Brice Ngarambe

Brice Ngarambe ist ein burundischer Flüchtling, der im Jahr 2015 in Genf ankam und heute Projektkoordinator am Hospice général ist.

Integration von Flüchtlingen durch Flüchtlinge: Brice Ngarambé und Christophe Girod werden über den Werdegang eines Flüchtlings vom Moment seiner Ankunft in Genf sowie über die Integrationsprogramme des Hospice général sprechen.

IofC eröffnet den Schweizer Digitaltag in Genf

3. September 2019

12/09/2019
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3. September 2019

 

„Ich kenne die Auswirkungen der Digitalisierung auf meinen Alltag. Stimmen Sie dieser Aussage zu oder nicht?“, fragte Rainer Gude, Verantwortlicher für strategische Partnerschaften bei Initiativen der Veränderung (IofC) Schweiz, das Publikum. Die Teilnehmenden dachten darüber nach und begaben sich mehrheitlich in die Mitte der Treppen von Uni-Mail und auf die rechte Seite, um ihre Zustimmung auszudrücken. Dies war der Beginn der interaktiven Veranstaltung von IofC Schweiz im Rahmen des Schweizer Digitaltags am 3. September 2019.

 

Digital Day Switzerland 2019

 

 

Die Feierlichkeiten in der Schweiz wurden gemeinsam von der Universität Genf, dem Kanton Genf, der HES-SO Fachhochschule Genf und dem Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) organisiert und drehten sich um das Thema „Der Mensch im Zentrum des digitalen Wandels“. Als Partner hatte IofC die Ehre, die Feierlichkeiten mit einer interaktiven Veranstaltung zu eröffnen, bei der die Teilnehmenden den Alltag von Fabrice verfolgen konnten, einer im Privat- und Berufsleben sowie sozial stark vernetzten Person. Erzähler war Christophe Barman, Mitgründer von Loyco SA. Ziel war es, einen Dialog zwischen Bürgerinnen, Bürgern sowie Expertinnen und Experten über die Rolle und den Einfluss der Digitalisierung auf den Einzelnen und die Gesellschaft zu initiieren.

Im Austausch ging es anfangs um die Rolle der Technologie bei Einzelpersonen, dem „Smart Me“. Am Beispiel von Fabrice, seiner vernetzten Uhr, seiner Abhängigkeit von sozialen Netzwerken und Smartphone-Anwendungen wurde deutlich, dass sich Menschen immer stärker auf künstliche Intelligenz (KI) verlassen, um Entscheidungen im Alltag zu treffen. Der anwesende Experte, Jean-Henry Morin, Professor der Universität Genf im Fachbereich Informatik, unterstrich hierbei die Bedeutung der digitalen Lesekompetenz und damit der Bildung durch die öffentliche Hand, „um das Leben im digitalen Zeitalter zu erlernen“.

 

Digital Day Switzerland 2019

 

Fabrice wird zudem zu Hause von seiner persönlichen Assistentin, Alexa, begleitet und unterstützt. Das „smarte Zuhause“ mit solch vernetzten Geräten bietet mehr Komfort, kann zu Energieeinsparung beitragen und die Sicherheit erhöhen, erklärte Daniela Sauter von Resideo. Ihr zufolge kann das smarte Zuhause „zu mehr Freizeit führen und glücklicher machen“. Die Öffentlichkeit sorge sich dagegen immer stärker um den Schutz persönlicher Daten und die Skandale im Zusammenhang mit diesen Geräten. „Die Entwicklung schreitet voran“ und Datenschutz spiele eine wichtige Rolle, versichert Frau Sauter.

Im fiktiven Genf von Fabrice werden Verkehr, Beleuchtung, Abfallentsorgung und die Sicherheit durch die Digitalisierung optimiert. Das Genf von morgen könnte dem tatsächlich ähneln. „Bei der smarten Stadt“, so Patricia Solioz Mathys, Geschäftsführerin von Smart City (SIG), „geht es darum, neue Technologien im Sinne der Stadt, des Kantons, des Landes einzusetzen.“ Es sei wichtig, dass „jeder das demokratische System unterstützt“, um Herausforderungen beim Datenschutz zu überwinden.

Zu guter Letzt erfahren die Teilnehmenden, dass die Posts von Fabrice demnächst durch einen automatischen Kommunikationsassistenten ersetzt werden. Nach Ansicht von Christophe Barman werden in den nächsten fünf Jahren 30 bis 40 % der Stellen bei Loyco SA wegfallen. Das Team hat sich dazu entschieden, die mit der Automatisierung bestimmter Stellen einhergehenden Änderungen aktiv anzugehen und ermutigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, über die Entwicklungen in ihrem Beruf nachzudenken und sich weiterzubilden. 

 

Digital Day Switzerland 2019

 

Bevor das Thema Arbeit und Digitalisierung weiterverfolgt wurde, wurden die Teilnehmenden erneut gebeten, sich auf den Treppen von Uni-Mail zu den Aussagen vom Anfang der Veranstaltung zu positionieren. Dabei konnte man eine gewisse Entwicklung beim Bewusstsein über die Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Gesellschaft beobachten.

Mit dieser Veranstaltung konnte IofC seine Expertise in der Schaffung eines Raumes für Reflexion und Austausch unter Beweis stellen, in dem sich die Teilnehmenden nach Expertenbeiträgen über neue Technologien austauschten.

„Ich habe eine neue interessante Methode der Vermittlung kennengelernt und werde mich davon inspirieren lassen“, so eine Teilnehmerin am Ende der Veranstaltung. „Es war interessant festzustellen, dass smarte Technologien für Energieeinsparungen an Bedeutung gewinnen können“, erklärte der Student Mathieu Ghanipour.

 

 

 

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Bekämpfung des Klimawandels in Mali

Caux-Dialog über Land und Sicherheit

11/09/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit

 

Die Teilnahme am Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) 2014 ermutigte den deutschen Klimatologen Hartmut Behrend, aus der Blase des gut gemeinten internationalen Aktivismus auszusteigen und in Mali vor Ort zu arbeiten.

Hartmut Behrend nahm damals am Caux Forum teil, um über den Zusammenhang zwischen einer Anpassung an den Klimawandel und Konfliktlösungen zu sprechen. Bis dahin hatte er als Mitglied einer internationalen Gemeinschaft von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Aktivistinnen und Aktivisten auf der Makroebene gearbeitet. Inzwischen leitet er zwei Grossprojekte in Mali für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, die Anpassung an den Klimawandel als Teil des Engagements Malis für das Pariser Klimaabkommen 2016 in die regionale und lokale Planung zu integrieren.

Mali ist in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Sicherheit ein Krisengebiet. Das grösste Sicherheitsproblem des Landes ist der Konflikt zwischen Viehhirtinnen, Viehhirten und sesshaften Landwirtinnen und Landwirten, der eng mit der Belastung der Ressourcen verbunden ist und durch Klimawandel und Bodendegradation entsteht.

Behrend begann mit der Kartierung  der Schwachpunkte der Landmasse Malis, um herauszufinden, welche Gemeinden am stärksten vom Klimawandel bedroht sind, wobei er Bevölkerungsdichte und Lebensstil berücksichtigte. Es zeigte sich, dass diejenigen, die in den Überschneidungszonen zwischen sesshafter Landwirtschaft und Viehzucht lebten, am verwundbarsten waren. Damit wurde bekräftigt, was Behrend in Caux erörtert hatte: die durch den Klimawandel verursachte Verletzlichkeit stellt eine unmittelbare Sicherheitsbedrohung dar.

 

Hartmut Behrend

 

Die Kartierung ermöglichte es Hartmut Behrend und seinem Team, Regierung und Geldgebern eine Strategie vorzulegen, die darauf abzielt, die zur Bekämpfung des Klimawandels verfügbaren Mittel in jenen Bereichen einzusetzen, in denen die Sicherheitsbedrohung am grössten ist.

Im ländlichen Mali setzt sich Behrend für die Förderung der Agroforstwirtschaft und einer nachhaltigen Landwirtschaft ein – bewährte Antworten auf den Klimawandel, die Hartmut Behrend und Patrick Worms vom World Agroforestry Centre in Caux diskutiert hatten. Er informiert die internationale Gemeinschaft über die Auswirkungen dieser Massnahmen in Mali und schlägt Lösungen vor, die gemeinsam mit den Gemeinden erarbeitet wurden, wie z.B. der Bau von Steinmauern entlang von Feldern, um Regenwasserabfluss und Bodenerosion zu verhindern. Ausserdem erarbeitete er Pläne, wie Dörfer mit kleinen Stromerzeugern ausgestattet werden können, um das Fällen von Bäumen zur Gewinnung von Brennholz zu verhindern.

Hartmut Behrend ist davon überzeugt, dass der Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) die Vermittlung und Gestaltung seines Arbeitsansatzes in Mali in bedeutendem Masse beeinflusst hat. Er meint ausserdem, dass er so sehr damit beschäftigt sei, seine Erkenntnisse aus Caux umzusetzen, dass er kaum Zeit habe, dorthin zurückzukehren. Er habe sich das kurzfristige Ziel gesetzt, die Klimafinanzierung solle mehr und mehr den ländlichen Gebieten Malis zugute kommen und das Land Mali solle sich selbst bei der Umsetzung des Pariser Abkommens verbessern. Diese Ziele werden im Wesentlichen durch Caux-Dialog bestimmt, der die Bedeutung einer Dezentralisierung und die Notwendigkeit betont, lokale Konflikte anzugehen, um regionale Lösungen und einen langfristig nachhaltigen Ansatz für nationale Lösungen zu finden.

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Reanimation der Superhelden der Natur

Caux-Dialog über Land und Sicherheit

11/09/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit

 

Alan Laubsch widmet sich mit Leidenschaft einer Wiederbelebung der natürlichen „Klima-Superhelden“ – der Mangrovenwälder. Das Mittel zu diesem Zweck, so Laubsch, sei die Demokratisierung von Investitionen in das Kapital der Natur. Laubsch verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Risikomanagement führender Finanzinstituten. Zuletzt baute er Natur-Kapitalmärkte bei der Lykke AG auf und ist Gründer und Chefstratege des Unternehmens GenBlue.  

Alan Laubsch nahm 2017 am Caux-Dialog Land und Sicherheit (CDLS) teil, wo er Arne Fjortoft und Bremley Lyngdoh von der Worldview International Foundation (WIF) traf, die das erste Mangroven-Restaurierungsprojekt in der Delta-Region Myanmars durchgeführt hatten. Noch im selben Jahr trafen Alan Laubsch und sein Team auf weitere Teilnehmende der CDLS in Myanmar und gemeinsam gründeten sie den Global Mangrove Trust, mit dem sie Arne Fjortoft ermöglichen, seine Arbeit am Pilotprojekt zur Renaturierung der Mangrovenwälder zu intensivieren.

Alan Laubsch Trees in Myanmar

 

Sie verwendeten TREE (Heyerdahl Climate Pioneers), eine Blockchain-basierte Kryptowährung, an deren Entwicklung Alan Laubsch mitgewirkt hatte. Sie ist die weltweit erste digitale Mangroven-Wertmarke und der erste CO2-neutrale Blockchain-Token überhaupt. TREE hat bisher 1,5 Millionen Dollar gesammelt und damit die Pflanzung von einer Million Mangrovenbäumen im vom WIF verwalteten Thor Heyerdahl Climate Park in Myanmar unterstützt.

Alan Laubsch hat sich vorgenommen, jedes Jahr nach Caux zurückzukehren. Der strukturierte Dialog der CDLS hat ihm geholfen, die Zusammenhänge zwischen Land- und Ökosystem-Restaurierung, Konfliktlösung, Gemeinschaftsbildung und nachhaltiger Finanz- und Sanierungswirtschaft zu verstehen. Er ermöglichte ihm ausserdem, Partnerschaften mit anderen einzugehen, die in diesem Bereich tätig sind. So arbeitete er für die Natural Capital Alliance, einer Initiative von CDLS-Teilnehmenden, die Blockchain-basierte Projekte für den Aufbau eines seriösen globalen Markes untersucht.

Als Alan Laubsch 2018 und 2019 erneut den Caux-Dialog besuchte, war er erfreut zu sehen, dass das Thema Blockchain im Vergleich zum Vorjahr zunehmend in den Fokus rückte und sich immer mehr Technologinnen, Technologen sowie Unternehmerinnen und Unternehmer einbrachten. Dank der positiven Energie in Caux hat Alan Laubsch sich verpflichtet, die Renaturierung der Mangroven im grossen Massstab zu fördern und das Projekt, das die WIF in Myanmar initiiert hat, aufrecht zu erhalten.

Alan Laubsch sieht Caux als „einen wahren Zufallsgenerator“, der scheinbar unvereinbare Welten zusammenbringt und ein globales Netzwerk des Vertrauens aufbaut.

 

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10 Tipps zur Schaffung eines sicheren Raumes

Von Brigitt Altwegg, Programmleiterin für Vertrauensbildung bei Initiativen der Veränderung Schweiz

06/09/2019
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Von Brigitt Altwegg, Programmleiterin für Vertrauensbildung bei Initiativen der Veränderung Schweiz

 

Ein sicherer Raum ist der Schlüssel für Dialog und Vertrauensbildung. Dennoch war ich bei vielen Veranstaltungen dabei, bei denen ich mich nicht wohl fühlte, obwohl behauptet wurde, sie seien sicher. Was also ist ein sicherer Raum und was ist notwendig, um einen solchen zu schaffen und zu erhalten?

Das Oxford Dictionary definiert einen sicheren Raum als „einen Raum (oder eine Umgebung), in dem (oder in der) sich eine Person oder eine Gruppe von Personen sicher sein kann, keiner Diskriminierung, Kritik, Belästigung oder anderem emotionalen oder körperlichen Schaden ausgesetzt zu sein“.

Hier sind zehn Erfahrungswerte, die ich bei meiner Arbeit bei Initiativen der Veränderung Schweiz für Vertrauensbildung und der Schaffung eines sicheren Raumes gewonnen habe:

1. Wählen Sie den physischen Raum sorgfältig aus. Er sollte die physische Sicherheit der Teilnehmenden gewährleisten, sich auf neutralem Boden befinden und ihren kulturellen Normen entsprechen. Er sollte ausserdem in einer inspirierenden, natürlichen Umgebung verortet sein, die den Teilnehmenden hilft, sich zu entspannen, zu sich selbst zu finden und mit anderen in Kontakt zu treten. Das Caux Konferenz- und Seminarzentrum, das sich oberhalb des Genfer Sees mit Blick auf die Schweizer Alpen befindet, ist ein Beispiel für einen solchen Raum.

Caux Palace Terrace Sunset TIP 2019

2. Stimmen Sie Ihren Empfang und Ihre Gastfreundschaft auf den Einzelnen ab.  Betreuen Sie die Teilnehmenden so, dass sie sich wie zu Hause fühlen und sich auf den anstehenden Dialog konzentrieren können. Beim jährlichen Caux Forum zum Beispiel ist ein ganzes Team im Einsatz, das die Teilnehmenden am Bahnhof empfängt und spezielle Wünsche entgegennimmt, auch was das Essen betrifft.

3. Stellen Sie sicher, dass die Gruppe integrativ und bunt gemischt ist, was Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion, politische Ansichten und all das betrifft, was für die Menschen im Raum wichtig ist, damit ein breites Spektrum an Sichtweisen geteilt und gewürdigt werden kann. Es ist hilfreich, frühzeitig herauszufinden, woher die Teilnehmenden kommen, was ihre Erwartungen oder Hoffnungen sind sowie auf vertrauenswürdige lokale Vertreterinnen und Vertreter, Teams und Partnerinnen und Partner zurückzugreifen, die Ihre Arbeit unterstützen können. So hat beispielsweise Initiativen der Veränderung Schweiz über Initiativen der Veränderung International Zugang zu einem lokal verankerten globalen Netzwerk.

Safe space

4. Bereiten Sie bei der Vorbereitung der Veranstaltung oder des Dialogs die Eröffnung sorgfältig vor. Ihre Einleitung sollte unvoreingenommen sein. Verwenden Sie eine verständliche, zugängliche und integrative Sprache, mit der Sie den Teilnehmenden auf menschlicher Ebene begegnen und sie von Anfang an aktiv einbeziehen. Der Anfang gibt den Ton an und bildet den Boden, auf dem die Teilnehmenden tragfähige Beziehungen aufbauen können, die auch konträren Meinungen standhalten. Initiativen der Veränderung setzt oft Facilitationsteams ein, die bereits einen Vertrauensbildungsprozess gemeinsam durchlaufen haben. Dies ermöglicht es ihnen, auf die verschiedenen Personen im Raum einzugehen und zeigt ausserdem, dass Vertrauen zwischen Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Hintergründen möglich ist. 

5. Legen Sie Grundregeln oder Richtlinien fest, die sich die Gruppe zu eigen macht. Es ist hierbei sinnvoll, vier Punkte im Auge zu behalten: die Art der gegenseitigen Interaktion und Kommunikation, die Art und Weise, wie Informationen ausserhalb der Gruppe ausgetauscht werden (das betrifft insbesondere das Verständnis von Vertraulichkeit), praktische Aspekte, die eine effektive Sitzung gewährleisten sowie Regeln für eine Entscheidungsfindung.

6.      Achten Sie darauf, dass Sie genügend Zeit für Ihren Dialog oder Ihre Veranstaltung einplanen. Es braucht Zeit, bis sich Beziehungen entwickeln und Vertrauen aufgebaut ist. Während anderswo Programm- und Budgetbeschränkungen dazu führen, dass Meetings, Veranstaltungen und Workshops verkürzt werden, ermöglicht Initiativen der Veränderung Schweiz mit dem einmonatigen Caux Peace and Leadership-Programm und dem Caux Scholars-Programm den Teilnehmenden, tiefe Verbindungen aufzubauen, die jahrelang, wenn nicht sogar ein Leben lang, andauern.

7. Bringen Sie Gespräche auf eine persönliche Ebene, um Verallgemeinerungen zu vermeiden, Empathie zu erzeugen und das Bewusstsein für die menschliche Verbundenheit zu stärken. Indem der Schwerpunkt auf die Beziehungsebene gelegt wird, kann Vertrauen aufgebaut werden. Dieses Vertrauen wiederum kann später helfen, Durchbrüche in der Diskussion der Themen zu erzielen. Initiativen der Veränderung setzt Methoden der stillen Reflexion und des Austauschs persönlicher Erfahrungen ein, um Verständnis und Vertrauen zu schaffen.

8. Schaffen Sie einen Raum, in dem Geschichte anerkannt und Verantwortung für die Zukunft übernommen wird, damit die Teilnehmenden nicht in alten Paradigmen stecken bleiben, sondern in der Diskussion vorankommen können. Es ist wichtig, dem, was die Teilnehmenden sagen wollen, Raum zu geben und zu paraphrasieren bzw. zu „übersetzen“, wenn sich Teilnehmende auf eine Weise äussern, die andere verletzen könnte.

9. Achten Sie darauf, die Teilnehmenden einzeln zu begleiten, und zwar vor, während und nach der Veranstaltung. Das bedeutet, einer Person über einen längeren Zeitraum hinweg zur Seite zu stehen, ihr Raum zu geben, über ihre Erfahrungen und ihren Lernprozess nachzudenken und Gefühle auszutauschen, sowie sie letztendlich in ihren persönlichen Bemühungen zu motivieren und gemeinsam Erfolge zu feiern.  

10. Nicht zuletzt sollten Sie sich über Ihre eigene Haltung und Ihre Facilitationsmethoden im Klaren sein. Es geht nicht um Qualifikationen, Praktiken oder persönliche Ambitionen, sondern um die Fähigkeit, voll und ganz präsent zu sein und den sicheren Ort liebevoll zu erhalten – dies alles im uneingeschränkten Dienst an den Teilnehmenden. Es geht um das Sein und nicht um das Tun und erfordert ein hohes Mass an Selbsterkenntnis und Selbstlosigkeit, welches nur im Laufe der Zeit entwickelt werden kann. Neben den vier Kernwerten (Ehrlichkeit, Reinheit der Motive, Selbstlosigkeit und Liebe), die als Leitfaden dienen können, ist die stille Reflexion bei dieser Arbeit für Initiativen der Veränderung ein Schlüsselinstrument.

Wenn Sie mehr über Gruppendialogleitung und Facilitation erfahren möchten, besuchen Sie das Facilitationstraining vom 28. bis 31. Oktober 2019 in Genf.

Wir bieten ausserdem einen Facilitationsservice für Ihre Veranstaltung oder Meetings an!

 

 

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Grenzübergreifender Frieden: Genfer Friedensgespräche 2018

21. September 2018

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Die 6. Auflage der Genfer Friedensgespräche fand am 21. September 2018 zum Thema "Grenzübergreifender Frieden" statt. Schon in den vorangegangenen Jahren hatten Referentinnen und Referenten von Initiativen der Veränderung (IofC) an der Veranstaltung teilgenommen, doch dieses Jahr war IofC gebeten worden, das Event mitzumoderieren. Initiativen der Veränderung hat im internationalen Genf den Ruf, Dinge ein bisschen anders anzugehen und dabei den Schwerpunkt auf persönliche Erfahrungen, die Gelegenheit zum Austausch von Mensch zu Mensch und (so verrückt das auch klingen mag) sogar auf Stille zu legen.

IofC half im Vorfeld des Events bei der Organisation einer Reihe von Online-Interviwes auf Facebook Live. Rund 600 Menschen nahmen an der Hauptveranstaltung teil, die in Raum XVIII im Palais des Nations stattfand. Sarah Noble, Leiterin und Koinitiatorin der Friedensgespräche, und ich moderierten gemeinsam.

Für die Friedensgespräche wurde ein Format von achminutigen Ansprachen entwickelt, bei dem Friedensschaffende über persönliche Erfahrungen sprechen und ihre Botschaft weitergeben. Wir fügten zwei neue Elemente hinzu. Am Anfang gaben wir allen die Möglichkeit, sich ihrer Nachbarin bzw. ihrem Nachbarn zuzuwenden und sich den "anderen" Friedensschaffenden" im Raum vorzustellen, da wir alle dazu aufgerufen sind, uns für den Frieden einzusetzen. Zuerst herrschte leichtes Zögern darüber, sich in einem offiziellen Rahmen so formlos zu verhalten, doch nach ein bisschen Ermutigung machten die Leute wirklich mit. Es war schön zu sehen, wie Botschafterinnen, Botschafter und UN-Führungskräfte sich über ihre Tische lehnten, um Gymnasiastinnen und Gymnasiasten die Hand zu schütteln. Stimmengewirr hallte von den alten Wänden der UNO, die schon zahlreiche Stunden offizieller Diskussionen gesehen hatten. Eine erste Grenze zwischen Menschen war überschritten worden.

Anschliessend sprachen die Friedensschaffenden engagiert über Erfahrungen vor Ort, die unter die Haut gingen. Zwei Sprecherinnen und Sprecher berührten mich besonders.

Diana Garcia aus Kolumbien ermutigte die Teilnehmenden voller Leidenschaft, Unsicherheit als Element auf dem Weg zum Frieden zu akzeptieren. Sie hatte die Gefahren von Sicherheit und Unnachgiebigkeit im kolumbianischen Bürgerkrieg selbst gesehen.

Jasminko Halilovic sprach über sein innovatives Museum über Kindheit im Krieg, das einzige Museum, das sich ausschliesslich auf die Erfahrungen von Kindern im Krieg konzentriert. Es war aufschlussreich, Krieg und auch Frieden durch die Augen von Kindern zu sehen. Im Laufe der Geschichten  konnte Energie im Raum gespürt werden. Anschliessend erfolgte Musik.

Unsere zweite Neuerung waren ein paar Minuten der Stille am Ende, um alles einsinken zu lassen. Wir waren uns nicht sicher, wie Stille (oder Geräusche) in einem Konferenzraum der UNO mit 600 Menschen funktionieren würde. Es war berührend zu sehen, wie die Menschen mitmachten: eine tiefe Stille senkte sich über diesen Raum, der für das Reden geschaffenn worden war. Viele kommentierten, wie kraftvoll und angebracht sie es empfanden, die starken Botschaften auf diese Weise zu verdauen. Ich bin stolz, Teil dieses Events gewesen zu sein und zu sehen, wie IofC - gemeinsam mit anderen - Frieden über Grenzen hinweg fördern kann.

 

Die Genfer Friedensgespräche sind ein öffentliches Event, das vom Genfer Büro der Vereinten Nationen, Interpeace und der Geneva Peacebuilding Platform anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September organisiert wird. 

Sehen Sie das Event hier.

 

 

Bericht: Rainer Gude

Foto: Antoine Tardy für Interpeace

Genfer Friedenswoche: Friedensschaffende - Lokale Stimmen für den Frieden

7. November 2018

04/09/2019
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7. November 2018

 

Am 7. November 2018 nahmen 75 Menschen an der jüngsten Veranstaltung der Eventreihe "Begegnungen, die bereichern" teil. Das Event fand in der UN-Bibliothek in Genf zum Thema "Friedensschaffende -Lokale Stimmen" statt und wurde gemeinsam von IofC Schweiz und der UN-Bibliothek als Teil der fünften Genfer Friedenswoche organisiert.

IofC Schweiz nahm dieses Jahr zum dritten Mal an der Genfer Friedenswoche teil. Die Genfer Friedenswoche ist ein alljährliches Treffen von Einrichtungen und Organisationen verschiedener Richtungen, die sich gemeinsam auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene für den Frieden einsetzen. 2018 stand das Event unter dem Motto "Frieden schaffen in einer turbulenten Welt". Fünf Tage lang organisierten über 120 Gruppen mehr als 65 Events. IofC Schweiz und ihre Partner befassten sich mit dem Thema aus der Sicht von fünf Menschen, die sich lokal für den Frieden engagieren.

Drei der fünf Referentinnen und Referenten kamen aus unseren Partnerorganisationen: der Kofi-Annan-Stiftung, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensschaffende.

Mimoun Berrissoun ist Mitglied von Extremely Together, einer Initiative der Kofi-Annan-Stiftung, der noch weitere aussergewöhnliche junge Führungspersönlichkeiten angehören, die sich gegen gewaltbereiten Extremismus einsetzen. Er sprach über 180° Wende, eine Organisation, die er in Köln gegründet hat, um mit jungen Extremismusopfern ins Gespräch zu kommen.

Jennifer Pro, Notfallkoordinatorin der IOM, sprach über ihre Arbeit bei der Leitung von humanitären Notfallmassnahmen in Somalia, dem Südsudan und Syrien.

Martine Miller ist Leiteriin für inklusiven Frieden (weltweit) sowie Asien und Libyen (Leitung) beim Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensschaffende. Sie berichtete aus ihrer zwanzigjährigen Berufserfahrung im Bereich der Soforthilfe für den Frieden, um Menschen und Organisationen zu unterstützen. 

Den Organisatorinnen und Organisatoren war es wichtig, auch lokale Sichtweisen zu berücksichtigen und sie hatten daher ausserdem den Leiter des Centre de la Roseraie, Fabrice Roman, eingeladen. Er hilft Migrantinnen und Migranten in Genf, durch Französischunterricht, Stadtbesichtigungen und Unterstützung bei administrativen Schritten ihr Leben aktiv mitzubestimmen und sprach über die Notwendigkeit, "Brücken zwischen Grassroot-Organisationen in Genf und der UNO" zu schlagen.

Amina Dikedi-Ajakaiye, Präsidentin von Creators of Peace, einem IofC-Programm, das sich in mehr als 50 Ländern für die Stärkung von Frauen einsetzt, war die fünfte Sprecherin und sprach darüber, wie wichtig es sei, tief in sich hineinzuhören, um für den Frieden im eigenen Umfeld aktiv werden zu können. 

Wir freuen uns auch 2018 auf eine Fortsetzung von "Begegnungen, die bereichern", um Raum für andersartige, interaktivere Diskussionen zu schaffen, die sich von traditionellen Konferenzmodellen abheben und bei denen sich Fachleute direkt ans Publikum wenden.

Bleiben Sie dran und machen Sie mit!

 

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Yevhen Shybalov

Yewhen Shybalov ist ein ehemaliger ukrainischer Journalist mit 15 Jahren Schreiberfahrung für nationale Medien. Seit 2014 engagiert sich Yevhen beim Zentrum für humanitären Dialog. Im Konflikt in der Ostukraine trat er für gegenseitiges Verständnis und den Abbau von Spannungen ein, um den Weg für eine friedliche politische Lösung zu ebnen.

Frischer Wind im Young-Ambassadors-Programm

Tools for Changemakers 2019

19/08/2019
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Tools for Changemakers 2019

 

Dieses Jahr kamen in Caux beim Young-Ambassadors-Programm (YAP) 39 junge Menschen aus ganz Europa für vier intensive Trainingstage zusammen, um zu lernen, wie man Veränderungen im persönlichen Umfeld erzielt. Im Anschluss daran nahmen sie vom 14. - 18. Juli 2019 an der Konferenz Tools for Changemakers teil.

 

YAP 2019 discussion

 

„Wir haben unsere eigene Identität entdeckt und wie man sich die eigenen Brillen und Filter bewusst macht, durch die wir blicken“, sagte Niall Ridley aus Grossbritannien, der 2018 bei YAP dabei war und dieses Jahr als Facilitator fungierte. „Wir sahen, wie Urteile, Zynismus und Angst unsere Erfahrungen beeinflussen können. Wir haben beobachtet, wie wichtig es ist, Vertrauen zu schaffen. Wir waren ein Katalysator für die anderen und haben ihnen geholfen, Ideen für Initiativen und Projekte zu entwickeln. Wir haben einander die Praxis der stillen Reflexion nähergebracht und gesehen, welche Rolle jeder Mensch bei der Verarbeitung von Erfahrungen spielen und wie er aus ihnen lernen kann.“

„Das YAP-Programm hat mein Leben verändert“, sagte die Facilitatorin Daniela Moisei aus Moldawien. „Das Programm ist wie ein frischer Wind. Es bietet alles, was junge Führungskräfte brauchen: Zeit für sich selbst und die eigenen Ideen, Informationen und moralische Unterstützung, eine aktive und enthusiastische Gruppe Gleichgesinnter und eine atemberaubende Umgebung.“ 

Als Daniela 2016 zum ersten Mal als Young Ambassador nach Caux kam, war sie Radiomoderatorin, Vorsitzende des Studierendenrats an ihrer Universität und die Gründerin einer Schule für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Durch ihre Erfahrung hat sie den Mut gefasst, ihr Masterstudium im Ausland fortzusetzen und sie wurde zur Arbeit für eine internationale Organisation inspiriert. 

„YAP bietet eine Möglichkeit zum Netzwerken, bei der sich junge Leute über Projektideen, bewährte Praktiken, Methoden zur Konfliktlösung und andere Techniken austauschen können, die in ihren jeweiligen Gemeinschaften gut funktioniert haben“, fährt sie fort. „Das Alumni-Netzwerk wächst Jahr für Jahr und macht aus unserer Zeit hier eine ständige Gelegenheit der Weiterbildung, Kooperation und Kooperation.“

 

YAP 2019 holding hands

 

„Ich bin wieder nach Caux gekommen, um diesen Jahrgang zu unterstützen, weil ich hier zum ersten Mal in meinem Leben inspiriert wurde“, sagt Mariam Inayat aus Grossbritannien, die sich seit drei Jahren für YAP engagiert.

„Das YAP-Programm ist so wichtig, weil wir helfen, ethische Entscheidungsträgerinnen und -trägern nicht nur für die Zukunft, sondern für das Heute auszubilden. Wir haben die Pflicht, sicherzustellen, dass junge Menschen eine Plattform haben, um sich in den Dialog einzubringen. Viel werden Diskussionen über uns geführt, die aber ohne uns stattfinden. Aber unsere Zeit in Caux geht darüber hinaus. Wir erhielten nicht nur eine Plattform, sondern uns wurden auch Werkzeuge vermittelt, um erfolgreich für den Wandel zu wirken.“ 

 

YAP 2019 group

 

Text: Mary Lean mit Unterstützung von Daniela Moisei, Mariam Inayat, Niall Ridley

Fotos: Leela Channer, Paula Mariane

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