Arpan Yagnik: Berge erklimmen
Eine Creative Leadership Impact Story
14/07/2022
Professor Arpan Yagnik ist unter anderem Experte für Kreativität. So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass er sich für die Konferenz Kreatives Leadership 2021 anmeldete, die letzen Sommer Teil des Caux Forums war. Dabei ahnte er noch nicht, dass er als Folge dessen den IofC-Hub leiten würde, ein Online-Forum für Menschen, die in verschiedenen Teilen der Welt für Initiativen der Veränderung aktiv sind.
Arpan, ausserordentlicher Professor für Werbung an der Penn State University in den USA, begegnete IofC erstmals 2005 in seinem Geburtsland Indien. Zwei seiner Cousins luden ihn zu einer Jugendkonferenz in Asia Plateau ein, dem Zentrum von Initiativen der Veränderung in den Bergen von Maharashtra. „Ich dachte, es wäre ein Bergsteigercamp“, sagt er. „Am Ende habe ich zwar Berge bestiegen, aber sie waren von ganz anderer Natur.“
Am Ende habe ich zwar Berge bestiegen, aber sie waren von ganz anderer Natur.
Arpan interessiert sich für das Erklimmen innerer Berge – und dafür, anderen ebenfalls diese Möglichkeit zu geben. Was er in Asia Plateau lernte, entsprach seiner Erziehung. „Mit dem inneren Zuhören und dem Leben und Streben nach hohen moralischen Werten war ich bereits vertraut, ich konnte darauf aufbauen und es vertiefen“, sagt er. „Ich orientiere mich sehr stark an diesen Werten, denn ich weiss, dass ich mir selbst gegenüber Rechenschaft ablegen muss.“
Seitdem engagiert sich Arpan, dessen Grossonkel Bharat Dixit seit langem mit IofC verbunden ist, für das Programm Let’s Make A Difference (LMAD) von IofC Indien. Doch auch wenn er online an der Konferenz Kreatives Leadership teilnahm, war er nach wie vor noch nie persönlich im IofC-Konferenzzentrum in Caux.
Zum Zeitpunkt der Konferenz Kreatives Leadership war Arpan gerade dabei, ein Kapitel über Kreativität und Führung für ein Buch über kreative Intelligenz fertigzustellen. „Ich hatte das Gefühl, dass diese Konferenz mir etwas vermitteln könnte, was ich bisher noch nicht wahrgenommen habe, also habe ich mir eine Woche freigenommen. Aber ich habe nicht als jemand teilgenommen, der einen TEDx-Vortrag über Kreativität geschrieben und gehalten hat. Dadurch konnte ich ganz offen und voller Bescheidenheit lernen und mit anderen zusammenzuarbeiten.“
Arpan fand die Erfahrung „wunderschön“. „Die Veranstaltungen waren gut zusammengestellt und die Wahl der Vortragenden gut. Ich habe die Fröhlichkeit und Hoffnung der jungen Teilnehmenden und des Organisationsteams gespürt.“
Er beschloss, sich für das internationale Netzwerk von IofC zu engagieren und bot nach der Teilnahme an einer Reihe von Treffen im Jahr 2021 seine Unterstützung für den sogenannten Hub an, der sich auf die Vertrauensbildung zwischen den verschiedenen Generationen von IofC konzentriert. „Ich bin keiner, der am Rand sitzt“, sagt er. „Wenn ich ein Problem oder eine Frage sehe, handle ich, um eine Lösung zu finden. Ich bin ein geladenes Elektron, das bereit ist, in neue Bahnen zu springen, und die Konferenz Kreatives Leadership hat mir noch mehr Elan gegeben.“
In Arpans neuestem Buch geht es um Angst. „Dort, wo Angst vorherrscht, gibt es keine Freiheit“, sagt er. „Wenn du die Angst einen Moment lang besiegst, werden deine Entscheidungen nicht von ihr diktiert.“
Ein Schlüssel dazu sei das Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten. „Wenn sich dir ein Problem stellt, dann deshalb, weil du die angeborene Fähigkeit hast, es zu lösen.“
Als er 2015 an die Penn State University kam, wollte er Kreativität unterrichten. Doch solch ein Kurs existierte nicht. „Die Penn State ist eine riesige Organisation und es dauert sehr lang, bis etwas genehmigt wird. Ich hatte Angst. Ich war neu in diesem System, ich hatte keine Festanstellung. Aber ich habe mir immer wieder gesagt: Du hattest diesen Gedanken und du kannst ihn nicht aufgeben. Du hast ihn gefasst, weil du ihn bewältigen kannst.“ Mittlerweile gibt es den Kurs seit drei Jahren.
Vor über 100 Jahren entwickelte und erprobte Frank Buchman an der Penn State – damals noch Penn State College – die Ideen und Praktiken, aus denen Initiativen der Veränderung entstanden.
„Alles begann an der Penn State“, sagt Arpan. „Aber heute findet man Frank Buchman und sein Vermächtnis in der Bibliothek und nicht im Alltag der Menschen. Das möchte ich ändern.“
Die Möglichkeiten seien endlos, zum Beispiel ein IofC-Zentrum an der Universität und ein Club, in dem sich Studierende für Zeiten der Stille treffen könnten. Er ist der Meinung, es sei wichtig, institutionelle Mechanismen einzurichten, um die Weiterführung nicht von seiner Anwesenheit oder der einer anderen Person abhängig zu machen.
Bevor er 2015 in die akademische Welt wechselte, arbeitete Arpan bei Sony in Indien. „Ich habe die Unternehmenswelt verlassen, weil ich Zeit mehr schätze als Geld“, sagt er. „Ich wechselte in einen Arbeitsbereich, in dem ich Zeit für das habe, was mir wichtig ist. Ich schütze meine Zeit mit aller Kraft, damit ich sie grosszügig verschenken kann.“
Er ermutigt Menschen, ganz ohne Scheu jenen Weg zu gehen, zu dem sie sich berufen fühlen. „Es geht nicht darum, dass sich jeder um dich kümmert – wenn das passiert, ist das ein Bonus. Oft versuchen Menschen, eine Initiative zu ergreifen und hoffen, dass eine Organisation hinter ihnen steht und Gelder, Arbeitskräfte und Ressourcen bereitstellt. Wenn das nicht der Fall ist, nehmen sie es persönlich und geben auf.
Aber diese Erwartung ist schlicht eine falsche Herangehensweise. Du hast beschlossen, dass Veränderung bei dir selbst beginnt, also sollte es keine Rolle spielen, ob dich jemand unterstützt oder nicht. Wenn mir dieser Gedanke in meiner Zeit der Stille und des Nachdenkens gegeben wird, werde ich ihn umsetzen.“
Wenn sich dir ein Problem stellt, dann deshalb, weil du die angeborene Fähigkeit hast, es zu lösen.
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