10 Tipps zur Schaffung eines sicheren Raumes

Von Brigitt Altwegg, Programmleiterin für Vertrauensbildung bei Initiativen der Veränderung Schweiz

06/09/2019
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Von Brigitt Altwegg, Programmleiterin für Vertrauensbildung bei Initiativen der Veränderung Schweiz

 

Ein sicherer Raum ist der Schlüssel für Dialog und Vertrauensbildung. Dennoch war ich bei vielen Veranstaltungen dabei, bei denen ich mich nicht wohl fühlte, obwohl behauptet wurde, sie seien sicher. Was also ist ein sicherer Raum und was ist notwendig, um einen solchen zu schaffen und zu erhalten?

Das Oxford Dictionary definiert einen sicheren Raum als „einen Raum (oder eine Umgebung), in dem (oder in der) sich eine Person oder eine Gruppe von Personen sicher sein kann, keiner Diskriminierung, Kritik, Belästigung oder anderem emotionalen oder körperlichen Schaden ausgesetzt zu sein“.

Hier sind zehn Erfahrungswerte, die ich bei meiner Arbeit bei Initiativen der Veränderung Schweiz für Vertrauensbildung und der Schaffung eines sicheren Raumes gewonnen habe:

1. Wählen Sie den physischen Raum sorgfältig aus. Er sollte die physische Sicherheit der Teilnehmenden gewährleisten, sich auf neutralem Boden befinden und ihren kulturellen Normen entsprechen. Er sollte ausserdem in einer inspirierenden, natürlichen Umgebung verortet sein, die den Teilnehmenden hilft, sich zu entspannen, zu sich selbst zu finden und mit anderen in Kontakt zu treten. Das Caux Konferenz- und Seminarzentrum, das sich oberhalb des Genfer Sees mit Blick auf die Schweizer Alpen befindet, ist ein Beispiel für einen solchen Raum.

Caux Palace Terrace Sunset TIP 2019

2. Stimmen Sie Ihren Empfang und Ihre Gastfreundschaft auf den Einzelnen ab.  Betreuen Sie die Teilnehmenden so, dass sie sich wie zu Hause fühlen und sich auf den anstehenden Dialog konzentrieren können. Beim jährlichen Caux Forum zum Beispiel ist ein ganzes Team im Einsatz, das die Teilnehmenden am Bahnhof empfängt und spezielle Wünsche entgegennimmt, auch was das Essen betrifft.

3. Stellen Sie sicher, dass die Gruppe integrativ und bunt gemischt ist, was Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion, politische Ansichten und all das betrifft, was für die Menschen im Raum wichtig ist, damit ein breites Spektrum an Sichtweisen geteilt und gewürdigt werden kann. Es ist hilfreich, frühzeitig herauszufinden, woher die Teilnehmenden kommen, was ihre Erwartungen oder Hoffnungen sind sowie auf vertrauenswürdige lokale Vertreterinnen und Vertreter, Teams und Partnerinnen und Partner zurückzugreifen, die Ihre Arbeit unterstützen können. So hat beispielsweise Initiativen der Veränderung Schweiz über Initiativen der Veränderung International Zugang zu einem lokal verankerten globalen Netzwerk.

Safe space

4. Bereiten Sie bei der Vorbereitung der Veranstaltung oder des Dialogs die Eröffnung sorgfältig vor. Ihre Einleitung sollte unvoreingenommen sein. Verwenden Sie eine verständliche, zugängliche und integrative Sprache, mit der Sie den Teilnehmenden auf menschlicher Ebene begegnen und sie von Anfang an aktiv einbeziehen. Der Anfang gibt den Ton an und bildet den Boden, auf dem die Teilnehmenden tragfähige Beziehungen aufbauen können, die auch konträren Meinungen standhalten. Initiativen der Veränderung setzt oft Facilitationsteams ein, die bereits einen Vertrauensbildungsprozess gemeinsam durchlaufen haben. Dies ermöglicht es ihnen, auf die verschiedenen Personen im Raum einzugehen und zeigt ausserdem, dass Vertrauen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Hintergründen möglich ist. 

5. Legen Sie Grundregeln oder Richtlinien fest, die sich die Gruppe zu eigen macht. Es ist hierbei sinnvoll, vier Punkte im Auge zu behalten: die Art der gegenseitigen Interaktion und Kommunikation, die Art und Weise, wie Informationen ausserhalb der Gruppe ausgetauscht werden (das betrifft insbesondere das Verständnis von Vertraulichkeit), praktische Aspekte, die eine effektive Sitzung gewährleisten sowie Regeln für eine Entscheidungsfindung.

6.      Achten Sie darauf, dass Sie genügend Zeit für Ihren Dialog oder Ihre Veranstaltung einplanen. Es braucht Zeit, bis sich Beziehungen entwickeln und Vertrauen aufgebaut ist. Während anderswo Programm- und Budgetbeschränkungen dazu führen, dass Meetings, Veranstaltungen und Workshops verkürzt werden, ermöglicht Initiativen der Veränderung Schweiz mit dem einmonatigen Caux Peace and Leadership-Programm und dem Caux Scholars-Programm den Teilnehmenden, tiefe Verbindungen aufzubauen, die jahrelang, wenn nicht sogar ein Leben lang, andauern.

7. Bringen Sie Gespräche auf eine persönliche Ebene, um Verallgemeinerungen zu vermeiden, Empathie zu erzeugen und das Bewusstsein für die menschliche Verbundenheit zu stärken. Indem der Schwerpunkt auf die Beziehungsebene gelegt wird, kann Vertrauen aufgebaut werden. Dieses Vertrauen wiederum kann später helfen, Durchbrüche in der Diskussion der Themen zu erzielen. Initiativen der Veränderung setzt Methoden der stillen Reflexion und des Austauschs persönlicher Erfahrungen ein, um Verständnis und Vertrauen zu schaffen.

8. Schaffen Sie einen Raum, in dem Geschichte anerkannt und Verantwortung für die Zukunft übernommen wird, damit die Teilnehmenden nicht in alten Paradigmen stecken bleiben, sondern in der Diskussion vorankommen können. Es ist wichtig, dem, was die Teilnehmenden sagen wollen, Raum zu geben und zu paraphrasieren bzw. zu „übersetzen“, wenn sich Teilnehmende auf eine Weise äussern, die andere verletzen könnte.

9. Achten Sie darauf, die Teilnehmenden einzeln zu begleiten, und zwar vor, während und nach der Veranstaltung. Das bedeutet, einer Person über einen längeren Zeitraum hinweg zur Seite zu stehen, ihr Raum zu geben, über ihre Erfahrungen und ihren Lernprozess nachzudenken und Gefühle auszutauschen, sowie sie letztendlich in ihren persönlichen Bemühungen zu motivieren und gemeinsam Erfolge zu feiern.  

10. Nicht zuletzt sollten Sie sich über Ihre eigene Haltung und Ihre Facilitationsmethoden im Klaren sein. Es geht nicht um Qualifikationen, Praktiken oder persönliche Ambitionen, sondern um die Fähigkeit, voll und ganz präsent zu sein und den sicheren Ort liebevoll zu erhalten – dies alles im uneingeschränkten Dienst an den Teilnehmenden. Es geht um das Sein und nicht um das Tun und erfordert ein hohes Mass an Selbsterkenntnis und Selbstlosigkeit, welches nur im Laufe der Zeit entwickelt werden kann. Neben den vier Kernwerten (Ehrlichkeit, Reinheit der Motive, Selbstlosigkeit und Liebe), die als Leitfaden dienen können, ist die stille Reflexion bei dieser Arbeit für Initiativen der Veränderung ein Schlüsselinstrument.

Wenn Sie mehr über Gruppendialogleitung und Facilitation erfahren möchten, besuchen Sie das Facilitationstraining vom 28. bis 31. Oktober 2019 in Genf.

Wir bieten ausserdem einen Facilitationsservice für Ihre Veranstaltung oder Meetings an!

 

 

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Grenzübergreifender Frieden: Genfer Friedensgespräche 2018

21. September 2018

04/09/2019
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21. September 2018

 

Die 6. Auflage der Genfer Friedensgespräche fand am 21. September 2018 zum Thema "Grenzübergreifender Frieden" statt. Schon in den vorangegangenen Jahren hatten Referentinnen und Referenten von Initiativen der Veränderung (IofC) an der Veranstaltung teilgenommen, doch dieses Jahr war IofC gebeten worden, das Event mitzumoderieren. Initiativen der Veränderung hat im internationalen Genf den Ruf, Dinge ein bisschen anders anzugehen und dabei den Schwerpunkt auf persönliche Erfahrungen, die Gelegenheit zum Austausch von Mensch zu Mensch und (so verrückt das auch klingen mag) sogar auf Stille zu legen.

IofC half im Vorfeld des Events bei der Organisation einer Reihe von Online-Interviwes auf Facebook Live. Rund 600 Menschen nahmen an der Hauptveranstaltung teil, die in Raum XVIII im Palais des Nations stattfand. Sarah Noble, Leiterin und Koinitiatorin der Friedensgespräche, und ich moderierten gemeinsam.

Für die Friedensgespräche wurde ein Format von achminutigen Ansprachen entwickelt, bei dem Friedensschaffende über persönliche Erfahrungen sprechen und ihre Botschaft weitergeben. Wir fügten zwei neue Elemente hinzu. Am Anfang gaben wir allen die Möglichkeit, sich ihrer Nachbarin bzw. ihrem Nachbarn zuzuwenden und sich den "anderen" Friedensschaffenden" im Raum vorzustellen, da wir alle dazu aufgerufen sind, uns für den Frieden einzusetzen. Zuerst herrschte leichtes Zögern darüber, sich in einem offiziellen Rahmen so formlos zu verhalten, doch nach ein bisschen Ermutigung machten die Leute wirklich mit. Es war schön zu sehen, wie Botschafterinnen, Botschafter und UN-Führungskräfte sich über ihre Tische lehnten, um Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Hand zu schütteln. Stimmengewirr hallte von den alten Wänden der UNO, die schon zahlreiche Stunden offizieller Diskussionen gesehen hatten. Eine erste Grenze zwischen Menschen war überschritten worden.

Anschliessend sprachen die Friedensschaffenden engagiert über Erfahrungen vor Ort, die unter die Haut gingen. Zwei Sprecherinnen und Sprecher berührten mich besonders.

Diana Garcia aus Kolumbien ermutigte die Teilnehmenden voller Leidenschaft, Unsicherheit als Element auf dem Weg zum Frieden zu akzeptieren. Sie hatte die Gefahren von Sicherheit und Unnachgiebigkeit im kolumbianischen Bürgerkrieg selbst gesehen.

Jasminko Halilovic sprach über sein innovatives Museum über Kindheit im Krieg, das einzige Museum, das sich ausschliesslich auf die Erfahrungen von Kindern im Krieg konzentriert. Es war aufschlussreich, Krieg und auch Frieden durch die Augen von Kindern zu sehen. Im Laufe der Geschichten  konnte Energie im Raum gespürt werden. Anschliessend erfolgte Musik.

Unsere zweite Neuerung waren ein paar Minuten der Stille am Ende, um alles einsinken zu lassen. Wir waren uns nicht sicher, wie Stille (oder Geräusche) in einem Konferenzraum der UNO mit 600 Menschen funktionieren würde. Es war berührend zu sehen, wie die Menschen mitmachten: eine tiefe Stille senkte sich über diesen Raum, der für das Reden geschaffenn worden war. Viele kommentierten, wie kraftvoll und angebracht sie es empfanden, die starken Botschaften auf diese Weise zu verdauen. Ich bin stolz, Teil dieses Events gewesen zu sein und zu sehen, wie IofC - gemeinsam mit anderen - Frieden über Grenzen hinweg fördern kann.

 

Die Genfer Friedensgespräche sind ein öffentliches Event, das vom Genfer Büro der Vereinten Nationen, Interpeace und der Geneva Peacebuilding Platform anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September organisiert wird. 

Sehen Sie das Event hier.

 

 

Bericht: Rainer Gude

Foto: Antoine Tardy für Interpeace

Genfer Friedenswoche: Friedensschaffende - Lokale Stimmen für den Frieden

7. November 2018

04/09/2019
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7. November 2018

 

Am 7. November 2018 nahmen 75 Menschen an der jüngsten Veranstaltung der Eventreihe "Begegnungen, die bereichern" teil. Das Event fand in der UN-Bibliothek in Genf zum Thema "Friedensschaffende -Lokale Stimmen" statt und wurde gemeinsam von IofC Schweiz und der UN-Bibliothek als Teil der fünften Genfer Friedenswoche organisiert.

IofC Schweiz nahm dieses Jahr zum dritten Mal an der Genfer Friedenswoche teil. Die Genfer Friedenswoche ist ein alljährliches Treffen von Einrichtungen und Organisationen verschiedener Richtungen, die sich gemeinsam auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene für den Frieden einsetzen. 2018 stand das Event unter dem Motto "Frieden schaffen in einer turbulenten Welt". Fünf Tage lang organisierten über 120 Gruppen mehr als 65 Events. IofC Schweiz und ihre Partner befassten sich mit dem Thema aus der Sicht von fünf Menschen, die sich lokal für den Frieden engagieren.

Drei der fünf Referentinnen und Referenten kamen aus unseren Partnerorganisationen: der Kofi-Annan-Stiftung, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensschaffende.

Mimoun Berrissoun ist Mitglied von Extremely Together, einer Initiative der Kofi-Annan-Stiftung, der noch weitere aussergewöhnliche junge Führungspersönlichkeiten angehören, die sich gegen gewaltbereiten Extremismus einsetzen. Er sprach über 180° Wende, eine Organisation, die er in Köln gegründet hat, um mit jungen Extremismusopfern ins Gespräch zu kommen.

Jennifer Pro, Notfallkoordinatorin der IOM, sprach über ihre Arbeit bei der Leitung von humanitären Notfallmassnahmen in Somalia, dem Südsudan und Syrien.

Martine Miller ist Leiteriin für inklusiven Frieden (weltweit) sowie Asien und Libyen (Leitung) beim Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensschaffende. Sie berichtete aus ihrer zwanzigjährigen Berufserfahrung im Bereich der Soforthilfe für den Frieden, um Menschen und Organisationen zu unterstützen. 

Den Organisatorinnen und Organisatoren war es wichtig, auch lokale Sichtweisen zu berücksichtigen und sie hatten daher ausserdem den Leiter des Centre de la Roseraie, Fabrice Roman, eingeladen. Er hilft Migrantinnen und Migranten in Genf, durch Französischunterricht, Stadtbesichtigungen und Unterstützung bei administrativen Schritten ihr Leben aktiv mitzubestimmen und sprach über die Notwendigkeit, "Brücken zwischen Grassroot-Organisationen in Genf und der UNO" zu schlagen.

Amina Dikedi-Ajakaiye, Präsidentin von Creators of Peace, einem IofC-Programm, das sich in mehr als 50 Ländern für die Stärkung von Frauen einsetzt, war die fünfte Sprecherin und sprach darüber, wie wichtig es sei, tief in sich hineinzuhören, um für den Frieden im eigenen Umfeld aktiv werden zu können. 

Wir freuen uns auch 2018 auf eine Fortsetzung von "Begegnungen, die bereichern", um Raum für andersartige, interaktivere Diskussionen zu schaffen, die sich von traditionellen Konferenzmodellen abheben und bei denen sich Fachleute direkt ans Publikum wenden.

Bleiben Sie dran und machen Sie mit!

 

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Yevhen Shybalov

Yewhen Shybalov ist ein ehemaliger ukrainischer Journalist mit 15 Jahren Schreiberfahrung für nationale Medien. Seit 2014 engagiert sich Yevhen beim Zentrum für humanitären Dialog. Im Konflikt in der Ostukraine trat er für gegenseitiges Verständnis und den Abbau von Spannungen ein, um den Weg für eine friedliche politische Lösung zu ebnen.

Frischer Wind im Young-Ambassadors-Programm

Tools for Changemakers 2019

19/08/2019
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Tools for Changemakers 2019

 

Dieses Jahr kamen in Caux beim Young-Ambassadors-Programm (YAP) 39 junge Menschen aus ganz Europa für vier intensive Trainingstage zusammen, um zu lernen, wie man Veränderungen im persönlichen Umfeld erzielt. Im Anschluss daran nahmen sie vom 14. - 18. Juli 2019 an der Konferenz Tools for Changemakers teil.

 

YAP 2019 discussion

 

„Wir haben unsere eigene Identität entdeckt und wie man sich die eigenen Brillen und Filter bewusst macht, durch die wir blicken“, sagte Niall Ridley aus Grossbritannien, der 2018 bei YAP dabei war und dieses Jahr als Facilitator fungierte. „Wir sahen, wie Urteile, Zynismus und Angst unsere Erfahrungen beeinflussen können. Wir haben beobachtet, wie wichtig es ist, Vertrauen zu schaffen. Wir waren ein Katalysator für die anderen und haben ihnen geholfen, Ideen für Initiativen und Projekte zu entwickeln. Wir haben einander die Praxis der stillen Reflexion nähergebracht und gesehen, welche Rolle jeder Mensch bei der Verarbeitung von Erfahrungen spielen und wie er aus ihnen lernen kann.“

„Das YAP-Programm hat mein Leben verändert“, sagte die Facilitatorin Daniela Moisei aus Moldawien. „Das Programm ist wie ein frischer Wind. Es bietet alles, was junge Führungskräfte brauchen: Zeit für sich selbst und die eigenen Ideen, Informationen und moralische Unterstützung, eine aktive und enthusiastische Gruppe Gleichgesinnter und eine atemberaubende Umgebung.“ 

Als Daniela 2016 zum ersten Mal als Young Ambassador nach Caux kam, war sie Radiomoderatorin, Vorsitzende des Studierendenrats an ihrer Universität und die Gründerin einer Schule für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Durch ihre Erfahrung hat sie den Mut gefasst, ihr Masterstudium im Ausland fortzusetzen und sie wurde zur Arbeit für eine internationale Organisation inspiriert. 

„YAP bietet eine Möglichkeit zum Netzwerken, bei der sich junge Leute über Projektideen, bewährte Praktiken, Methoden zur Konfliktlösung und andere Techniken austauschen können, die in ihren jeweiligen Gemeinschaften gut funktioniert haben“, fährt sie fort. „Das Alumni-Netzwerk wächst Jahr für Jahr und macht aus unserer Zeit hier eine ständige Gelegenheit der Weiterbildung, Kooperation und Kooperation.“

 

YAP 2019 holding hands

 

„Ich bin wieder nach Caux gekommen, um diesen Jahrgang zu unterstützen, weil ich hier zum ersten Mal in meinem Leben inspiriert wurde“, sagt Mariam Inayat aus Grossbritannien, die sich seit drei Jahren für YAP engagiert.

„Das YAP-Programm ist so wichtig, weil wir helfen, ethische Entscheidungsträgerinnen und -trägern nicht nur für die Zukunft, sondern für das Heute auszubilden. Wir haben die Pflicht, sicherzustellen, dass junge Menschen eine Plattform haben, um sich in den Dialog einzubringen. Viel werden Diskussionen über uns geführt, die aber ohne uns stattfinden. Aber unsere Zeit in Caux geht darüber hinaus. Wir erhielten nicht nur eine Plattform, sondern uns wurden auch Werkzeuge vermittelt, um erfolgreich für den Wandel zu wirken.“ 

 

YAP 2019 group

 

Text: Mary Lean mit Unterstützung von Daniela Moisei, Mariam Inayat, Niall Ridley

Fotos: Leela Channer, Paula Mariane

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In zukünftiges Leben auf der Erde investieren

Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

17/08/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

 

„Wie fühlt es sich an, das letzte Breitmaulnashorn zu sein?“. Diese Frage stellte Alan Laubsch, Gründer von EarthPulse, die Teilnehmenden des Caux-Dialogs für Land und Sicherheit (CDLS) am dritten Veranstaltungstag. „Eure Familie wurde umgebracht. Eure Freunde sind tot. Ihr habt niemanden mehr zum Spielen. Ihr wacht einfach allein auf.“ Laubsch glaubt, nun sei die beste Zeit gekommen, in der entscheidende Massnahmen zu einer für die Erde positiven Wirtschaft führen köntnen, die die Welt besser macht als je zuvor.

 

CDLS 2019 Louise Brown

 

Schwerpunkt des Tages war natürliches, soziales, geistiges und menschliches Kapital. Louise Brown, die für Klimafinanzierungen bei der Afrikanischen Entwicklungsbank zuständig ist, sprach über ihre Arbeit an einem Mechanismus für Investitionen für Anpassung und Resilienz, der durch den letztjährigen CDLS inspiriert wurde. Durch diesen Mechanismus wäre es möglich, Kakaobäuerinnen und -bauern in Afrika für landwirtschaftliche Praktiken zu bezahlen, die Klimagefahren reduzieren, ihre Existenzgrundlage verbessern und Treibhausgase eindämmen. Die Bank entwickelt bereits einen Rahmen für Feldwaldbau und Mangroven und sucht nach Investorinnen und Investoren aus der Privatwirtschaft, um das Projekt zur Marktreife zu führen.

 

CDLS 2019 A Laubsch

 

Alan Laubsch begrüsste den Plan für Investitionen im Bereich der Anpassung. Dabei hob er hervor, die Gesundheit von Ökosystemen sei deutlich mehr wert als abstrakte Finanzmärkte. So könnten beispielsweise Mangrovenwälder extremen Wetterbedingungen standhalten, Nahrungsquellen für Fische erweitern, Toxine aus dem Wasser filtern, Treibhausgase in grossem Umfang binden sowie eine einzigartige Biodiversität unterstützen.

Er sprach über den weltweit ersten kohlenstoffgesicherten Token von Lykke Exchange, einem Schweizer Blockchain-Startup, und sagte, solche Technologien hätten effiziente Wege entwickelt, um Werte zu schaffen, Transparenz umzusetzen, Resilienz aufzubauen und Mittelsmänner zu umgehen. Als weiteres Beispiel nannte er CedarCoin, das es der libanesischen Diaspora ermöglicht, das Ökosystem in ihrem Heimatland zu renaturieren. 

 

CDLS 2019 Tom Duncan

 

Der Gründer von Earthbanc und Liquid Token, Tom Duncan, kam zum ersten Mal 2009 als Caux Scholar nach Caux und trug zur Entwicklung des CDLS bei. Er sprach über die Fortschritte, die seit dem CDLS 2018 durch die Kooperation mit Alan Laubsch, Skymining und FlowX gemacht wurden. Liquid Token ermöglicht die Ausgabe von Tokens, die eine Zahlung für Ökosystemleistungen wie beispielsweise CedarCoin, Mangroves Trees und Living Root Bridges in Meghalaya darstellen. Liquid Token bietet diese Technologie kostenlos Unternehmen an, die sich für die Renaturierung von Land und Wasser engagieren.

Skymining, dessen Gründer am CDLS 2018 teilnahmen, entwickelt Lösungen für erneuerbare Energien, die grosse Mengen von Kohlenstoff im Boden binden, biodiverse Pflanzen für die Ernährung anbauen und Biomassebriketts als Ersatz für Kohle produzieren. Durch die Entwicklung von Tokens für Energiebriketts kann jeder weltweit die Initiative unterstützen und zur Sicherung von Lebensmittel-, Wasser- und Energiesystemen in Afrika, Indien und Südamerika beitragen.

Bei Earthbanc handelt es sich um die erste Finanzplattform, die die Bedürfnisse globaler ESG-Investoren (Environment, Social, Governance = Umwelt, Soziales, Regierungsführung) mit grünen Anleihen und Anleihen für die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung bedient und dabei Sicherheit, Prüffähigkeit und geringe Kosten der Blockchain bietet. ESG ist weltweit die am schnellsten wachsende Investmentkategorie und beläuft sich derzeit auf 20 Billionen Dollar. Tom Duncan glaubt, dies könne der Schlüssel für das Abwenden einer Klimakatastrophe sein. Er arbeitet mit einem breiten Bündnis von Initiativen für Land, Leben und Frieden (ILLP) zusammen, um zu erarbeiten, wie eine globale Zertifizierungsinstanz für die Bewertung von Ökosystemleistungen aussehen könnte.

Im Anschluss beschrieb Melinda Woolf, Gründerin von The Future of Humanity, ihre Arbeit, um Investitionen in die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu beschleunigen. Sie hob hervor, Investitionen in nachhaltige Pflanzen würden eine milliardenschwere Industrie mit signifikanten sozialen und ökologischen Vorteilen schaffen. Sie sprach weiterhin über ihre Vision, konventionelle Kunststoffe durch Bioplastik zu ersetzen, um das Plastikproblem in den Meeren zu lösen. Ausserdem unterstützt sie Wirtschaftsmodelle, bei denen Bäuerinnen und Bauern zusammenarbeiten, um Produkte herzustellen und Leistungen zu erbringen, die weder der Umwelt noch dem Wasser schaden.

 

CDLS 2019 Chau Duncan

 

Zum Abschluss ergriff Chau Tang-Duncan von Earthbanc das Wort. Sie sprach darüber, wie sie eine humanere Seite bei Investitionen und Bankgeschäften entdeckte. In ihrer früheren Position als Handelskommissarin für saubere Energie und Umwelt (ASEAN) und Investmentleiterin bei UK Trade & Investment (UKTI) war sie in umfangreiche Mangrovenrenaturierungsprojekte entlang der vietnamesischen Küste involviert. Mangroven schützen Häuser, wichtige Infrastrukturen und bewirtschaftetes Land vor Versalzung durch Sturmfluten, Zyklone und Tsunamis. Bei UKTI leitete sie eine Investition von 500 Mio £ in die britische Infrastruktur, erneuerbare Energien sowie Forschung und Entwicklung.

Die Finanzwirtschaft und bessere Technologien könnten nur einen bestimmten Beitrag leisten, schlussfolgerte Tang-Duncan. Man brauche menschliches Engagement, Kooperation und müsse auf die leise Stimme des Gewissens hören, um Durchbrüche in scheinbar ausweglosen Situationen wie der Klimakrise zu erzielen.

 

Text: Rishabh Khanna, Vorstandsmitglied von Initiativen für Land, Leben und Frieden

Fotos: Leela Channer

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Sommerakademie über Land, Sicherheit und Klimawandel in Genf und Caux eröffnet

Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

17/08/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

 

Summer Academy 2019

 

Konflikte, Umweltzerstörung und Klimawandel beeinflussen einander negativ. Nur eine verstärkte Kooperation zwischen Nationen und ein interdisziplinärer Ansatz können zu angemessenen Lösungen führen.

Initiativen der Veränderung (IofC) und das Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) haben sich dieser Herausforderung gestellt und eine Reihe von Sommerakademien über Land, Sicherheit und Klimawandel initiiert. Ziel ist es, die nächste Generation von Politikerinnen und Politikern, Forscherinnen und Forschern zu inspirieren und ihnen interdisziplinäre Ansätze, Fertigkeiten der Kooperation und Vertrauensbildung sowie die nötigen Netzwerke zu vermitteln, die benötigt werden, um die Zukunft der Menschheit zu sichern.

Bei der ersten Sommerakademie kamen 18 Teilnehmende aus Afghanistan/Dänemark, Bhutan, Deutschland, Kenia, Indien, Indonesien, Nigeria/Grossbritannien, den Philippinen, Portugal, Somalia/Grossbritannien, der Schweiz/Spanien, Schweden und der Türkei/Syrien zusammen. Das Event wurde offiziell beim GCSP am 26. Juni eröffnet.

 

Summer Academy 2019 Doreen de Brum

 

Botschafterin Doreen de Brum, Vorsitzende des Climate Vulnerable Forum und ständige Vertreterin der Marshallinseln bei den Vereinten Nationen, sprach über die Folgen des Klimawandels. „Der Begriff Klimaflüchtling ist für uns nicht nur Theorie“, sagt sie. „Wenn ich über die nächste Generation der Bewohnerinnen und Bewohner der Marshallinseln nachdenke, weiss ich nicht, ob sie überhaupt noch über ein Land verfügen.“

 

Summer Academy 2019 Conrad Sangma

 

Seine Exzellenz Conrad Sangma, Ministerpräsident des indischen Bundesstaats Meghalaya, stellte den Zusammenhang zwischen der Rolle von IofC bei der friedlichen Entstehung seines Staates 1972 und der heutigen Notwendigkeit gemeinsamer Lösungen zur Sicherung der Natur her. „Wir müssen gute Beziehungen mit all unseren Nachbarinnen und Nachbarn pflegen“, sagte er. „Wir haben die höchste Niederschlagsmenge weltweit. Meghalaya ist der erste Staat in Indien, der eine umfassende staatliche Wasserpolitik entwickelt hat. So können wir unsere Wasserressourcen besser verwalten, langfristige Wasserversorgung und eine gerechte Verteilung gewährleisten. Wir stellen unter anderem die Versorgung mit sauberem Wasser von Bangladesch sicher.“

Während der folgenden vier Tage fand die Sommerakademie gemeinsam mit dem Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) statt, der Teil des Caux Forums ist.

 

Summer Academy 2019 Mukthar Ogle

 

Mukhtar Ogle, Sekretär für Strategische Initiativen im Kabinettsreferat des Präsidentenbüros von Kenia, diente während des Kurses als Ansprechpartner. Bei der Eröffnung im Plenum des Caux-Dialogs hob Ogle die Bedeutung des Dialogs über Land und Sicherheit hervor, der im Baringo County in Kenia 2016 stattgefunden hat. Er wurde von zwei Beamten des Countys initiiert, die durch 2015 in Caux durch ihre Teilnahme bei CDLS dazu inspiriert worden waren. „Nach dem Baringo-Dialog haben wir unsere Antworten für mehr Sicherheit unter Berücksichtigung von Land und Klimawandel entwickelt“, erklärt er.

 

Summer Academy 2019 Bruno Jochum

 

Ein weiterer Redner war Bruno Jochum, ehemaliger Generaldirektor von Ärzte ohne Grenzen Schweiz und Executive-in-Residence beim GCSP. Jochum betonte die Herausforderungen, mit denen sich der humanitäre Sektor durch den Klimawandel auseinandersetzen muss. Er unterstrich, alle Akteurinnen und Akteure – von Regierungen über grosse Unternehmen bis hin zu Einzelpersonen – müssten ihren Worten Taten folgen lassen, um Lösungen gegen den Klimawandel umzusetzen. „Wir haben Verantwortung für unsere Handlungen in jenen Bereichen übernommen, die wir beeinflussen können“, sagte er.

Zu den weiteren Trainerinnen und Trainern zählten Professor Roger Leakey, Vize-Vorsitzender der International Tree Foundation; Dr. Constance Neely, leitende Beraterin beim World Agroforestry Centre; Dr. Dhanasree Jayaram, Koordinatorin des Zentrums für Klimastudien der Manipal Academy of Higher Education; Marc Barasch, Gründer der Green World Campaign; Alan Laubsch, CEO von Generation Blue; Josep Gari, Senior Policy Advisor beim UNDP; Gunilla Hamne, Gründerin des Peaceful Heart Network und Rishabh Khanna, Vorstandsmitglied von Initiativen für Land, Leben und Frieden.

 

Summer Academy 2019 Garrity

 

Dr. Dennis Garrity, Botschafter für Trockengebiete der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Vorsitzender der Global EverGreening Alliance, hatte für die Akademie eine Vorlesung per Video aufgezeichnet. Er nannte Beispiele von Gemeinschaften in Kenia, Äthiopien und im Niger, die ihre eigenen Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Landverödung, Konflikten und Klimawandel entwickeln.

 

Summer Academy 2019 Louise Brown

 

Die besondere Wichtigkeit, lokale Lösungen zu schaffen und Voraussetzungen für deren Erfolg zu verstehen war Thema des letzten Workshops der Akademie unter Leitung von Louise Brown aus Namibia, Koordinatorin des Africa Climate Change Fund der Afrikanischen Entwicklungsbank.

Da sich 18 Teilnehmende darüber austauschten, wie lokale, regionale und globale Herausforderungen angegangen werden können, war es schwer, bei der Veranstaltung zu einem Ende zu kommen. Am Ende stellten sich alle dieselbe Frage: „Was kann meine Organisation, was kann ich tun, um diesen Herausforderungen zu begegnen?“

„Diese Sommerakademie war eine tolle Initiative“, so das Fazit von Brown. „Ich bin sehr gespannt, wohin sie führt.“

 

Summer Academy 2019 Anna Brach

 

Auch die Teilnehmenden waren begeistert. „Ich werde mit meinen Kollegen über die wichtigesten Elemente für Dialog sprechen“, so Claudia Santos aus Portugal. „Ich habe beobachtet, dass ich bestimmte Situationen am Ende der Sommerakademie anders anging als zu Beginn. Sie hat mich auch persönlich verändert. Das Gelernte werde ich hochhalten und bei meinen zukünftigen Projekten berücksichtigen.“

„Vielen Dank für den sicheren Ort, den ihr geschaffen habt, um sich über viele Herausforderungen der ökologischen Sicherheit in der heutigen Welt auszutauschen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen“, sagte Dr. Muna Ismail aus Grossbritannien/Indien.

„Ich hoffe und wünsche mir, dass es die Sommerakademie noch lange gibt“, so Ahmed Ekzayez aus der Türkei/Syrien. „Es war ein toller Austausch.“

Die Unterhaltungen während der Sommerakademie haben bereits zu neuen Projektideen in Kenia und Indien geführt. Die Teilnehmenden bleiben in Kontakt und werden ihre Ideen über eine WhatsApp-Gruppe austauschen.                               

Die Sommerakademien über Land, Sicherheit und Klimawandel wurden von Dr. Alan Channer vom IofC Programm Land, Leben und Frieden und Anna Brach, Leiterin für menschlicher Sicherheit beim Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik, entwickelt und geleitet. Dieser erste Kurs wurde durch die grosszügige Unterstützung des African Climate Change Fund der Afrikanischen Entwicklungsbank und zwei private Stiftungen ermöglicht.

Lesen Sie mehr über die Sommerakademie in der Juli-Ausgabe von A propos, dem Magazin von Swisspeace.

 

Text: Dr. Alan Channer

Fotos: Leela Channer


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Internationale Gemeinschaftswoche 2019

17/08/2019
Featured Story
Off

 

Dreissig Personen im Alter von fünf Wochen bis 78 Jahren aus zehn Ländern kamen für die Internationale Gemeinschaftswoche (WIC) vom 19.-26. Juni 2019 zusammen, um das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das diesjährige Caux Forum im Sommer vorzubereiten. Familiengruppen wurden bevorzugt und am Ende nahmen tatsächlich neun Familien teil. Ihr Ziel war es, als Gemeinschaft zu dienen, zu leben und zusammenzuwachsen, um kultur- und generationsübergreifendes Vertrauen zu fördern und zu entwickeln. 

 

Week of International Community

 

Nach dem Frühstück bildeten die Teilnehmenden kleinere Gruppen für eine Zeit der stillen Reflexion und des Austauschs. Die Gruppen setzten sich aus Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen zusammen, um einen Dialog über Kulturen und Generationen hinweg zu fördern. Danach begannen die Teilnehmenden mit der Arbeit für die anstehenden Konferenzen: sie polierten Silber, bereiteten Zimmer vor, arbeiteten im Garten, richteten den Speisesaal oder die IT-Einrichtungen ein, bereiteten die Technik vor oder unterstützten die Verwaltung oder die Arbeit in den Archiven.

 

Week of International Community

 

Am Tag und am Abend kamen alle zusammen, um Vertrauen aufzubauen, Erfahrungen auszutauschen und ihr Verständnis der Werte von Caux zu vertiefen. Sie sahen einen IofC-Film über die Auswirkungen  persönlicher Veränderung, nahmen an einer Schnitzeljagd innerhalb und ausserhalb des Caux Palace teil und organisierten am letzten Abend eine Talentshow. Es gab ausserdem Momente der freien Zeit, insbesondere am Sonntag, um sich zu entspannen, die wunderbare Umgebung von Caux zu entdecken oder in Montreux im See zu baden.

Die Woche förderte ernsthafte Begegnungen und den Austausch untereinander. Sie ermunterte uns, auf anderen und uns selbst zu hören und damit zu beginnen, jene Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen.

 

Text: Lorna Annovazzi

Fotos: Apolline Foedit

 

 

Die Bäume im Garten von Caux

Apolline Foedit, Praktikantin für Kommunikation 2019, hat einige der Teilnehmenden der Internationalen Gemeinschaftswoche (WIC) getroffen.

Die Teilnehmenden der Internationale Gemeinschaftswoche bereiten nun das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das Caux-Forum vor. Einige polieren das Besteck und bereiten die Tische vor, während andere sich um den Garten kümmern. Ruth erzählt mir von Caux, während sie oben auf der Leiter steht und Maria beschreibt ihren Eindruck vom Caux-Palace.

 

Week of International Community

 

Ruth hat über Freunde von IofC erfahren: Barbara und David Down, die sich für die Bewegung in England engagieren. Sie ist zum dritten Mal in Caux, zunächst hat sie an einem Seminar über Veränderung und dann an der Internationalen Gemeinschaftswoche teilgenommen. Ruth ist von diesem Ort angetan, den sie sowohl als global als auch human bezeichnet. Darum kommt sie auch gerne wieder, um die Begegnungen fortzusetzen und sich inspirieren zu lassen. Ihr Mann John begleitet sie. Er geht an uns vorbei, grüßt und stutzt dann den nächsten Baum.

Maria, die gemeinsam mit Ruth die Bäume verschneidet, kommt aus Rumänien. Sie hat ihr Studium noch nicht begonnen. Sie ist 15 Jahre alt und schwankt noch zwischen mehreren Optionen. „Mich interessiert alles“, sagt sie. „Wissenschaft, Physik, Chemie, Sprachen, Kunst... Ich würde gerne etwas bewirken.“ Sie lächelt. Sie ist zum dritten Mal in Caux und wird dieses Jahr von ihrem Bruder, Andrei, und ihrer Mutter, Liliana, einer Opernsängerin, die später im Sommer hier auftreten wird, begleitet.

Ruth sagt, eine Aufgabe der WIC bestehe darin, Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaften und Gruppen zu schaffen und Spaltungen zu überwinden. „In jedem Land gibt es einen besonderen Konflikt... In England ist es der Brexit.“ Sie zieht eine Parallele zwischen dem Wunsch einiger Schotten, Großbritannien zu verlassen, und dem Wunsch einiger Briten, die EU zu verlassen. Die Frustration der Europäer über das Ergebnis des Referendums versteht und teilt sie. Genauso wie die Beweggründer mancher, die für den Austritt gestimmt haben. Sie fragt sich, wie ein Kompromiss aussehen könnte. „Wie wird es weitergehen?“

 

Week of International Community

 

Als ich Maria frage, was Caux für sie bedeutet, lächelt sie erneut. Caux ist wie ein Traum, erzählt sie mir. „Es ist ein besonderer Ort, an den ich das ganze Jahr über denke und mich deshalb nie langweile.“ Maria weiß schon genau, dass sie nächstes Jahr wiederkommt, genauso wie das übernächste und das darauf folgende Jahr...

Der große grüne Sack zu ihren Füßen füllt sich weiter mit Ästen und Blättern. Der Baum ist vor dem Hintergrund der Berge und wie er den See überblickt ein majestätischer Anblick. Ein anderer Teilnehmer nähert sich und zeigt auf einen unverschnittenen Ast. Rut lacht: „Er ist Perfektionist!“ Sie nimmt die Leiter und klettert sie wieder rauf.

 

Text & Fotos: Apolline Foedit


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Abstieg vom Berg

Caux Scholars-Programm 2019

17/08/2019
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Caux Scholars-Programm 2019

 

Wenn Leute sagen, dass Caux eine lebensverändernde Erfahrung sei, handelt es sich dabei nicht um ein Klischee. Einige verlassen für eine Reise nach Caux zum ersten Mal ihr Heimatland. Den meisten ermöglicht es, an ihren Traumata und Ängsten zu arbeiten und einen sicheren Ort für Wachstum, Hoffnung und Reife zu schaffen. Nach solch tiefgreifenden Erfahrungen ist es schwierig, den Berg wieder hinabzusteigen, besonders für diejenigen, die in Konfliktgebiete zurückkehren oder die mit inneren Konflikten beschäftigt sind.

 

 Nick Foster | Caux Forum Director
Nick Foster | Leiter des Caux Forums

 

Der Leiter des Caux Forums, Nick Foster, betont, wie wichtig es sei, die in Caux geknüpften Kontakte zu erhalten. „Netzwerken ist hier besonders wichtig. Kontakte können Unterstützung bieten und uns helfen, wenn wir gehen. Durch dieses soziale Gefüge sind wir stärker, widerstandsfähiger und handlungsfähiger als wenn wir auf uns alleine gestellt wären. Menschen für eine oder vier Wochen in Caux zu begrüssen ist eine tolle Möglichkeit, Gemeinschaft zu schaffen.“

 

Osama Alramtisi
Osama Alrantisi | CSP-Programmkoordinator 2019

 

Der Programmkoordinator des Caux Scholars-Programms (CSP), Osama Alrintisi, ist Caux-Teilnehmer der zweiten Generation. Sein Vater, Mohamed Alrantisi, kam 1997 zum ersten Mal nach Caux und war 2001 Caux-Scholar. „Als ich Kind war, erzählte er mir davon“, sagt Osama.

Als Osama Palästina für sein Studium in Schweden verliess, engagierte er sich bei IofC vor Ort. Er kam 2017 zum ersten Mal als Teilnehmer des Caux Peace and Leadership-Programms (CPLP) nach Caux, kehrte 2018 als Caux Scholar zurück und ist auch dieses Jahr als Programmkoordinator mit dabei.

„Bei CPLP habe ich gelernt, anderen zu dienen“, sagt er. „Ich habe Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund getroffen und gelernt, mit Leuten Dialoge zu führen, die eine andere Meinung vertreten. Das war eine der wichtigsten Lektionen. CPLP hat mir auch persönlich weitergeholfen, zum Beispiel dabei, wie man Beziehungen aufbaut, Menschen dient und ein guter Gastgeber ist. Es war eine grosse Hilfe in Schweden.“

Durch das eher akademische Caux Scholars-Programm lernte er, „Konflikte und den Umgang mit ihnen sorgfältig zu betrachten“. „Ich habe mich theoretisch und praktisch weiterentwickelt, wodurch ich das Wissen aus der Friedensförderung in meinem Privat- und Berufsleben umsetzen konnte. Dies hatte Auswirkungen auf meine Denkweise.“ Es fällt ihm schwer, den Frieden von Caux zu verlassen, aber er geht voller Hoffnung. „Ich denke darüber nach, was ich als nächstes in meinem Land tun kann.“

 

Saba Gül
Saba Gül | Caux Scholar aus Pakistan

 

Saba Gül, Caux Scholar 2019 aus Pakistan, geht mit denselben Fragen zurück. Für sie ist der erste Schritt zu einem inklusiven Dialog das Durchbrechen von Stereotypen. „Es gibt eine grosse ethnische und religiöse Vielfalt in meinem Land, besonders in Karachi, wo ich lebe“, sagt sie. „Pakistan ist bereit für eine echte Veränderung. Wir müssen unsere Generation darauf vorbereiten, besonders die Frauen.

Selbstfürsorge wird in unserer Gesellschaft unterschätzt. Bevor ich nach Caux kam, hatte ich noch nie etwas über die Bewältigung von Traumata gehört. In der Kindheit oder Jugend passieren Dinge und wir behalten diese Traumata für den Rest unseres Lebens. Genau hier ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Zum ersten Mal seit Jahren habe ich über ihre Bedeutung nachgedacht.“

 

Alina Shymanska
Alina Shymanska | Caux Scholar aus der Ukraine

 

Alina Shymanska, Caux Scholar 2019 aus der Ukraine, sagt, die Erfahrung habe sie verändert. Sie gehe zurück nach Hause, um ihre Arbeit auf jener Ethik und den Werte zu gründen, die sie in Caux erfahren habe. „In Konfliktgebieten diskutieren wir oft über Gerechtigkeit“, sagt sie. „Vergebung steht da ganz weit unten. Nach dem Caux Scholars-Programm wird Vergebung ganz oben stehen. Den Berg wieder zu verlassen, ist nicht leicht, weil man der Realität ins Auge blicken muss, wenn man zurückkommt. Der Konflikt in meinem Land geht weiter, aber ich kann mit den Menschen in meinem Umfeld einen friedlichen Austausch über den Aussöhnungsprozess führen.“

 

Text und Photos : Paula Mariane

 


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