Shrouk Gamal aus Kairo (Ägypten) hat einen Abschluss in Medien- und Massenkommunikation von der Ain-Schams-Universität. Sie arbeitet als Facilitatorin für virtuelle Austauschprogramme bei Erasmus+, sowie als Sprachcoach und ist sogenannter Young Leader bei MCW Global. Vor kurzem gründete sie Yellow vs Blue, eine Online-Initiative, die Jugendlichen weltweit bei psychischen Problemen, wie Depressionen und Selbstmordgedanken, hilft.
Ich habe an der Konferenz Kreatives Leadership teilgenommen, weil ich zuhause ein Jugendprojekt leiten werde und weil ich etwas Neues lernen wollte.
Ich habe schon viele Workshops besucht und dachte, dieser würde genauso sein wie die anderen. Als ich dazustiess, war ich völlig überrascht, weil ich richtig viel von dem Programm mit nach Hause nehmen konnte. Ich habe so viele Informationen und auch Inspiration bekommen. Ich mochte die Art, wie es organisiert war. Die gemeinsame ‚Tea Time‘ war unglaublich: Ich habe so viele Leute getroffen. Mit den meisten von ihnen bin ich immer noch in Kontakt und habe mich mit ihnen auch schon über andere Projekte ausgetauscht.
Die Konferenz hat mir gezeigt, wie sehr ich es liebe, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Die Mitglieder unserer Dialoggruppe haben mir Fragen gestellt, die mir vorher noch nie gestellt wurden. Das hat mich dazu gebracht, über viele Dinge auf eine neue Art und Weise nachzudenken.
Die Mitglieder unserer Dialoggruppe haben mir Fragen gestellt, die mir vorher noch nie gestellt wurden.
Eine Frage lautete: "Was muss ich ändern, um ein guter ‚Leader‘ zu sein?" Ich erwähnte, dass ich nicht ruhig bleiben kann, wenn ich sehe, dass sich jemand rassistisch gegenüber einer anderen Person verhält, weil ich mich in die Lage der anderen Person versetze. Aber ich weiss, dass das nicht der richtige Weg ist und dass ich diese Menschen aufklären muss, anstatt aggressiv zu reagieren.
Vor ein paar Tagen war ich in einem Bus und der Busfahrer verhielt sich einer schwarzen Person gegenüber rassistisch. Ich wurde so wütend. Dann erinnerte ich mich an das, was ich in der Konferenz gesagt hatte – dass ich mein Verhalten ändern und ruhig bleiben wollte.
Also sagte ich dem Busfahrer einfach ganz ruhig: „Glauben Sie, dass das, was Sie gerade getan haben, richtig ist? Wenn Sie in einem anderen Land wären und jemand würde das mit Ihnen machen, wären Sie dann glücklich? Wie würden Sie sich fühlen?“ Er hat nicht geantwortet, sondern war still. Dann sagte er: „Tut mir leid" und ging. Diese einfache Situation bedeutet mir sehr viel, denn ich habe einen Schritt getan, um ein besseres Ich zu werden. Das ist das Ergebnis der Konferenz! Es war schwer, und das ist es immer noch, aber ich mache weiter!
Danke für die Erfahrung und die Chance, grossartige Menschen und Freunde zu treffen. Die Liebe und Unterstützung, die ich während der Konferenztage und auch noch danach erfahren habe, war so herzerwärmend. Ich möchte mich auf jeden Fall auch in Zukunft weiter bei Initiativen der Veränderung engagieren.
Diese einfache Situation bedeutet mir sehr viel, denn ich habe einen Schritt getan, um ein besserer Mensch zu werden.
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Wenn Sie vor der Anmeldung (oder nachdem Sie sich angemeldet haben) mehr über Kreatives Leadership erfahren möchten, nehmen Sie an unserer Online-OPEN HOUSE-Veranstaltung am Sonntag, den 27. Juni um 15:00 - 16:00 Uhr GMT teil und melden Sie sich hier an.
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Die Mitbegründerin von Zimba Women, Peace Kuteesa, setzt sich leidenschaftlich dafür ein, Frauen Instrumente und Ressourcen an die Hand zu geben, um ihnen einen Platz in der Wirtschaft zu sichern und ihre Gemeinschaften zu entwickeln. Sie nahm im Rahmen des Caux Forum Online 2020 an einem Runden Tisch der Konferenz Ethisches Leadership im Business zum Thema "Innovation und Unternehmertum: Aufbau von Resilienz in Wirtschaft und Gesellschaft" teil. Das Gespräch befasste sich mit kontextspezifischen Herausforderungen und Lösungen auf die Frage, wie Unternehmertum die digitale Kluft überbrücken kann. Ausserdem untersuchte der Runde Tisch weiterhin die Bedeutung von Innovationen in verschiedenen Sektoren.
Zimba Women, das Frauen den Zugang zu unternehmerischem Fachwissen und Schulungen ermöglicht, steht im Zentrum dieser unternehmerischen Elemente. Ziel der Organisation ist es, die aktive Beteiligung von Frauen zu fördern und ihnen Zugang zu Märkten zu verschaffen. Kuteesa und ihre Mitbegründerin kamen erstmals über Facebook in Kontakt. Beide waren Mitglieder einer Gruppe, in der junge Mütter sich gegenseitig ermutigten, für ihre Produkte zu werben und sie zu verkaufen. Als die Gruppe wuchs, gründeten einige der Frauen ihr eigenes Unternehmen und Kuteesa und ihre Mitbegründerin beschlossen, eine formelle Version der Gruppe zu schaffen, die unter dem Namen Zimba Women bekannt wurde. Sie waren der Meinung, ihren beruflichen Hintergrund der Computertechnik am besten nutzen zu können, indem sie Frauen, die Technik nicht verstehen oder keinen Zugang zu ihr haben, helfen und unterstützen.
Seit ihrer Gründung hat Zimba Women mit über 10 000 Frauen in Uganda, Ruanda und Kenia zusammengearbeitet, um sie mit anderen Unternehmerinnen zu vernetzen und ihnen Fachwissen, wie Grundkenntnisse in der Buchhaltung und dem Management von sozialen Medien, zu vermitteln. Zimba Women hat gerade eine eigene E-Commerce-Website gestartet, um die Frauen, die betreut wurden, bei der Entwicklung und dem Verkauf ihrer Produkte zu unterstützen. "Wir wollen sicherstellen, dass Frauen in der Lage sind, an der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Länder oder Gemeinschaften teilzuhaben", erklärte Kuteesa. "Wenn Sie diese Frauen wirtschaftlich stärken, helfen Sie ihnen bei der Entwicklung ihrer Gemeinschaften."
Kuteesa nahm 2019 erstmals an Ethisches Leadership im Business teil. Die Erfahrung sei von unschätzbarem Wert gewesen, sagte sie, "weil sie [Zimba Women] jene Sichtbarkeit gegeben hat, die wir suchen". Beim Caux Forum konnte sie sehen, wie andere Unternehmerinnen in ihrem Umfeld Herausforderungen gemeistert und nachhaltige und widerstandsfähige Märkte entwickelt haben. Dies sei eines der Hauptziele von ZimbaWomen. Kuteesa schätzte vor allem die Zeit, die sie in Caux für persönliche Kontakte und Selbstreflexion hatte. Sie könne sich auf den kommenden Tag vorbereiten, indem sie sich auf ihr Innerstes konzentriere, so Kuteesa.
Sie möchten mehr über ethisches Leadership im Business erfahren? Entdecken Sie unser Online-Event Initiatives of Change Business & Economy (12. - 13. Juli 2021) und melden Sie sich jetzt an!
Sehen Sie hier die Diskussionsrunde mit Peace Kutseeba (in englischer Sprache)
Foto oben: https://www.zimbawomen.org/gallery
Wie spreche ich in einem Land, in dem scheinbar die grösste Ungleichheit Südamerikas herrscht, über Frieden? Wie kann man soziale und nachhaltige Entwicklung in einem Land schaffen, in dem seit über 60 Jahren Krieg herrscht? Dies sind einige der Themen, die mich beschäftigen, wenn ich über die sozialpolitische Situation meines Landes nachdenke. Als Kolumbianerin bin ich mit vielen Fragen über Krieg, soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit aufgewachsen.
Diese Probleme sind durch die soziale, wirtschaftliche und politische Krise der letzten Jahre noch komplexer geworden. Nach einem gescheiterten Friedensabkommen ist die Gewalt vor allem in ländlichen Gebieten wieder aufgeflammt. Darüberhinaus haben sich als Folge von Covid-19 die multidimensionale Armut und verschiedenen Formen von Ungleichheit verschärft. Daraus entstand ein Gefühl der Unsicherheit und Empörung, was am 28. April zu einem landesweiten Streik führte, der nach über einem Monat immer noch andauert und die historischen Wunden, die das Land überwinden muss, offenbart und verstärkt.
Vor diesem Hintergrund mag es sinnlos erscheinen, Hoffnung zu empfinden und an eine Veränderung zu glauben. Wahrscheinlich hätte ich vor ein paar Jahren selbst nicht daran geglaubt, aber mittlerweile denke ich, dass viel Positives getan werden kann. Einen Teil dieser Überzeugung verdanke ich dem Caux Peace and Leadership Programme. Die dort gemachten Erfahrungen bildeten einen Wendepunkt in meinem Leben. Die Tatsache, dass ich mich in einem so diversen und offenen Raum wiederfand, in dem Menschen mit Überzeugung über Leadership und sozialen Wandel sprechen, hat mich dazu gebracht, die Probleme, die mich in meinem Leben begleitet haben, zu überdenken und mir die enorme Kraft bewusst gemacht, die in uns steckt.
Ich mochte schon immer das Zitat „Wer eine Blume pflückt, stört einen Stern“, aber erst durch meine Erfahrungen in Caux habe ich seine Tiefe und Stärke wirklich verstanden. Die verschiedenen Projekte und Initiativen meiner Kolleginnen und Kollegen haben mich inspiriert und mir gezeigt, dass die sogenannten „kleinen Dinge“ das Leben und die Gesellschaft verändern können. Dabei kann Veränderung auf unterschiedliche Weise und an Orten entstehen, die oft nicht wirklich offensichtlich erscheinen.
Veränderung kann auf unterschiedliche Weise und an Orten entstehen, die oft nicht wirklich offensichtlich erscheinen.
Durch meine Zeit in Caux habe ich mich entschlossen, mich aktiv bei verschiedenen sozialen Initiativen zu engagieren. Heute arbeite ich für eine lokale NGO mit einem Netzwerk aus Hunderten von Führungskräften aus gefährdeten Regionen. In der aktuellen Krise habe ich aus nächster Nähe gesehen, wie bedeutsam ihre Rolle und ihr Handeln für ihre Gemeinden sind. Jenseits der verschiedenen Hindernisse suchen sie nach Wegen zum Schutz und zur Schaffung von Wohlstand. Dies hat mir erneut gezeigt, dass Führungspersonen wie Regentropfen in Zeiten der Dürre sind: Sie bringen Hoffnung.
In der Tat ist das, was in Kolumbien geschieht, schmerzhaft und frustrierend. Dennoch zeigen die verschiedenen Wege des Widerstands, der Unterstützung und der Zusammenarbeit, dass eine bessere Zukunft möglich ist. Wir müssen uns bewusst machen, dass man durch viele „kleine Taten“ Stärke schaffen kann, sogar innerhalb des Systems der Gewalt, in dem mein Land versunken ist. Ich kann es kaum glauben, aber unsere Bemühungen summieren sich und formen eine andere Realität, eine Realität, in der Gerechtigkeit, Gleichheit und Würde die Grundlage bilden.
Valentina Poveda stammt aus Bogotáin Kolumbien. Sie ist Politikwissenschaftlerin mit den Nebenfächern Soziologie, soziale Entwicklungsforschung und Literatur. Derzeit arbeitet sie als Projektkoordinatorin für Bildungsprogramme bei der NGO Manos Visibles. Valentina war 2018 und 2019 Teilnehmerin des Caux Peace and Leadership Programme.
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Die Caux Peace and Leadership Programme Talks sind ein Online-Raum, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke aufgebaut werden. Diese neue Gesprächsreihe wird von Alumni des Caux Peace and Leadership-Proramms veranstaltet und moderiert und bietet Gelegenheit, jungen Menschen aus aller Welt zuzuhören, sich inspirieren zu lassen und Kontakte zu knüpfen.
Wenn Sie am Samstag, den 26. Juni 2021 um 13:00 GMT an unserem nächsten CPLP Talk teilnehmen möchten, können Sie sich hier anmelden! Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Email, in der Ihnen mitgeteilt wird, wie Sie an dem Treffen teilnehmen können.
Bitte lesen Sie die Teilnahmebedingungen hier.
Botschafterin Patricia Danzi arbeitet seit 1996 für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und war als Delegierte auf dem Balkan (Bosnien, Serbien, Montenegro, Kosovo), in Peru, der Demokratischen Republik Kongo und Angola tätig. Sie wurde weiterhin zur stellvertretenden Einsatzleiterin für das Horn von Afrika und zur politischen Beraterin des Einsatzleiters ernannt. Von November 2008 bis April 2015 war sie Einsatzleiterin für Amerika und seit Mai 2015 war sie Regionaldirektorin für Afrika, bis sie am 1. Mai 2020 das Amt der Generaldirektorin der DEZA übernahm.