bürgerkrieg zwischen den christlichen und muslimischen Gemeinschaften im Libanon aus. Ramez schloss sich einer christlichen Miliz an. "Eines Tages erkannte ich beim Beten, dass Gott einen wichtigeren Kampf führte als denjenigen, den ich gerade kämpfte. Ich gab meine Waffe weg. Später kam mir der Gedanke, die Trennungslinie in Beirut zu überqueren und muslimische Freunde zu treffen, die ich wegen des Krieges lange nicht gesehen hatte." Es war so gefährlich, dass er seiner Frau nicht erzählte, was er tat.
Eines Tages erkannte ich beim Beten, dass Gott einen wichtigeren Kampf führte als denjenigen, den ich gerade kämpfte. Ich gab meine Waffe weg.
Ramez und seine muslimischen Freunde starteten eine Reihe von Dialogtreffen, die einflussreiche Leute aus den verschiedenen Gemeinschaften und Parteien an einen Tisch brachten. In jenen schwierigen Jahren brachte er zahlreiche junge Libanesinnen und Libanesen nach Caux. "Ich teilte ein Zimmer mit einer jungen Libanesin," erinnert sich Ulli Ott Chanu. "Sie sprach Französisch, ich Englisch, also war es wirklich schwer, sich zu verständigen. Aber sie schenkte mir eine hölzerne Ikone, die ich immer noch habe. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, denke ich an meine Zimmerkameradin und den Libanon. Das ist es, was Caux in Menschen bewirkt - die Welt öffnet sich und bringt einem Menschen nahe."
Die Dialoge wurden auch nach dem Ende des Krieges fortgesetzt. Ex-Kämpfer beider Seiten nahmen daran teil und sagten sich von den Gräueltaten los, an denen sie beteiligt gewesen waren. Einer von ihnen war Assaad Chaftari, früher Anführer einer christlichen Miliz. Heute arbeiten ehemaligen Feinde als Fighters for Peace zusammen, eine Organisation, die von Chaftari mitbegründet wurde, damit jüngere Libanesinnen und Libanesen entdecken, "was wir zu spät erkannt haben - dass in einem Bürgerkrieg alle verlieren." Sie halten Vorträge in Schulen und Universitäten, organisieren Sommercamps, wenden sich an Familien, die Angehörige verloren haben, und setzen Dialoge, Theater und eine Online-Bibliothek mit persönlichen Geschichten ein.
"Die Wiedergeburt meines persönlichen Glaubens hätte mich lediglich zu einem selbstzufriedenen und stolzen Christen machen können," sagt Ramez. "Aber Initiativen der Veränderung hat mich immer wieder herausgefordert, darüber hinauszugehen: auf andere zuzugehen - besonders auf meine muslimischen Landsleute - und mit ihnen für eine Erneuerung zu arbeiten, die zuerst in unserem eigenen Leben beginnen muss, auf der Basis unserer gemeinsamen Bedürfnisse."
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Sehen Sie ein Interview mit Ramez Salamé in englischer Sprache zum Thema "What dialogue requires to be fruitful" (Innerchange Documentary)
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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Menschen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.
- Foto oben und Video: Inner Change
- Foto auf Terrasse in Caux: Initiativen der Veränderung
- Foto Mittelmeerdialog: Christoph Spreng
- Foto Assaad Chaftari: Initiativen der Veränderung
- Korrekturlesung: Maya Fiaux
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"Ich konnte sehen, dass mein Beitrag wertvoll war!"
Caux Peace and Leadership Programme Talks 6
10/06/2021
Die Möglichkeit, ein Teil der Caux Peace and Leadership Programme-Familie zu sein, hat mein Leben stark verändert. Mein Name ist Manuela Garay, ich bin Kanadierin und Kolumbianerin und habe mich schon immer als „Weltbürgerin“ betrachtet. Die Erfahrungen, mit denen junge Menschen auf der ganzen Welt konfrontiert sind, bewegen und berühren mich sehr. Das habe ich schon immer so wahrgenommen, aber mein Austausch mit der Welt war begrenzt.
Die Erfahrungen in Caux, die Begegnungen mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die Mithilfe im Service des Caux Peace and Leadership Programme und das starke Gemeinschaftsgefühl, das während meines Praktikums entstand, haben mich zu einer vernetzte Weltbürgerin gemacht. Ich habe jetzt Freundinnen und Freunde in allen Ecken der Welt, und wenn etwas geschieht, empfinde ich ein Gefühl der Anteilnahme und des persönlichen Verlusts.
Als es letztes Jahr zu der Explosion in Beirut im Libanon kam, fühlte es sich an, als wäre meine eigene Stadt betroffen. Als die Covid-Krise Spanien und jetzt Indien traf, hatte ich das Gefühl, als ginge mir der Sauerstoff aus. Jetzt gibt es Proteste in Kolumbien und ich fühle mich angespannt und wünschte, ich könnte etwas tun, um meinem Volk zu helfen. Zu Kolumbien habe ich eine persönliche Verbindung, da viele meiner Familienmitglieder und Kindheitsfreunde dort leben.
Die Last all dieser Dinge kann manchmal überwältigend sein, was sich auf meine psychische Gesundheit auswirkt. Das Gefühl, sehr unbedeutend und hilflos zu sein, kann mich übermannen. In solchen Momenten verspüre ich das Bedürfnis, etwas zu tun, um die Welt in irgendeiner Weise zu einem besseren Ort zu machen.
Deshalb bin ich von der Wichtigkeit meiner Arbeit mit Kreatives Leadership (KL), einer von CPLP-Alumni organisierten Konferenz, überzeugt. Als jemand, die Kunst und verschiedene Formen des Geschichtenerzählens - insbesondere Grafikdesign und Fotografie - mag, hatte ich immer das Gefühl, beruflich einen Weg eingeschlagen zu haben, auf dem ich Menschen nicht wirklich helfen konnte.
Ich war trotz der Herausforderungen und steilen Lernkurven von einem Team umgeben, das fürsorglich und ermutigend war, und obwohl wir alle an verschiedenen Orten lebten, waren wir uns nahe.
Seit ich dem KL-Team beitrat und in der Kommunikationsabteilung mitarbeitete, hat sich dieses Gefühl langsam aufgelöst, weil ich einen sinnvollen Beitrag leisten kann. Das erste Jahr der Konferenz war unglaublich erfüllend und motivierend, vor allem, weil ich trotz der Herausforderungen und steilen Lernkurven von einem Team umgeben war, das fürsorglich und ermutigend war, und obwohl wir alle an verschiedenen Orten lebten, waren wir uns nahe.
Zurzeit arbeiten wir an der zweiten Auflage der Konferenz und wir schliessen unser Pilotprojekt Weaving Our Narratives ab, einen Kurs zum Geschichtenerzählen, den wir hoffentlich weiterentwickeln werden. Das bedeutet, dass ich jetzt das Gefühl habe, nicht nur eine vernetzte Weltbürgerin zu sein, sondern jemand, der aktiv zum Wohlergehen anderer beiträgt. Dies alles wurde möglich dank meiner Erfahrung beim Caux Peace and Leadership Programme.
Manuela Garay ist Büroleiterin bei einem Energiesparunternehmen in Kanada und studiert derzeit Grafikdesign. Sie hat 2017 am Caux Peace and Leadership Programm (CPLP) teilgenommen und freut sich, ihr Engagement bei der Konferenz Kreatives Leadership und dem Kurs Weaving Our Narratives fortzusetzen. Nachdem sie durch CPLP erfahren hat, wie innerer Frieden und das Erzählen der eigenen Geschichte das eigene Leben beeinflussen können, ist sie gespannt, welchen positiven Effekt diese Konferenz und der Kurs auf andere und auf die Welt im Allgemeinen haben werden.
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Die Caux Peace and Leadership Programme Talks sind ein Online-Raum, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke aufgebaut werden. Diese neue Gesprächsreihe wird von Alumni des Caux Peace and Leadership-Proramms veranstaltet und moderiert und bietet Gelegenheit, jungen Menschen aus aller Welt zuzuhören, sich inspirieren zu lassen und Kontakte zu knüpfen.
Wenn Sie am Samstag, den 26. Juni 2021 um 13:00 GMT an unserem nächsten CPLP Talk teilnehmen möchten, können Sie sich hier anmelden! Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Email, in der Ihnen mitgeteilt wird, wie Sie an dem Treffen teilnehmen können.
Bitte lesen Sie die Teilnahmebedingungen hier.
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1967: Teame Mebrahtu – „Es ist nicht wichtig, wo ich lebe“
Von Stan Hazell
08/06/2021
Teame Mebrahtu kam 1967 nach Caux, fünf Jahre nachdem sein Heimatland Eritrea von Äthiopien annektiert worden war. Der Befreiungskampf – der drei Jahrzehnte andauern sollte – gewann zu diesem Zeitpunkt an Intensität. Der Widerstand gegen die Regierungspolitik hatte zu einem Studentenstreik geführt und alle weiterführenden Schulen waren geschlossen worden.
Als Dozent am Teacher Training Institute in Asmara hatte Teame Mitglieder einer internationalen Gruppe der Moralischen Aufrüstung (heute Initiativen der Veränderung) getroffen, die mit ihrem Film Freiheit durch das Land tourten. Die im Film dargestellten Werte spiegelten die Werte seiner eigenen geistlichen Erziehung als koptischer Christ wider. Aber das Konzept der Veränderung auf globaler Ebene war neu für ihn.
Seine Zeit in Caux war eine Offenbarung für ihn. Er war beeindruckt von der Mischung der vertretenen Länder, Kulturen und Religionen und von den Erfahrungen, die die Menschen miteinander teilten. Allmählich erkannte er, dass er seine Verbitterung gegenüber den Äthiopiern und den dort ansässigen US-Amerikanern, die ihn schlecht behandelt hatten, aufgeben musste, wenn er Eritrea helfen wollte. Er beschloss, dass er als Lehrer die Verantwortung hatte, einen Wandel herbeizuführen und sich dabei zuerst selbst ändern musste. Es war eine befreiende Erfahrung.
Seine Zeit in Caux war eine Offenbarung für ihn. Er war beeindruckt von der Mischung der vertretenen Länder, Kulturen und Religionen und von den Erfahrungen, die die Menschen miteinander teilten.
Zurück in Eritrea, das immer noch vom Studentenstreik beherrscht wurde, begann Teame mit dem Team der Moralischen Aufrüstung zu arbeiten. Er machte es sich zur Aufgabe, die Mentalität „Ich kann nicht viel gegen die Probleme tun“ zu negieren, und beschloss, durch Schweigen könne keine Veränderung geschehen.
Er war Redner bei einer Massenkundgebung, die die streikenden Studierenden davon überzeugte, zu ihrem Studium zurückzukehren – ein Akt, der wahrscheinlich blutige Zusammenstösse mit der äthiopischen Armee verhinderte. Später erzählten ihm einige der Studierenden, dass sie von seinem Vergleich, die Studierenden seien wie ein Flugzeug, dem der Treibstoff ausgegangen war und das auf einer mit Nägeln bepflanzten Landebahn zu landen versuchte, überzeugt worden waren.
Teame wurde später Direktor des Teacher Training Institute in Asmara und anschliessend Assistenzprofessor für Pädagogik an der Universität von Asmara. Nach der Machtergreifung des mörderischen Mengistu-Regimes 1974 war sein Leben in Gefahr und er suchte Asyl in Grossbritannien.
Als Flüchtling lehnte Teame Sozialhilfe ab und lieh sich Geld von Verwandten, um sich und seine Familie zu unterstützen. „Ich fand es wichtig, ein Bürger zu sein, der seinen Beitrag leistet, so wie ich es in der Gesellschaft, aus der ich kam, gewesen wäre.“ Er besuchte zunächst 100 Schulen im Südwesten Englands, um Kindern etwas über Afrika beizubringen und die Völkerverständigung zu fördern.
Man kann Probleme nicht mit Waffen lösen.
Danach machte er eine bemerkenswerte Karriere an der Bristol Graduate School of Education, wo er Studierende aus der ganzen Welt unterrichtete und betreute, von denen viele in ihren eigenen Ländern zu führenden Pädagoginnen und Pädagogen wurden. Er setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Bildung als Werkzeug zu nutzen, um Veränderungen in einer gespaltenen Welt herbeizuführen: „Man kann Probleme nicht mit Waffen lösen.“
Einer seiner grössten Erfolge war eine grosse Konferenz in Bristol über multikulturelle Erziehung, die sich darauf konzentrierte, die schulischen Möglichkeiten für ethnische Minderheiten zu verbessern und alle Kinder für eine Welt ausserhalb ihrer Grenzen zu sensibilisieren.
Er setzte sich ausserdem weiterhin für die Verbesserung der Bildung in Eritrea ein. Zwischen 1986 und 1988, als die Feindseligkeiten noch andauerten, reiste er in die befreite Zone Eritreas, um Workshops für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte durchzuführen, die sich unter Bäumen versammelten, während äthiopische MiG-Jets über sie hinwegflogen. Nach der Unabhängigkeit 1991 baute er eine Partnerschaft zwischen Eritrea und der Universität Bristol auf und bildete Pädagoginnen, Pädagogen und Bildungsbeauftragte aus.
Heute, im Alter von über 80 Jahren, hält er an seiner Überzeugung fest, dass jeder eine persönliche Verantwortung hat, ein Licht auf die Ungerechtigkeiten einer unvollkommenen Welt zu werfen, ganz egal, wie klein dieser Beitrag auch sein mal. Auch kleine Lichter können zu Leuchttürmen der Hoffnung werden. „Es ist nicht wichtig, wo ich lebe“, sagt er, „es ist nicht wichtig, wer ich bin. Wichtig ist die Rolle, die ich spiele.“
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Sehen Sie die Rede von Teame Mebrahtu bei einer Konferenz im Westminster Theater, London (1977) in dem Film aus unseren Archiven Choice for an Impatient World (16'01" - 16'28")
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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Menschen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.
- Foto oben: Jenny Matthews
- Eritrean: Across the Bridge, Mike Lowe, For A Change Magazine, 1987
- Film Choice for an impatient world: Initiativen der Veränderung
- Korrekturlesung: Teresa Healey
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1966: Buth Diu – Es geht nicht darum, wer Recht hat, sondern was richtig ist.
Von Peter Everington
01/06/2021
1966 überreichte Buth Diu, ein hochrangiger sudanesischer Politiker, dem Londoner Hauptquartier der Moralischen Aufrüstung (MRA, heute Initiativen der Veränderung) Speere und ein Schild aus Nilpferdleder als Zeichen seines Wunsches, die Stammes- und Regionalkriege in seinem Land zu beenden. "Wir können unsere Speere für Fische verwenden, anstatt uns gegenseitig zu bekämpfen", sagte er.
Die Absichten von Buth Diu waren nicht immer so friedfertig gewesen. Er wuchs in der Nuer-Region im heutigen Südsudan auf und begann in den Jahren vor der Unabhängigkeit eine bezahlte Tätigkeit als Hausangestellter des britischen Distriktkommissars. Ohne formale Schulbildung brachte er sich selbst das Lesen, Schreiben und Tippen bei. Er erhielt den begehrten Posten eines Dolmetschers, gründete eine politische Partei und wurde ins Parlament in Khartum gewählt.
1956 erlangte der Sudan die Unabhängigkeit von seinen britischen und ägyptischen Herrschern. Die Südsudanesen (die schließlich 2011 einen eigenen Staat erhielten) ärgerten sich über die Vorherrschaft der arabischen Nordsudanesen. Die Nordsudanesen ihrerseits hatten ein Sprichwort: "Ein Nuer nebenan ist ein Feuer nebenan". Die feurigen Reden von Buth Diu im Parlament bestätigten diese Befürchtung.
In Caux, dem Konferenzzentrum für moralische Wiederbewaffnung, wurde 1958 Buth Dius Engagement für die Versöhnung geboren. Als damaliger Minister für Bauwesen gehörte er zu einer vom Premierminister entsandten Politikerdelegation. Am ersten Morgen staunte Buth Diu nicht schlecht, als sein Zimmergenosse, ein Engländer, ihm die Schuhe putzte. Später sagte er: "Ich hatte das Gefühl, dass das MRA eine Revolution sein muss".
Er verpflichtete sich, sich für Versöhnung einzusetzen.
Er war von dem Film Freedom (siehe 1955) begeistert und unterhielt sich mit den Afrikanern, die ihn geschrieben hatten. Auf einer Plenarsitzung entschuldigte er sich für seinen Hass auf die Nordsudanesen und für sein herrschsüchtiges Verhalten gegenüber politischen Rivalen im Süden. Er verpflichtete sich, sich für die Versöhnung einzusetzen. Zurück in der Heimat kam neue Freude in sein Familienleben, und er benannte einen neugeborenen Sohn nach einem der Nordsudanesen, die mit ihm in Caux waren.
Die nächsten Jahre in Khartoum waren hart. Eine Militärregierung fegte das Parlament hinweg, und im Süden eskalierte der Bürgerkrieg, ein verheerender Rückschlag für das ganze Land. Buth Diu brachte Nord- und Südsudanesen in seinem Haus zusammen, wo er ihnen oft Freedom oder andere MRA-Filme zeigte.
Als die Demokratie für ein paar Jahre zurückkehrte, wurde Buth Diu Minister für Tierressourcen. 1966 erwirkte er im Kabinett die Genehmigung, dass Harambee Africa, eine von jungen Afrikanern gegründete und von der MRA inspirierte Musikrevue, zwei Wochen lang im Sudan als Gast der Regierung auftreten durfte.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine enge Beziehung zwischen ihm und Dr. Mohammed El Murtada vom Arbeitsministerium, der bei Arbeitskonflikten die MRA-Formel "Nicht wer Recht hat, sondern was richtig ist" anwandte.
Zu jener Zeit baute Buth Diu ein neues Haus. Eines Abends saßen er und Murtada an einem Tisch in dessen Rohbau und notierten einige Ideen, wie der Krieg zwischen Nord und Süd gelöst werden könnte. Am nächsten Tag nahmen sie sie mit ins Innenministerium. Im folgenden Jahr tauchten einige ihrer Ideen im Friedensabkommen von 1972 wieder auf, das 10 Jahre intensiver Kämpfe beendete.
Einige Jahre nach dem Tod von Buth Diu im Jahr 1975 wurde Mohammed El Murtada Direktor des Arbeitsministeriums. Wenn er an der jährlichen Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf teilnahm, besuchte er oft Caux. 1983 schrieb er: "Vom Beispiel Buth Dius habe ich gelernt, dass die Lösung von Problemen nicht in erster Linie von technischen Einzelheiten und formalen Ansätzen abhängt. Grundlegende Lösungen ergeben sich aus einer Heilung der Schwächen der menschlichen Natur - Stolz, Angst, Hass und Misstrauen. Diese können durch Vergebung, Liebe und gemeinsame Ziele für das Wohlergehen einer Nation ersetzt werden, wenn der Einzelne den Mut findet, Gottes Führung zu gehorchen".
In den vergangenen Jahren war die Geschichte des Sudan sehr turbulent. Caux hat sowohl vor als auch nach der Unabhängigkeit des Landes immer wieder Gruppen aus dem Norden und dem Süden empfangen, die sich für Versöhnung einsetzen.
Ich habe von Buth Diu gelernt, dass die Lösung von Problemen nicht in erster Linie von technischen Einzelheiten und formalen Ansätzen abhängt.
Mohammed El Murtada
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Über den Autor
Nach einer tiefgreifenden persönlichen Veränderung, als er während seines Studiums der moralischen Aufrüstung begegnete, wechselte Peter Everington für sein letztes Studienjahr in Cambridge zu Arabisch. Er war 23 Jahre alt, als er zum ersten Mal in den Sudan ging und acht Jahre lang im sudanesischen Bildungsministerium Englisch unterrichtete. Seitdem hat er bei mehr als zwanzig Gegenbesuchen die Friedensstifter in Nord und Süd unterstützt. Für seine Verdienste um das Bildungswesen wurde Peter mit der höchsten Auszeichnung des Sudan geehrt.
Lesen Sie mehr über Peters Erfahrungen im Sudan.
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Sehen Sie den Film über Harambee Africa
Harambee Africa aus IofC & For a new world Archives auf Vimeo.
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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Menschen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.
- Foto oben: (von links nach rechts): der Marquis of Graham, Buth Diu, Ahmed el Mahdi und Rajmohan Gandhi in Khartoum, 1966 (Peter Everington)
- Fotos Khartoum, Buth Dius Sohn: Peter Everington
- Foto Harambee Africa: Jürg Kobler
- Foto Buth Diu in Caux mit Speeren und Schild: Arthur Strong
- Foto Murtada: Initiativen der Veränderung
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2021: Initiativen der Veränderung Schweiz – Die Türen von Caux für ein neues Kapitel öffnen
Unsere Serie von 75 Geschichten über 75 Jahren der Begegnungen im Konferenzzentrum von Initiativen der Veränderung in Caux neigt sich dem Ende zu. Die Präsidentin von Initiativen der Veränderung Schwe...
2020: Aad Burger – Den Virus erwischt
Als Reaktion auf die Pandemie ging das Caux Forum 2020 erstmals online. Das Organisationsteam stellte fest, dass Caux dadurch für Menschen auf der ganzen Welt zugänglich wurde, die unter normalen Umst...
2019: Marc Isserles – "Wir müssen die Kinder retten"
Beim Caux Forum 2019 präsentierte der Genfer Rechtsanwalt Marc Isserles eine bewegende One-Man-Show, die ein ergreifendes Kapitel der Geschichte des Caux Palace beschrieb....
2018: Wael Boubaker – "Der Klimawandel sollte äusserste Priorität sein"
Als der tunesische BWL-Student Wael Boubaker 2018 am Caux Peace and Leadership Programme (CPLP) teilnahm, erwartete er ausser einer schönen Landschaft eine Konferenz, die sich gut in seinem Lebenslauf...
2017: Tanaka Mhunduru – Ein Zuhause für die Welt
Tanaka Mhunduru aus Simbabwe ist einer der Organisatoren des Caux Peace and Leadership Programme (CPLP), einem einmonatigen Programm für junge Menschen aus der ganzen Welt. Er nahm 2017 zum ersten Mal...
2016: Diana Damsa – "Es gab mir das Gefühl, etwas beitragen zu können."
Die Winterbegegnungen 2016 war für Diana Damsa eine besondere Erfahrung – nicht nur, weil sie Caux im Winter erlebte, sondern auch, weil sie zum ersten Mal seit acht Jahren keine Verantwortung hinter ...
2015: Lisbeth Lasserre – "Der Reichtum der Kunst"
Lisbeth Lasserre stammt aus Winterthur, wo ihre Grosseltern, Hedy und Arthur Hahnloser, in ihrem Haus, der Villa Flora, eine private Kunstsammlung aufgebaut hatten. Zu ihren Künstlerfreunden gehörten ...
2014: Catherine Guisan – Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt
Catherine Guisan ist ausserordentliche Gastprofessorin an der Universität von Minnesota, USA und hat zwei Bücher über die ethischen Grundlagen der europäischen Integration geschrieben. Im Jahr 2014 hi...
2013: Tom Duncan – Wiederherstellung eines gesunden Planeten
2013 fand zum ersten Mal der Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) in voller Länge statt. Die Dialoge sind eine Partnerschaft zwischen dem Programm Initiatives for Lands, Lives and Peace (ILLP),...
2012: Merel Rumping – Hinken mit Würde
Als Merel Rumping aus den Niederlanden 2012 zum ersten Mal nach Caux kam, hatte sie ein Ziel vor Augen: "Ich wollte herausfinden, wie ich durch meine berufliche Tätigkeit zu einer gerechteren Welt bei...
2011: Lucette Schneider - Entscheidungen, die den Zauber von Caux ausmachen
Viele Jahre lang organisierte die Schweizerin Lucette Schneider das Team, das sich frühmorgens versammelte, um Gemüse für die Küche des Konferenzzentrums in Caux zu waschen, zu schälen und zu schneide...
2010: Mohan Bhagwandas - Bewältigung der Integritätskrise
Mohan Bhagwandas ist sich seines ökologischen Fussabdrucks nur allzu bewusst. In den 13 Jahren von 2006 bis 2019 flog er 17 Mal von seiner Heimatstadt Melbourne (Australien) in die Schweiz, um an den ...
2009: Rajmohan Gandhi - Brücken zwischen Indien und Pakistan
25 angesehene Menschen aus Indien und Pakistan kamen 2009 nach Caux, um Brücken zwischen ihren Ländern zu bauen....
2008: Learning to be a Peacemaker – "Die Augen gegenüber der Welt öffnen"
2008 wurde ein ungewöhnlicher Kurs über den islamischen Ansatz zur Friedensstiftung ins Leben gerufen, der von Imam Ajmal Masroor aus England entwickelt wurde. Der Koordinator des Kurses, Peter Riddel...
"Es sind Geschichten, die uns Menschen ausmachen!"
Ein Creative Leadership-Bericht
01/06/2021
Hani Abou Fadel aus dem Libanon studiert Global Studies an der Universität Lund in Schweden. Er war einer der Teilnehmenden der letztjährigen Konferenz Kreatives Leadership zum Thema Gemeinsam für den Wandel.
Die faszinierende Konferenz Kreatives Leadership dauerte sechs Tage. Es fühlte sich jedoch eher an, als habe sie einen Monat gedauert.
Ich konnte sowohl an den Vormittags- als auch an den Nachmittagsveranstaltungen teilnehmen, was bedeutete, dass ich auch an zwei verschiedenen Dialoggruppen teilnehmen konnte. Einige der anderen Teilnehmenden kannte ich schon von früher, andere hatte ich gerade erst kennengelernt, aber es war toll. Wir verstanden uns direkt wie alte Freunde.
Wir verstanden uns direkt wie alte Freunde.
Wir hatten die Gelegenheit, uns gegenseitig etwas aus unseren Kulturen, unserem Berufsleben und von unseren persönlichen Erfahrungen zu erzählen und gemeinsam zu analysieren, wie Leadership funktioniert. Dann hörten wir in Webinarsitzungen Top-Fachleute, die all das noch einmal auf den Punkt brachten und mich dazu inspirierten, meine Führungsfähigkeiten zu verbessern.
Die Konferenz hat uns auch gelehrt, dass eine der Grundlagen, um eine Führungskraft zu sein, darin besteht, den Mut zu haben, seine eigene Geschichte zu erzählen. Ein anderer Teilnehmer fasste es so zusammen: „Geschichten machen uns Menschen aus". Das Programm hat mir auch gezeigt, dass Führung eine künstlerische Komponente hat. Ich schrieb ein Gedicht über meine Vorstellung eines kreativen Leaderships. Früher habe ich meine Gedichte nie veröffentlicht, aber jetzt glaube ich, dass es eine Welt gibt, in der man sein authentisches Selbst zeigen kann, ohne sich unter Druck gesetzt zu fühlen.
Während der Dialogsitzungen lernte ich auch den Begriff des kollektiven Leaderships kennen. Dieses zielt darauf ab, Vertrauen in einer Gemeinschaft zu schaffen und ist gewissermassen die Veränderung, die jeder von uns sehen möchte - nur wird hier noch ein Schritt mehr gemacht. Wir haben zwar unterschiedliche Ideen und Nationalitäten, können aber mit gegenseitigem Verständnis und Respekt zusammenarbeiten.
Diese aussergewöhnliche Konferenz, bei der die Werte von IofC in die ganze Welt getragen wurden, hat mich dazu gebracht, ehrgeiziger, intellektuell ehrlicher und konsequenter zu sein.
Jetzt glaube ich, dass es eine Welt gibt, in der man sein authentisches Selbst zeigen kann, ohne sich unter Druck gesetzt zu fühlen.
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Möchten Sie mehr über Kreatives Leadership 2021 erfahren und an der kostenlosen Konferenz zum Thema Von der Ungewissheit zur Chance teilnehmen?
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1965: Robert Carmichael - Industrie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt
Von Andrew Stallybrass
26/05/2021
Im Jahr 1965 wurde in Rom das erste frei ausgehandelte Abkommen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern über den Preis eines Rohstoffs unterzeichnet. Dieses bahnbrechende Abkommen war zu einem grossen Teil das Werk eines unwahrscheinlichen Revolutionärs, der in den 1950er und 60er Jahren ein regelmässiger Besucher in Caux war.
Robert Carmichael war ein französischer Industrieller, der laut den Worten eines Beobachters glaubte, "dass den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, für die Industrie der einzige mögliche Weg in die Zukunft ist". Er hatte die Moralische Aufrüstung (heute Initiativen der Veränderung) kurz nach Kriegsende kennengelernt und setzte deren Prinzipien in seinen Fabriken, die Jute für die Herstellung von Schnüren, Säcken und Matten verarbeiteten, um.
Anschliessend arbeitete er eng mit einem alten Widersacher, Maurice Mercier (siehe 1951), zusammen.Gemeinsam veränderten sie die Atmosphäre, die bei den Beratungen in die französische Textilindustrie herrschten. Carmichael fühlte sich zudem dazu berufen, diese Vorgehensweise auf die Beziehungen zwischen den Jute verarbeitenden Industrien in Europa und den Jute anbauenden Bauern in Indien und Ostpakistan (heute Bangladesch) zu übertragen.
1951 besuchte Carmichael Kalkutta und war entsetzt über das Elend, das er auf den Strassen der Stadt sah. Er war überzeugt: "Ich bin verantwortlich für die Millionen von Jute anbauenden Bauern, die vor Hunger sterben.“ Er nahm diese Verantwortung als Berufung an und schritt zur Tat.
Er nahm diese Verantwortung als Berufung an und schritt zur Tat.
Der erste Schritt bestand in der Gründung eines Verbandes aller europäischen Jute-Importeure. Carmichael wurde dessen Präsident. Auf der Jahreskonferenz 1959 sagte er: "Wenn die europäische Juteindustrie sich darum bemüht, in diesem Sektor mit Indien und Pakistan eine vernünftige Wirtschaft aufzubauen, kann sie ihre wahre Existenzberechtigung finden. Dazu müssen sich die Grundmotive der europäischen Industriellen grundlegend ändern."
Dies sorgte für Missmut und Carmichael bot seinen Rücktritt an. Als sich seine Gegner nicht auf einen Nachfolger einigen konnten, wurde er gebeten, seinen Posten wieder einzunehmen.
Trotz seiner zunehmend lähmenden Arthritis reiste Carmichael immer wieder nach Asien und knüpfte neue Verbindungen zwischen Indien und Pakistan und den acht europäischen Jute-Importländern. Seine Arbeit wurde durch spekulative Händler und durch die anhaltenden Feindseligkeiten zwischen Indien und Pakistan erschwert.
1965 trafen sich in Rom unter der Schirmherrschaft der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen alle Länder, die Jute produzierten oder verarbeiteten. Mehrere Delegationen reisten mit Anweisungen an, die eine Vereinbarung unmöglich gemacht hätten, und Carmichaels europäische Kollegen wollten nicht, dass er sich auf die eine oder andere Seite stellte.
Seit Jahren hatte Carmichael persönliche Freundschaften mit jedem der Männer der Konferenz aufgebaut. Dies half ihm, die Hindernisse zu überwinden. Er bot der unbeholfensten Person den Vorsitz der Debatte an. Erstaunt und geschmeichelt nahm dieser Mann die Verantwortung des Schiedsrichters an und führte seine Aufgaben tadellos aus, ohne seine eigenen Argumente aufzudrängen.
Carmichael hatte jedoch eine solche Atmosphäre der Offenheit eingeführt, dass einer der asiatischen Delegierten einen Betrag vorschlug, dem sofort zugestimmt wurde.
Bei einem freundschaftlichen Gespräch mit einem anderen Mann entdeckte Carmichael, dass die Parteien sich mehr einig waren, als es ihnen ihre offiziellen Anweisungen erlaubten preiszugeben.
Jeder erwartete, dass die Zahlen, die zu Beginn auf den Tisch gelegt wurden, so weit auseinander liegen würden, dass eine Einigung unmöglich sein würde. Carmichael hatte jedoch eine solche Atmosphäre der Offenheit eingeführt, dass einer der asiatischen Delegierten einen Betrag vorschlug, dem sofort zugestimmt wurde. Die anderen Details regelten sich anschliessend wie von selbst.
Zum ersten Mal war der Preis für einen Basisrohstoff zwischen gleichberechtigten Partnern frei ausgehandelt worden. Dies zeigte, dass eine ähnliche Vorgehensweise auch bei anderen internationalen Handelsverhandlungen möglich war.
Zu dieser Geschichte kann noch eine Fussnote zugefügt werden. Schon früh in Laufe von Carmichaels Verbindung mit der Moralischen Aufrüstung hatte ein Freund seinen geschäftigen Lebensstil in Frage gestellt. Er wies darauf hin, dass Carmichael als gewissenhafter Christ natürlich widerstehen würde, sollte der Teufel versuchen, ihn mit irgendwelchen offensichtlichen Sünden zu verführen. Aber stattdessen, so der Freund, könnte der Teufel sein Leben mit so vielen "guten Werken" füllen, dass er die Aufgabe verpassen würde, die Gott ihm am meisten zugedacht hatte. Als Reaktion darauf trat Carmichael von einer Reihe von Ämtern zurück. Seiner Frau sagte er daraufhin, er fühle sich "nack". Doch als die Einigung des Abkommens 1965 erreicht wurde, konnte er die Früchte dieses schmerzhaften Abstreifens erkennen.
Quelle: 'The World at the Turning', von Michel Sentis und Charles Piguet
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Sehen Sie Robert Carmichael in einem Ausschnitt aus unserem Archiv aus dem Stummfilm "Ciné Journal Suisse 1953 (00'52" - Ende)
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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Menschen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.
- Fotos: Par lui-même, Robert Carmichael, 1975, Caux Books und Initiativen der Veränderung
- Film: Ciné Journal Suisse 1953, Initiativen der Veränderung
- An unexpected revolutionary, Donald Simpson, The Industrial Pioneer, 1984
- Korrekturlesung: Sebastian Hasse
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