1951 - Maurice Mercier:"Kein Schrei des Hasses"

Von Eliane Stallybrass

15/03/2021
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Von Eliane Stallybrass

 

Der Schweizer Jean-Jacques Odier war nicht sonderlich beeindruckt, als er Maurice Mercier, den Mann hinter den grossen französischen Industriedelegationen, die 1951 Caux besuchten, zum ersten Mal traf. “Er sah eher wie ein Barmann hinter seiner Theke an der nächsten Strassenecke aus", schrieb Odier über ihr Treffen in den Büros des französischen Textilarbeiterverbands 'Force Ouvrière'. "Aber als wir ihn in den folgenden Wochen besser kennenlernten, entdeckten wir einen aussergewöhnlichen Menschen." *

Seit er 13 Jahr alt war, arbeitete Maurice Mercier in der Textilindustrie, wo er in dem französischen Gewerkschaftsbund "CGT" Karriere machte. Mercier war überzeugter Kommunist und während des 2. Weltkriegs ein mutiges Mitglied des Widerstands. Als der Krieg zu Ende war, hatte er das Gefühl, die Gewerkschaft stelle Politik über den Kampf für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter. Er verliess daraufhin die Gewerkschaft, vermisste aber die Kameradschaft des gemeinsamen Kampfes und die Ideologie, die ihn angetrieben hatte.

 

Maurcie Mercier Lille big reso
Maurice Mercier bei einer Rede in Lille (Frankreich)

 

Als Jean-Jacques Odier, der Sohn eines Genfer Bankiers und vollzeitlicher Mitarbeiter bei Initiativen der Veränderung (damals als "Moralische Aufrüstung" bekannt), und sein britischer Freund Bill Porter Mercier 1950 trafen, war dieser zynisch und entmutigt. Sie waren jedoch beeindruckte, wie schnell er die Idee einer Veränderung des eigenen Verhaltens verinnerlichte und wieviel kreative Energie in ihm steckte, die über den Klassenkampfes hinausging. Bei einem Besuch in Caux in jenem Sommer sagte er: "Kein einziger Schrei des Hasses, keine einzige verlorene Arbeitsstunde, kein einziger vergossener Tropfen Blut: das ist die Revolution, zu der die Moralische Aufrüstung (MRA) Arbeitgebende und Arbeiterschaft herausfordert.”

In ihm steckte das Wahrzeichen aller wahren Revolutionärinnen und Revolutionäre - eine Vision! Und er half auch mir dabei, eine Vision zu finden.

Odier und Porter luden Mercier ein, im Juni 1951 an einer MRA-Konferenz in Mackinac Island in den Vereinigten Staaten teilzunehmen. Sie dachten, dass dies seinen Horizont erweitern könnte, hatten jedoch keine Ahnung, wie schwer es sein würde, ein Visum für einen Gewerkschaftler zu bekommen, der zudem 11 Jahre lang als heimlicher Kommunist agiert hatte. Schliesslich klappte es doch und Mercier traf den Gründer der MRA, Frank Buchman, bei der Konferenz.

Ein lutherischer Pfarrer aus Pennsylvania, der kein Französisch sprach, und ein französischer Arbeiter, der seinen Kontinent nie verlassen hatte – es war eine seltsame Begegnung zweier sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten. Buchman sah den Menschen, der sich hinter dem militanten Atheisten verbarg, Mercier den Revolutionär in dem überzeugten Christen. Mercier sagte über Buchman: "In ihm steckte das Wahrzeichen aller wahren Revolutionärinnen und Revolutionäre - eine Vision! Und er half auch mir dabei, eine Vision zu finden.”

 

Maurice Mercier in Caux with William NKomo, François Bekoungou and Harry Wickham
Maurice Mercier (2. von links) in Caux mit William Nkomo, François Bekoungou und Harry Wickham

 

Inspiriert von den Delegationen der amerikanischen Unternehmen, die er in Mackinac getroffen hatte, beschloss Mercier, sich bei seiner Rückkehr nach Europa für ähnliche Treffen in Caux einzusetzen. Er reiste durch ganz Nordfrankreich, um Arbeiterinnen und Arbeiter zu ermutigen, nach Caux zu kommen und ihre Geschäftsleitung zu überreden, die Reise zu finanzieren. Die Konferenzen in Caux wurden in diesem Jahr erweitert, um diese Delegationen zu empfangen zu können und im Herbst 1951 schickten 80 französische Unternehmen, hauptsächlich aus der Textilindustrie, Delegationen in die Schweiz.

 

Maurice Mercier, Robert Carmichael, Henri Desbrueres, Henri Macaux, Leonida Macciotta in Caux 1952
Maurice Mercier (links) in Caux mit Robert Carmichael, Henri Desbrueres, Henri Macaux und Leonida Macciotta

 

Ein Textilindustrieller erklärte: "Ich sah ein, dass ich mein Unternehmen wie mein persönliches Eigentum behandelte. Es schien mir völlig normal zu sein, dass Arbeiterinnen bzw. Arbeiter Besorgungen für mich machen mussten, mir Kohle aus der Fabrik holten, um mein Haus zu heizen.... Ich beschloss, meine Lebensweise komplett zu ändern."

Eine Atmosphäre des Vertrauens entstand.

Ein Maschinenarbeiter sagte: "Ich dachte, die Bourgeoisie und die Bosse seien arrogant und böse und dächten nur daran, das Proletariat zu beherrschen und uns klein zu halten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie die Barriere zwischen uns überwinden und daran arbeiten könnten, um eine neue Welt aufzubauen."

“Eine Atmosphäre des Vertrauens entstand", kommentierte Mercier die Situation. Dies führte 1953 zu einem branchenweiten Abkommen, welches die Arbeitsbedingungen und die Beziehungen in der Textilindustrie Frankreichs mit 7.000 Fabriken und 648.000 Angestellten verändern sollte. 

 

 

Hören Sie Maurice Merciers Ansprache in Caux 1958

 

Sehen Sie ein Interview mit Maurice Mercier aus dem Jahr 1971 (17'09 - 18'40)

 

_______________________________________________________________________________________

 

Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

 

  • * Aus: Jean-Jacques Odier, "Nous rêvions de changer le monde" (Editions Ouverture)
  • ** damals bekannt als Moralische Aufrüstung
  • Tonaufnahmen: Initiativen der Veränderung, digital bearbeitet von Leif Söderlund 2020)
  • Foto oben: Danielle Maillefer
  • Fotos Text: Initiativen der Veränderung
  • Video: Crossroad of Nations, 25 years of Caux aus den IofC & For a new world - Archivens
  • Korrekturlesung: Maya Fiaux

 

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" Ich fühle mich langsam wohl in meiner Haut."

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03/03/2021
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CPLP Tino

Tinotenda Dean Nyota aus Gweru (Simbabwe) nahm 2018 am Caux Peace and Leadership-Programm (CPLP) teil. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und beschreibt sich selbst als einen aktiven Bürger mit einer Leidenschaft für Unternehmertum und Entwicklung.

Als junger Mensch im postkolonialen Simbabwe wuchs ich in einer Gesellschaft auf, die mir beibrachte, dass alles Fremde und Weisse besser sei als alles Einheimische und Schwarze.

Die besten Schulen in meinem Land, die jedes Kind besuchen möchte, sind die Privatschulen, die eigentlich als 'weisse Schulen' wahrgenommen werden. Die besten und sichersten Viertel, in denen jeder leben möchte, werden von einer anderen kulturellen Einrichtung dominiert, die wir wiederum als weiss wahrnehmen. Die Fähigkeit, fliessend Englisch zu sprechen, wird mit Wohlstand und Intelligenz assoziiert. Wir alle wollen uns wie Weisse kleiden, essen und wir wollen nach der Vorstellung leben, die wir von den Weissen haben - und all dies, wohlgemerkt, über 40 Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit!   

Das erste Mal, dass ich mich auf eine Selbstfindungsreise einliess, war, als ich 2018 am CPLP teilnahm. Zu dieser Zeit fand die Fussballweltmeisterschaft statt und ich unterstützte Frankreich wegen Paul Pogba, der für meinen Lieblingsfussballverein Manchester United spielt. Ich kann mehr über Manchester erzählen als über meine Heimatstadt. Ich wusste mehr über die englische Premier League als über die Liga in Simbabwe. Meine Sprachwahl, mein Kleidungsstil und meine Essensauswahl waren alle von Bildern weisser Menschen und weisser Institutionen inspiriert.

Ich betrachte mich jetzt im Spiegel anders. Ich fühle mich langsam wohl in meiner Haut...

Während unseres Trainings in Caux erzählten alle CPLP-Teilnehmenden ihre Geschichte. Sie kamen aus mehr als 40 Ländern und Kulturen, und sie waren alle ausgesprochen stolz darauf, wer sie waren. Ihre Geschichten zeigten ihre Wertschätzung für ihre Sprache, ihr Essen und ihren Kleidungsstil. Ich kam dadurch zu einer Erkenntnis, die mein Leben veränderte - eine Erkenntnis, durch die ich mich fehl am Platz fehlte, denn ich fühlte mich mehr britisch als simbabwisch.

Als ich von Caux nach Hause fuhr, kam mir die Überzeugung, eine Diskussion zum Thema "Jung und schwarz sein in Simbabwe" zu leiten. Dadurch wurde mir klar, dass ich nicht der Einzige war, die die isolierende Realität einer Identitätskrise erlebte. In den letzten Jahren habe ich eine Veränderung in der Einstellung junger Leute gesehen - hin zu der Idee, dass es auch gut ist, einheimisch und schwarz zu sein. Ich betrachte mich jetzt im Spiegel anders. Ich fühle mich langsam wohl in meiner Haut, und auf jeden Fall sehen meine schwarzen, lockigen Haare jetzt natürlich schön aus. Die Black-Lives-Matter-Bewegung konnte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen als jetzt, wo wir uns bemühen, uns als junge Menschen in einem unabhängigen Simbabwe zu finden.

 

Lesen Sie weitere Artikel aus den CPLP-Talks über Kultur und ihren Einfluss auf unser Leben:

 

Die Caux Peace and Leadership Programme Talks sind ein Online-Raum, in dem Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke aufgebaut werden. Diese neue Gesprächsreihe wird von Alumni des Caux Peace and Leadership-Proramms veranstaltet und moderiert und bietet Gelegenheit, jungen Menschen aus aller Welt zuzuhören, sich inspirieren zu lassen und Kontakte zu knüpfen.

Wenn Sie am Samstag, den 13. März 2021 um 14;00 MEZ an einem Online-Gespräch zum Thema Kultur und Identität mit anderen Alumni des Caux Peace and Leadership-Programms teilnehmen möchten, können Sie sich hier anmelden! Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Email, in der Ihnen mitgeteilt wird, wie Sie an dem Treffen teilnehmen können.

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03/03/2021
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CPLP Charlotte Rémié

Charlotte Rémié entdeckte Initiativen der Veränderung 2012 durch ihre Eltern. Sie nahm 2016 am damaligen Caux Interns Programme teil und war Teilnehmerin des Caux Peace and Leadership-Programms im Jahr 2017. Danach gab es kein Zurück mehr auf ihrem Weg der Selbstfindung und der Entdeckung anderer Menschen. Nachdem sie drei Jahre beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz gearbeitet hatte, beschloss sie, sich ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu widmen.

Ich stamme ursprünglich aus Ruanda, bin aber in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich in einem Umfeld, das wenig Vielfalt bot. Ausserhalb von zu Hause war ich in Kontakt mit der Schweizer Kultur, daheim herrschte die ruandische Kultur vor.

Diese beiden Kulturen sind sehr unterschiedlich und widersprechen sich teilweise sogar. Für jemanden wie mich, die versuchte, ihre eigene Identität aufzubauen und zu verstehen, war das manchmal wirklich schwierig. Ich dachte, ich müsste mich zwischen beiden entscheiden und die "Beste" auswählen. Aber das bedeutete, einen Teil von mir selbst aufzugeben. Obwohl ich wusste, dass diese Lösung für mich nicht funktionierte, sah ich keine andere Alternative.

Nach meiner Kindheit in einem kulturell zweispurigen Umfeld empfand ich Caux als beeindruckend und bereichernd. Es gab mir die Möglichkeit, meine Interpretation von Kultur zu hinterfragen und zu relativieren. Es war das erste Mal, dass ich von Menschen jeden Alters aus der ganzen Welt umgeben war,  jeder und jede mit seiner bzw. ihrer eigenen Geschichte und seinem oder ihrem eigenen Grund, hier zu sein.

Mir wurde klar, dass es keine Last ist, zwei Kulturen zu besitzen, sondern ein Reichtum, und dass ich das Glück habe, das Beste von beiden auszuwählen.

Ich erinnere mich besonders an die Übung "Map of the World", die wir in Caux durchführten. Sie sollte zeigen, dass nichts nur schwarz und weiss ist und dass die eigene Perspektive auf Dinge von vielen Faktoren beeinflusst wird, u.a. auch von der Kultur, in der man aufwächst. Durch diese Übung wurde mir klar, dass keine der beiden Kulturen, in denen ich aufgewachsen bin, die absolute Wahrheit enthält und dass ich mich nicht zwischen ihnen entscheiden muss. Ich erkannte, dass es keine Last ist, zwei Kulturen zu besitzen, sondern ein Reichtum, und dass ich das Glück habe, das Beste aus beiden auszuwählen.

All die Kulturen, mit denen ich in Berührung gekommen bin, kombiniert mit den Tools und Methoden, die ich während der Caux Interns- und CPLP-Workshops erworben habe, haben mir geholfen, die Unterschiede zu akzeptieren, die in mir existieren. Ich kann meine eigene Kultur/Lebensphilosophie/Identität aufbauen, indem ich die schönen Dinge kombiniere, die ich in den Kulturen um mich herum beobachte.

 

 

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75 Jahre der Geschichten

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums von Initiativen der Veränderung in Caux reflektiert Yara Zgheib aus dem Libanon über diesen besonderen Ort in den Schweizer Alpen, der das Leben vieler Menschen aus aller Welt verändert hat:

dona

75. Jubiläum von Initiativen der Veränderung in Caux

Agnes Otzelberger Team

 

Agnes Otzelberger ist Trainerin und Forscherin und unterstützt Changemaker, um ihre Resilienz, Kraft und Weisheit zu finden und auszubauen. Sie war über zehn Jahren lang im Non-Profit-Sektor und in der internationalen Entwicklung tätig und spezialisierte sich auf Klimawandel und soziale Ungleichheit. Anschliessend begann sie, an der Verbindung zwischen "innerem"/persönlichem und "äusserem" Systemwandel in unserer anspruchsvollen und volatilen Zeit zu arbeiten.

Marias Kampf gegen Selbstmorde in Manizales

Von Elodie Malbois

18/02/2021
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Von Elodie Malbois

 

Maria del Pilar Aristizabal

Maria del Pilar war eines der "menschlichen Bücher" der letztjährigen Online-Konferenz Creative Leadership, die Juli 2020 stattfand. Sie ist Absolventin des Caux Peace and Leadership-Programms, nahm an der Mandela Mile 2020 teil und sprach mit Elodie Malbois über ihre Leidenschaft für Leadership sowie ihren Kampf gegen Selbstmord in ihrer Heimatstadt Manizales (Kolumbien).

Vor zwei Jahren ging Maria del Pilar mit ihrer Freundin Laura, der "lustigsten Person", die sie kannte, tanzen. Zwei Wochen später beging Laura Selbstmord. Maria konnte nicht verstehen, warum eine so junge und lebhafte Person ihr Leben beenden wollte. Sie war entsetzt, als Freundinnen und Freunde, die sie in ihrer Trauer unterstützten, ihr anvertrauten, dass sie selbst einen Selbstmordversuch unternommen oder sich sogar in diesem Moment mit Selbstmordgedanken quälten. Das plötzliche Bewusstsein über die Häufigkeit von Selbstmord unter jungen Menschen in ihrer Stadt war wie eine kalte Dusche. Sie entdeckte, dass Manizales die höchste Selbstmordrate in Kolumbien hatte, aber nichts unternommen wurde, um diese vorzeitigen Todesfälle zu verhindern.

Viele in ihrer Lage hätten vielleicht das Gefühl gehabt, nichts dagegen tun zu können, um Selbstmord bei jungen Menschen zu verhindern. Nicht so Maria. Bei einem Workshop, den sie nach Lauras Tod besuchte, wurde sie aufgefordert, darüber nachzudenken, was sie mit 50 Jahren bereuen würde, nicht getan zu haben. "Ich fing an zu weinen", sagt sie. "Es war mir absolut klar, was ich tun musste. Ich wollte ein Unternehmen gründen, um junge Menschen in meiner Stadt zu unterstützen, die Selbstmord begehen könnten. Ich kannte mich mit Leadership aus, hatte aber keine Ahnung von psychischer Gesundheit. Aber ich wusste, dass es jungen Menschen helfen würde, wenn wir sie mit Führungsinstrumenten unterstützen würden."

Sie beschloss, etwas zu tun und zog Bilanz über ihre persönlichen Fähigkeiten: zehn Jahre ehrenamtliche Arbeit mit jungen Menschen und unzählige Leadership-Workshops, die sie besucht hatte. Die Führungsmethoden, die sie dabei erlernt hatte, hatten nicht nur auf ihr eigenes Leben starken Einfluss, sondern auch auf das Leben der jungen Menschen in der Erziehungsanstalt, in der sie ehrenamtlich tätig war.

"Mit den richtigen Tools fangen junge Menschen an, ihr Leben zu verändern, und sie entwickeln sich positiv, unabhängig von ihren Lebensumständen", sagt sie. Sie stellte einen Workshop zusammen, den sie an einer High School in Manizales abhielt und stellte fest, dass die Schülerinnen und Schüler mit ihr über ihr Leben und ihre Gefühle sprachen. "Sie konnten sich mit mir identifizieren, weil ich eine junge Frau bin. Wenn man als Teenager jemanden hat, mit dem man jede Woche sprechen kann und der einen unterstützt und einem hilft, die eigenen Stärken zu entdecken und zu stärken, dann kann jeder und jede sich weiterentwickeln."

Sie konnten sich mit mir identifizieren, weil ich eine junge Frau bin. Wenn man als Teenager jemanden hat, mit dem man jede Woche sprechen kann und der einen unterstützt und einem hilft, die eigenen Stärken zu entdecken und zu stärken, dann kann jeder und jede sich weiterentwickeln.

Sie nannte ihren Workshop Life Academy. Die amerikanische Columbia University bezeichnete ihn als Sozialinitiative mit grosser Wirkung in der Welt und gab ihr die Möglichkeit, nach New York zu gehen und zu lernen, ihre Prozesse, Methodik und Evaluation zu verbessern. Als sie nach Hause kam, formalisierte sie ihren Workshop-Plan und beantragte beim Bildungsministerium die Genehmigung, innerhalb eines Semesters 12 Workshops an der Schule mit der höchsten Selbstmordrate durchzuführen. Am Ende des Semesters stellte sie fest, dass die Workshops die Selbstmordtendenz um 91 Prozent reduziert hatten.

Begeistert von diesem Erfolg, begann sie, ihre Initiative auszuweiten. Inzwischen hat sie ein Team von 10 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie ist die einzige, die fest angestellt ist. Sie plant, ein vollständig nachhaltiges soziales Unternehmen zu werden, das allen 35.000 Schülerinnen und Schülern in ihrer Stadt Workshops zu Führungsqualitäten anbietet. Als Folge der COVID-19-Pandemie bietet sie ihren Workshop auch online an und hofft, dass er bis zum nächsten Jahr auf der ganzen Welt in Spanisch oder Englisch käuflich erworben werden kann.

Zusätzlich zur Life Academy hat Maria mit der Unterstützung ihres Trainers und Mentors aus dem Mandela-Mile-Programm die neue Initiative Salvemos Vidas (Rettet Leben) entwickelt. Über eine Social-Media-Kampagne startete sie einen Aufruf für Freiwillige, bei dem sich mehr als 100 Menschen meldeten. Sie wurden im aktiven Zuhören geschult und darin, wie man mit Menschen mit Suizidgedanken spricht. Diese Freiwilligen rufen nun alle zwei Wochen alle Schülerinnen und Schüler der beiden High Schools mit der höchsten Selbstmordrate an, um nach ihnen zu sehen und sie zu unterstützen. Wenn sie merken, dass ein Schüler oder eine Schülerin gefährdet sind, beginnt einer der Freiwilligen, ihn oder sie öfter zu sehen. Wenn das Selbstmordrisiko steigt, werden die Familien informiert, so dass der Teenager von einer psychologischen Betreuung profitieren kann. Wenn dieses Pilotprojekt erfolgreich ist, hofft Maria, es auf alle High Schools der Stadt ausweiten zu können.

Marias Vision ist es, die Life Academy und Salvemos Vidas zu kombinieren, um Selbstmorde in Manizales zu beenden. In der Zwischenzeit wird sie nach Grossbritannien gehen, um dort Betriebswirtschaft zu studieren und den Life Academy-Workshop in London anbieten, wo die Selbstmordrate ebenfalls hoch ist. Jede britische Schule, die für den Workshop bezahlt, wird eine High School in Manizales unterstützen.

Ich habe keine Angst mehr. Herausforderungen sind Chancen, um voranzukommen.

Am Anfang wusste Maria nichts über soziales Unternehmertum, aber davon liess sie sich nicht unterkriegen. "Wenn man ein Unternehmen gründet, hat man eine Menge Ängste, aber ich habe auch einen grossen Freundeskreis. Gemeinsam mit meinen Freundinnen und Freunden, die mich unterstützen, konfrontiere ich meine Ängste. Wenn man versucht, die Welt zu verändern, braucht man wirklich Unterstützung."

Heute kann sie nichts mehr aufhalten: "Ich habe keine Angst mehr. Herausforderungen sind Chancen, um voranzukommen. Ich weiss, dass es eine Menge Herausforderungen geben wird. Aber ich freue mich riesig, sie zu meistern."

Offensichtlich haben die Leadership-Workshops, die sie besucht hat, gefruchtet, denn sie strahlt vor Leidenschaft und Zuversicht. Sie sagt: "Leadership ist die persönliche Herausforderung, sich selbst jeden Tag besser kennenzulernen, sich so, wie man ist, zu akzeptieren und die Kraft zu haben, all dies umzusetzen und der Welt zu dienen. Das gibt dir Vertrauen in dich selbst. Und auch, wenn du nicht selbstbewusst sein solltest, gibt dir Leadership Werkzeuge an die Hand, um Selbstvertrauen wiederzuerlangen und deine ganz besondere Kraft weiterzugeben."

Marias ganz besondere Kraft liegt in ihrem aussergewöhnlichen Mass an Energie. Sie geht sorgsam damit um und konzentriert sich auf Aktivitäten und Menschen, die sie stärken, anstatt ihr Energie zu rauben.

Für alle, die nicht wissen, worin ihre persönliche Stärke liegt, rät sie: "Zuerst musst du darauf vertrauen, dass du über eine besondere Kraft verfügst. Mach mehr von den Dingen, die dir Spass machen oder die du schon als Kind genossen hast. Das wird dir zeigen, wo deine Leidenschaft steckt und du kannst dies nutzen, um der Welt zu dienen. Ich habe gerne grosse Träume. Aber man kann auch mit kleinen Schritten beginnen. Man kann damit anfangen, in der eigenen Familie, in der Nachbarschaft, in der eigenen Stadt mitzuhelfen. Es bedarf nur einer Person, um anzufangen, die Welt zu verändern. Glaub an deine besondere Kraft und geh los und gib sie an die Welt weiter."

 

Erfahren Sie mehr über die diesjährige Konferenz Kreatives Leadership und melden Sie sich ab dem 1. Juni an!

 

Fotos: Maria del Pilar

 

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