Die Kunst, etwas gegen die Klimakrise zu tun

Von Elodie Malbois

17/02/2021
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Von Elodie Malbois

 

Die Barden sind ein Netzwerk von Künstlerinnen und Künstlern, die sich Initiativen der Veränderung zugehörig fühlen und sich mit der Klimakrise beschäftigen. Sie nahmen letzten Sommer am Caux-Dialog über Umwelt und Sicherheit (CDES) teil und erstellten eine Sammlung von Gedichten und Musikstücken, um den CDES-Teilnehmenden zu helfen, über Umweltprobleme nachzudenken und Wege zu deren Bewältigung zu finden.

"Künstlerinnen und Künstler befinden sich in der einzigartigen Position, sich sowohl dem zu stellen, was mit dem Klima geschieht als auch die Welt neu erfinden und eine neue Narrative zu schaffen", sagt der norwegische Komponist und Musiker Sveinung Nygaard (Sven). Er fühlte sich inspiriert, die Bards zu gründen, als er 2019 an CDES teilnahm, das sich mit den Herausforderungen des Klimawandels beschäftigte. Er wandte sich an sein Netzwerk und Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Disziplinen kamen im Februar 2020 in London zusammen, um die sogenannten IofC Bards ins Leben zu rufen.

Ziel der Barden ist es, Künstlerinnen und Künstler zusammenzubringen, "um tangentiales Denken, Kreativität, Inspiration und, wenn nötig, Konfrontation mit der Wahrheit zu ermöglichen, wobei Wahrheit eine konstruktive Sache ist". Dabei gibt es keine vorgefasste Meinung darüber, was passieren soll und wie dies zu geschehen hat. Sie wollen die Ergebnisse nicht kontrollieren, sondern vielmehr Möglichkeiten schaffen. Die Barden sind der Meinung, dass nicht ein Patentrezept die Klimakrise lösen wird, sondern eine Vielzahl von Ideen und Initiativen die Lösung sind. Der Prozess muss daher organisch und flexibel sein. Im Moment entwickeln sie Werkzeuge und Methoden und beantragen Gelder, um diese umzusetzen.

 

CDES 2020 IofC Bards group

 

Olena Rosstalna, eine ukrainische Theaterregisseurin und Assistenzprofessorin für englische Literatur, beschreibt die Barden als  partizipatives Konzept: "Es ist nicht Kunst um der Kunst willen. Hier geht es um Kunst, die darauf abzielt, Veränderungen zu bewirken und Menschen zum Nachdenken zu bringen". Der Prozess sei offen, aber sie seien sich darüber im Klaren, woher sie kommen und ihre Aktivitäten seien werteorientiert.

Es ist nicht Kunst um der Kunst willen. Hier geht es um Kunst, die darauf abzielt, Veränderungen zu bewirken und Menschen zum Nachdenken zu bringen

Die Barden beschreiben sich selbst als "kollaborativ, kreativ, kontemplativ und kommunikativ". Innerhalb der Struktur, die durch diese Werte vorgegeben wird, wachsen Ideen und Ergebnisse organisch. Bei CDES im letzten Sommer verwendeten die Barden eine Methode namens "Prisming", um Gedichte und Musikstücke zu kreieren, die den CDES-Teilnehmenden helfen sollten, über die diskutierten Umweltthemen nachzudenken und konkrete Wege zu finden, diese zu überwinden. Dabei nahmen verschiedene Künstlerinnen und Künstler an den digitalen Plenarsitzungen teil und halfen, die Diskussion voranzutreiben, indem sie das Besprochene in ihrer künstlerischen Sprache zurückspiegelten. Sie hielten ausserdem einen Vortrag und organisierten eine musikalische Meditation.

Kunst könne eine stärkere Wirkung haben als Statistiken oder Argumente, so Olena, weil sie auf einer anderen Ebene spricht: "Sie berührt deine Sinne, dein Herz und deinen Körper. Sie berührt deine Seele, so dass du sie tief spüren kannst." Sven glaubt an die besondere Verantwortung von Künstlerinnen und Künstler eine besondere Verantwortung: "Der Geist des Künstlers oder der Künstlerin schaut auf das Chaos und findet Möglichkeiten. Er stellt neue Verbindungen her." Was ein Künstler bzw. eine Künstlerin aus diesem Chaos hervorbringt, hänge ihm oder ihr selbst und den Werten ab, die ihn bzw. sie leiten. Svens Vision ist es, Menschen dabei zu helfen, die Welt in einem neuen Licht zu sehen und durch ihre einzigartige Stimme Veränderungen zu bewirken. Er sucht nach Wegen, die Menschen spüren zu lassen, wie die Welt sein könnte und möchte ihnen damit zum Handeln verhelfen.

Olena erlebt die Kraft der Kunst durch die Teilnehmenden ihres Jugendtheaters, denn Theater kann helfen, sich selbst zu verstehen, geduldiger zu werden und Wut zu überwinden. Sie sieht ausserdem die Wirkung, die dies auf das Publikum hat. Sie produzierte mit dem Jugendtheater ein Stück über einen Teenager, der seine Wut nicht verarbeiten kann und eines Tages seine Mitschüler erschiesst. Daraufhin wurde sie gebeten, das Stück für alle Schülerinnen und Schüler der Stadt aufzuführen. Olena sprach mit vielen Jugendlichen, die das Stück besuchten, darunter auch ihr 13-jähriges Patenkind, das einige der gleichen Probleme hatte wie die Hauptfigur. Er sagte: "Ich habe mich so geschämt und schrecklich gefühlt, weil ich mich selbst erkannt habe und gesehen habe, was passieren könnte, wenn ich die Situation nicht ändere."

Künstlerinnen und Künstler befinden sich in der einzigartigen Position, sich sowohl dem zu stellen, was mit dem Klima geschieht als auch die Welt neu erfinden und eine neue Narrative zu schaffen.

Am meisten ist Sven auf jene Momente stolz, in denen seine Musik Menschen geholfen hat, ihre Narrative zu verändern und sich ihr Leben neu anzueignen. Er komponierte die Musik für die erste animierte Fernsehserie in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die den Menschen in der noch jungen und sich schnell ausdehnenden Stadt Dubai helfen sollte, ein grösseres Gefühl für Kultur und Identität zu entwickeln, wenn Neu auf Alt trifft.

Sowohl Sven als auch Olena fühlen sich bei IofC zu Hause, weil ihre Vision eines globalen Wandels durch persönliche Veränderung dieselbe ist. Wenn man beginnen wolle, die Welt zu verändern, müsse man 'tiefer in sich selbst gehen', erklärt Sven. Olena glaubt, dass innerer Frieden der Schlüssel sei: "Junge Menschen stehen innere Kämpfe durch und es ist schwer für sie, sich selbst zu akzeptieren", sagt sie, "Wenn man etwas bewirken will, muss man sich einfach nur umschauen. Es gibt so viel zu tun, vom Besuch älterer Menschen bis zur Versorgung streunender Katzen und Hunde. Schauen Sie sich einfach in Ihrer Gemeinde um und Sie werden einen Weg finden, Ihre Energie kreativ statt destruktiv zu nutzen!"

 

Entdecken Sie das Werk Waves upon waves, das die Barden beim Caux-Dialog über Umwelt und Sicherheit 2020 entworfen haben:

 

 

 

  • Mehr über die Kunstwerke der Barden finden Sie hier.
  • Mehr über die Barden und ihre Aktivitäten erfahren Sie hier.
  • Sie können die Barden hier kontaktieren.

 

Fotos: IofC Bards

 

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Nick Foster wird Co-Generaldirektor von IofC Schweiz

09/02/2021
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Nick Foster bislang Direktor des Caux Forums, wird gemeinsam mit Stephanie Buri die Rolle des Co-Direktors von IofC Schweiz übernehmen.
Nach neun Jahren bei Initiativen der Veränderung (IofC) und einem Jahr als Co-Direktor von IofC Schweiz verlässt Rainer Gude die Organisation, um Executive Coordinator der Geneva Peacebuilding Platform zu werden.

Nick Foster
Nick Foster

"Wir sind traurig, Rainer gehen zu sehen, wünschen ihm aber alles Gute und danken ihm für alles, was er für IofC Schweiz geleistet hat", sagt Christine Beerli, Präsidentin von IofC Schweiz . "Wir freuen uns, dass Nick die Rolle des Co-Direktors übernimmt und damit das Modell der Co-Leitung fortsetzt, das sich in diesen Zeiten der Unsicherheit und des ständigen Wandels als perfekte Lösung erwiesen hat."

Rainer arbeitete bei IofC International zunächst als Projektmanagers, zeichnete anschliessend bei IofC Schweiz für Partnerschaften verantwortlich und übernahm im letzten Jahr die Stelle des Co-Generaldirektors.

"Man verlässt IofC nie wirklich", sagt er. "Die Werte und die Arbeit im Einsatz für eine bessere Welt, indem man bei sich selbst beginnt, sind etwas, das man in jedem Beruf leben kann. In meiner neuen Position werde ich viel von dem umsetzen, was ich in den letzten Jahren getan habe - versuchen, Menschen bei ihrer Arbeit für den Frieden zu verbinden, auszurüsten und hoffentlich auch zu inspirieren."

Rainer Gude
Rainer Gude

Stephanie und Rainer wurden Co-Direktorin und Co-Direktor in einer Zeit, die für die Organisation und, als die Pandemie um sich griff, für die Welt kritisch war.

"2020 war so viel komplexer, als ich oder irgendjemand sich hätte vorstellen können", sagt Rainer. "Ich habe so viel gelernt, aber vor allem bin ich dankbar für all die bereichernden Begegnungen, die mir diese Arbeit beschert hat. Mein herzlicher Dank geht an unser Team, das in diesem schwierigen Jahr alles gegeben hat, an den Vorstand von IofC Schweiz, an das erweiterte IofC-Netzwerk und an unsere Partnerorganisationen. Sie können davon ausgehen, mich in Caux oder bei anderen IofC-Veranstaltungen wiederzusehen. Ich werde weiterhin ein IofC-Botschafter sein, wo immer ich auch hingehe."

"Ich bin dankbar für alles, was wir gemeinsam mit Rainer in diesem historischen Jahr gelernt haben. Rainer ist der geborene Brückenbauer, und ich freue mich über die Chance, die seine neue Ernennung nicht nur ihm, sondern auch dem internationalen Genf, zu dem auch IofC gehört, bietet. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Nick, unserem Team und dem Stiftungsrat in diesem besonderen Jahr, in dem IofC Schweiz 75 Jahre alt wird", sagt Stephanie.

Nick ist seit 2012 Direktor des Caux Forums bei IofC Schweiz. Nach seinem Studium der Kunstpädagogik und Psychologie lebte er in vielen Teilen der Welt und arbeitete in den Bereichen Bildung, Produktion, Unternehmensberatung und im Non-Profit-Sektor. IofC lernte er in den 1980er Jahren kennen, zuerst durch "Making Britain a Home" und dann durch Foundations For Freedom in Osteuropa und Russland. Er engagiert sich leidenschaftlich für eine bessere Welt, bringt ein umfassendes Wissen des IofC-Netzwerkes mit und sieht sich der Umsetzung der Werte von IofC in seinem Leben und seiner Arbeit verpflichtet.

"Ich hoffe, dass ich die Verbindung und das Engagement, das Rainer, Stephanie und der Stiftungsrat in einem schwierigen Übergangsjahr vorgelebt haben, aufrechterhalten kann", so Nick. "Wir haben im letzten Jahr festgestellt, dass Online-Aktivitäten reichhaltig, tiefgründig und gemeinschaftsbildend sein können, obwohl wir das Gefühl des Dienens und der informellen Verbindung vermisst haben, das lange mit den Erfahrungen in Caux verknüpft war. Es gibt so vieles, was wir von dem Neuen, das wir nach wie vor lernen, umsetzen können. Die Welt verändert sich rasend schnell und es geht darum, Antworten zu finden und nicht nur zu reagieren.

Die "Cauxmmunity" hat uns gegenseitig und die Stiftung im Laufe dieses schwierigen Jahres enorm gestärkt. Ich freue mich darauf, unser Netzwerk und Caux auch angesichts verbleibender Unsicherheiten weiterhin zu unterstützen und unsere bestehenden Partnerschaften zum Aufbau von Vertrauen über die Gräben der Welt hinweg zu stärken. Dieses Jahr ist der 75. Jahrestag der IofC-Aktivitäten in Caux, und ich glaube, dass Caux und die gesamte IofC-Gemeinschaft eine Quelle der Hoffnung und Unterstützung für die Welt sein können."

Wir wünschen Nick alles Gute in seiner neuen Rolle und freuen uns auf seine Co-Leitung!

 

 

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Von Elodie Malbois

08/02/2021
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Von Elodie Malbois

 

Die Teilnahme am ehemaligen Caux Interns Programme (heute als Caux Peace and Leadership-Programm (CPLP)  bekannt) im Jahr 2016 inspirierte Maria Paula Garcia Romero aus Kolumbien zur Gründung einer Bibliothek in einer abgelegenen Gemeinde in Kolumbien.

"Bevor ich nach Caux kam, dachte ich immer, mein Leben sei normal und in Ordnung", sagt Maria Paula Garcia Romero aus Bogota ( Kolumbien). "Caux hat die Monotonie durchbrochen. Mir wurde klar, dass ich mich engagieren und etwas in der Welt bewirken kann."

Als sie nach Hause zurückkehrte, wusste sie, dass sie handeln wollte. Langsam entstand die Idee, in La Guajira, einer isolierten Gemeinde im Norden Kolumbiens, eine Bibliothek zu bauen, um den Menschen dort den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Sie setzte dabei um, was sie in Caux über kreatives Leadership gelernt hatte, bei dem es nicht darum geht, Macht über andere zu haben, sondern sich mit Menschen zu vernetzen, sie und ihre Ideen zu respektieren und ihre Stärken zu nutzen. Sie gestaltete das Projekt gemeinsam mit der lokalen Gemeinde und stellte so sicher, dass deren Werte und Kultur respektiert wurden und sie das Projekt selbständig durchführen konnten. Sie bezog ausserdem ihren Freundeskreis und ihre Familie mit ein.  

 

CL Maria Romero Project Colombia hut inside

 

Mittlerweile sind es etwa 35 Personen, die bei dem Projekt mithelfen. Alle bringen dabei ihre Stärken mit ein und übernehmen dadurch eine spezifische Verantwortung. Bevor das Projekt begann, waren mehr als 60 % der Kinder Analphabetinnen und Analphabeten. Drei Jahre später können nun alle Kinder der Gemeinde lesen und schreiben, sowohl in Spanisch als auch in ihrer eigenen Sprache, Wayuunaiki. Das Projekt hat eine Reihe von Büchern mit Geschichten geschaffen, die von den Kindern in beiden Sprachen geschrieben und bearbeitet wurden. Der Zauber dieser Geschichten besteht darin, dass sie die Kultur der Kinder vermitteln und ihre Sichtweise auf das Leben verändern. Maria hofft, das Projekt in anderen Gemeinden wiederholen zu können. 

Du musst das Leadership-Modell finden, das zu dir und der Situation passt. Du musst es an deinen Qualitäten ausrichten.

Wenn man etwas verändern will, so Maria, sei der erste Schritt, herauszufinden, was die Menschen am meisten brauchen. Daraus ergäbe sich dann das Ziel. Anschliessend müsse ein realistischer Plan entwickelt werden: Was möchte ich tun? Wie werde ich die Menschen einbeziehen? Woher bekomme ich Ressourcen zur Durchführung des Projekts?

Dafür benötige man Unterstützung und müsse daher Menschen finden, die über Stärken verfügen, die man selbst nicht hat und das Projekt gemeinsam mit ihnen und den Menschen vor Ort entwickeln. Sie erklärt: "Hab keine Angst, ein Projekt zu beginnen. Stelle dir dieses Projekt als Brücke von Möglichkeiten vor, damit die Menschen, auf die man einwirkt, selbst zu Changemakern werden."

Am wichtigsten sei es, ein eigenes Leadership-Modell zu schaffen, da wir alle unterschiedlich sind. Wenn man lediglich ein anderes Führungsmodell kopiere, werde dies nicht funktionieren. "Du musst das Leadership-Modell finden, das zu dir und der Situation passt. Du musst es an deinen Qualitäten ausrichten", so Maria. Abschliessend sagt sie: "Sei bei deiner Arbeit konsequent und halte Verpflichtungen ein".

 

 

 

Fotos: Maria Paula Garcia Romero

Video: Biblioteca Suuralairua - Comunidad Wayuú

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1950 - Yukika Sohma: "Japan kann zu neuem Leben erwachen"

Von Mary Lean

05/02/2021
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Von Mary Lean

 

Yukaki Shoma young

Als die vierundsechzig Japanerinnen und Japaner 1950 in Caux ankamen, wurden sie von einem auf Japanisch singenden Chor begrüsst und die japanische Fahne wehte vor dem Konferenzzentrum von Initiativen der Veränderung. Es war ein bewegender Moment, denn in Japan, das damals nach wie vor von den Amerikanern besetzt war, war das Zeigen der Flagge noch verboten. 

Zu der Delegation gehörten sieben Präfekturgouverneure, eine Reihe von Mitgliedern des Parlaments und die Bürgermeister von vier Städten, darunter Hiroshima und Nagasaki. Eine der 10 Frauen in der Delegation war Yukika Sohma.

Yukika war die Tochter von Yukio Ozaki, der als Vater der japanischen parlamentarischen Demokratie verehrt wird. Er sass 63 Jahre lang im Parlament und wurde während des Zweiten Weltkriegs auf Grund seiner Opposition gegen den Krieg inhaftiert. Yukika erlebte die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg "wie unter ständiger Erstickungsgefahr", da Gesetze erlassen wurden, um liberales Denken zu unterdrücken. Die Ideen von Initiativen der Veränderung (damals als Moralische Aufrüstung bekannt), denen sie zu dieser Zeit begegnete, bedeuteten  "eine frische Brise von oben angesichts dicker Mauern rundherum".

Yukika wirkte als Dolmetscherin für die Delegation, als diese weiter nach Italien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und in die USA reiste. Wo auch immer sie hinkamen, überreichte der Bürgermeister von Hiroshima, Shinzo Hamai, den Gastgebenden ein Geschenk seiner Stadt: ein kleines Kreuz, geschnitzt aus dem Stamm eines uralten Kampferbaums, der bei der Gründung der Stadt im Jahr 1589 gepflanzt worden war. Das Äussere des Baumes war durch die Atomexplosion zerstört worden, aber sein Kern hatte überlebt.

Japanes in Caux 1950
Die Bürgermeister von Hiroshima
und Nagasaki in Caux

Am fünften Jahrestag des Bombenabwurfs auf Hiroshima befand sich die Delegation in Kalifornien. Sie wurde eingeladen, bei Radio CBS zu sprechen. Yukika beschrieb ihre Begegnungen bei Initiativen der Veränderung in Caux als eine "Konferenz der Antworten, der Ergebnisse, die nur noch vervielfacht werden müssen, um ein wirksames Heilmittel für die Probleme der Welt zu schaffen". In einer "Völkerfamilie, in der Rassen-, Klassen- und Standesunterschiede überwunden wurden...sahen und erlebten wir eine Versöhnung der Herzen.... Wir sahen, dass Japan mit dieser Einstellung zu neuen Leben erwachen konnte."

Auch Shinzo Hamai kam in der Sendung zu Wort und beschrieb den "Alptraum", der seiner Stadt widerfahren war. Er zitierte die Worte, die er in Caux gehört hatte: "Wenn sich Menschen verändern, entsteht Frieden", und er erklärte: "Ich beabsichtige meinerseits, mich von Hiroshima aus hierfür einzusetzen. Unseren Bürgerinnen und Bürgern, die überlebt haben, bleibt einzig der Traum und die Hoffnung, die Stadt zu einem Vorbild des Friedens zu machen."

Wir sahen und erlebten eine Versöhnung der Herzen.... Wir sahen, dass Japan mit dieser Einstellung zu neuen Leben erwachen konnte.

1952 wurde in Hiroshima ein Denkmal für die Opfer der Atombombe enthüllt, mit der Inschrift: "Mögen alle Seelen hier in Frieden ruhen. Wir werden dieselben Fehler nicht noch einmal begehen." Nach seiner Rückkehr aus Caux setzte sich Hamai gegen den erbitterten Widerstand jener durch, die mit der Inschrift die Vereinigten Staaten verurteilen wollten.

Yukika Sohma widmete den Rest ihres Lebens der Aufgabe, Japan zum Wiederaufbau seines Beziehungen zu seinen Nachbarländern zu ermutigen. Im Jahr 1979 rief sie alle Japanerinnen und Japaner auf, einen Yen zu spenden, um Flüchtlingen in Südostasien zu helfen. Innerhalb von drei Monaten konnte sie dadurch 120 Millionen Yen gesammelt. Aus der von ihr gegründeten Organisation wurde später die "Association for Aid and Relief", die humanitäre Hilfe leistet und die Räumung von Landminen unterstützt. Yukika blieb bis zu ihrem Tod im Jahr 2008 Präsidentin des Vereins.

Lesen Sie ausserdem in englischer Sprache Yukakis Artikel "Apology is a key to the future'

 

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Sehen Sie hier das Video aus unserem Filmarchiv über die Reise der japanischen Delegation 1950.

 

 

Sehen Sie hier den Film von ABC Australia mit dem Journalisten Chris Mayor über sein Interview mit den Bürgermeistern von Hiroshima und Nagasaki anlässlich ihres Besuches in Caux 1950. Mehr zu Chris Mayor und seinem Interview finden Sie ausserdem hier.

 

 

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

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1949 - Max Bladeck: Jenseits des Klassenkampfes

05/02/2021
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Max Bladeck trat in den 1920er Jahren als junger Bergarbeiter der Kommunistischen Partei in Deutschland. Er blieb der Partei während der Hitlerjahre treu, als Zehntausende von Kommunisten inhaftiert wurden oder ihr Leben verloren. Als er 1949 in Caux ankam, waren seine Lungen von Silikose befallen und er konnte nicht mehr in den Bergwerken arbeiten. Er war Vorsitzender des Betriebsrats einer der Gruben in seiner Stadt Moers und Mitglied des Landesvorstands der Partei in Nordrhein-Westfalen.

Max verliss Caux mit der Überzeugung, es müsse einen besseren Weg zu sozialer Gerechtigkeit als den Klassenkampf geben. Er hatte gesehen, dass Kapitalistinnen und Kapitalisten ihr Verhalten ändern konnten und dass der Weg zum Weltfrieden darin bestand, "Feinde zu Freunden" zu machen. Er und andere deutsche Kommunistinnen und Kommunisten, die in Caux gewesen waren, besuchten die Parteizentrale und empfahlen ihr, mehr über die "revolutionären Ideen" der Moralischen Aufrüstung herauszufinden.

Bladeck war den Ideen von Caux einige Monate zuvor zum ersten Mal begegnet, als ein internationales Team mit dem Theaterstück "Der vergessene Faktor" nach Moers kam, in dem es um einen  Arbeitskonflikt ging, der durch eine Veränderung der Einstellungen aller Konfliktparteien gelöst wurde. Dieser Besuch war Teil einer zweijährigen Kampagne im Ruhrgebiet, dem Herzen der deutschen Kohle- und Stahlindustrie. Das Gebiet war lebenswichtig für den Wiederaufbau Deutschlands und ein Testfeld für marxistische und andere Ansätze in der Industrie. Etwa 120.000 Menschen im Ruhrgebiet sahen das Stück zwischen 1948 und 1950.

In jeder Stadt wurden die Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die Crew lokal untergebracht. Max und seine Frau Grethe stellten dem jungen Norweger Jens Wilhelmsen ein Sofa im Wohnzimmer ihrer Dreizimmerwohnung zur Verfügung. Jeden Abend diskutierten die beiden Männer bis spät in die Nacht hinein ideologische Fragen. 

Unsere ideologischen und politischen Standpunkte lagen immer noch weit auseinander, aber ein gewisses Vertrauen wuchs zwischen uns.

Jens machte kaum Fortschritte, bis er bei seiner Morgenmeditation einen unerwarteter Gedanke hatte: "Hör auf, Max darüber zu belehren, was an der Sache, der er sein Leben gewidmet hat, falsch ist. Sag ihm stattdessen, wo du selber ein Problem hast, das zu leben, was du predigst." An diesem Abend erzählte Jens Max von Zeiten, in denen er nicht nach seinen Idealen gelebt hatte. Zu seiner Überraschung begann Max, in gleicher Weise zu reagieren. "Unsere ideologischen und politischen Standpunkte lagen immer noch weit auseinander, aber ein gewisses Vertrauen wuchs zwischen uns.", so Jens.

Nachdem das Stück Moers wieder verlassen hatte, kamen die Entscheidungsträgerinnen und -träger der Stadt aus Politik und Gewerkschaften zusammen, um weiter zu diskutieren. Die Kommunisten warfen der MRA lautstark vor, das Spiel des Klassenfeindes zu spielen. Am Ende liess Max eine Bombe platzen: "Genossen! Wir wissen, dass der Marxismus die These und der Kapitalismus die Antithese ist. Könnte es sein, dass die MRA eine Synthese ist?"

Dieser Vorschlag wurde als Ketzerei angesehen. Die Dinge wurden nur noch schlimmer, als Max und seine Kolleginnen und Kollegen nach Caux gingen.  Als sie schliesslich die Kommunistische Partei herausforderten, den Ansatz der MRA zu übernehmen, wurden sie aus der Partei ausgeschlossen und sahen sich einer Kampagne von Verleumdungen und Drohungen ausgesetzt. Doch als die Betriebsratswahlen anstanden, erhielten die meisten mehr Stimmen als je zuvor.

Dieses Muster wiederholte sich im ganzen Ruhrgebiet. Zwischen 1948 und 1950 sank der Anteil der Kommunisten in den Betriebsräten von Kohle und Stahl von 72 Prozent auf 25 Prozent. Die verbesserten Arbeitsbeziehungen spiegelten sich in einem neuen Gesetz zur Mitbestimmung in der Schwerindustrie wieder, das den Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmern die Hälfte der Sitze in den Unternehmensvorständen einräumte und die Führung des Unternehmens in die Hände von drei Direktoren legte, von denen einer von den Gewerkschaften vorgeschlagen wurde.

1950 sagte der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Artur Sträter, "die Ideologie von Caux" habe einen "grossen Engpass" in der deutschen Kohleproduktion durchbrochen. Viele Faktoren spielten eine Rolle bei Deutschlands Nachkriegs-Wirtschaftswunder: die Besuche von Arbeiterinnen, Arbeitern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern in Caux waren ein Teil davon.

 

Sehen Sie ein Video mit Max Bladeck in Caux (22'45)

 

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

 

  • Fotos: Initiativen der Veränderung
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1947 - Peter Petersen: "Alles, was wir uns zu unserer Verteidigung zurechtgelegt hatten, brach zusammen"

Von Mary Lean

03/02/2021
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Von Mary Lean

 

“Damals hätte selbst ein Hund ein Stück Brot aus der Hand eines Deutschen abgelehnt", erinnert sich Peter Petersen, einer von 150 Deutschen, denen die Alliierten 1947 erlaubten, nach Caux zu kommen. Sie gehörten zu den ersten Deutschen, die ihr Land nach dem Zweiten Weltkrieg verliessen.

Petersen und seine Begleiter waren überrascht, nicht mit Abscheu begrüsst zu werden, sondern von einem französischen Chor, der ein Lied auf Deutsch sang. „Wir hatten uns schon darin geübt, uns zu verteidigen, wenn wir beschuldigt wurden. Aber hier waren die Türen für uns weit geöffnet.“

Petersen hatte sein ganzes Leben lang eine Uniform getragen: zuerst als Hitlerjunge, später auf einer speziellen Nazi-Schule und dann in der deutschen Armee. Zwei Wochen vor Kriegsende war er verwundet worden und nach dem Krieg geriet er in britische Gefangenschaft. Jetzt, im Alter von 21 Jahren, hatte er keine Zivilkleidung und kam in einem Anzug seines Grossvaters nach Caux, der ihm sowohl zu kurz als auch zu gross war.

 

Peter Petersen speaking in Caux with friend
Peter Petersen (rechts) bei einer Ansprache in Caux

 

“Wie viele Deutsche hatte ich mich in eine Haltung zurückgezogen, die eine Mischung aus Selbstmitleid und Angeberei war," sagte Petersen später. Als er und seine Freunde erfuhren, dass die Sekretärin der Sozialistischen Frauen Frankreichs und ehemalige Widerstandskämpferin Irène Laure auf der Konferenz sprechen würde, bereiteten sie sich vor. “Wir sagten uns: Wenn sie über all das spricht, was Frankreich erlitten hat, werden wir auch etwas über die Franzosen zu sagen haben.”

Ihre Ehrlichkeit und ihre innere Grösse brachten uns dazu, ehrlich mit uns selbst zu sein. Wir schämten uns über unsere Blindheit.

Zum Erstaunen der Deutschen entschuldigte sich die ehemalige französische Widerstandskämpferin öffentlich bei ihnen für ihren Hass. “Es war so unerwartet. Alles, was wir uns zu unserer Verteidigung zurechtgelegt hatten, brach zusammen... Ihre Ehrlichkeit und ihre innere Grösse brachten uns dazu, ehrlich mit uns selbst zu sein. Wir schämten uns über unsere Blindheit.”

Nach langen Diskussionen untereinander und einigen schlaflosen Nächten suchten Petersen und seine Freunde das Gespräch mit Irène Laure. “Wir begannen zu erkennen, wo wir falsch gehandelt hatten und sagten ihr das, denn nur so ist Heilung möglich.”

 

The exhibition in the ruins of a German city 1948
Ausstellung in den Ruinen einer deutschen Stadt (1948)

 

Zwischen 1948 und 1951 nahmen fast 4.000 weitere Deutsche an Konferenzen in Caux teil. Petersen war Teil einer internationalen IofC-Truppe, die fünf Jahre lang durch Deutschland reiste und Brücken zwischen den Menschen schlug und Versöhnung und den Wiederaufbau Europas nach dem Krieg ermöglichte.

Im Jahr 1965 wurde Peter Petersen in den Deutschen Bundestag gewählt. Während seiner langen politischen Karriere machte er keinen Hehl aus seiner Vergangenheit und den Opfern, die nötig waren, um die Beziehungen zu denjenigen zu heilen, die unter der deutschen Herrschaft gelitten hatten.

"Es gibt zwei Möglichkeiten, die Vergangenheit loszuwerden", sagte er. "Man kann sie unter den Teppich kehren, aber es besteht immer die Gefahr, dass sie irgendwo anders wieder auftaucht. Oder man kann den Weg der Ehrlichkeit gehen. Es war diese Eigenschaft von Caux, die es uns Deutschen ermöglichte, anderen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.'

 

Peter Petersen, Frank Buchman, Gabriel Marcel, 1957
Peter Petersen (Mitte) mit Frank Buchman und Gabriel Marcel (1957)

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

 

  • Photos: Initiatives of Change
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1948 - Paul Misraki: Soundtrack für ein neues Deutschland

Von Andrew Stallybrass

03/02/2021
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Von Andrew Stallybrass

 

Deutschland lag in Trümmern. Europa lag in Trümmern. Millionen von Menschen waren getötet, weitere Millionen verwundet und vertrieben worden. Und dann waren da noch jene geistigen Trümmer - tiefe kollektive Traumata, die dringend der Heilung bedurften.

Im Sommer 1948 wurde im schweizerischen Caux eine Musik-Revue mit einer Wanderausstellung und der Broschüre " "Es muss alles anders werden" ins Leben gerufen. Ein schwedischer Papierhersteller, der sich in Caux aufhielt, lieferte das notwendige Material für den Druck von eineinhalb Millionen Exemplaren.

Im Oktober 1948 verliessen Frank Buchman und ein Team von 260 Personen Caux mit einem Bus in Richtung Deutschland. Irène Laure, eine Französin, die im Widerstand gegen die Nazi-Besatzung ihres Landes gekämpft hatte, erzählte: "Wir reisten kreuz und quer durch Deutschland, so wie man mit einem Pflug ein Feld pflügt." Die Tournee wurde als die grösste nicht-militärische Operation in Deutschland nach dem Krieg beschrieben.

 

A travelling photo exhibition is prepared in Caux 1948
Vorbereitung der Wanderausstellung in Caux (1948)

 

Eines der bemerkenswerten Talente, die für dieses innovative und herausfordernde Projekt angeworben wurden, war der bedeutende französische Komponist von Unterhaltungs- und Filmmusik Paul Misraki. Im Laufe seiner über sechzigjährigen Karriere schrieb er die Musik zu 180 Filmen, für Regisseure wie Jean Renoir, Claude Chabrol, Jean-Luc Godard und Orson Welles.

Geboren in Konstantinopel in einer französisch-jüdischen Familie italienischer Abstammung, etablierte er sich in den 1930er Jahren als Jazzpianist, Arrangeur und Autor populärer Lieder. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg floh er aus Frankreich und landete in Hollywood.

In Caux komponierte Misraki eine Reihe von Liedern für die Revue, darunter auch die Musik für den Titelsong "The Good Road" zu einem Text des englischen Pfarrers und Dramatikers Alan Thornhill. (Hören Sie den Song "The Good Road" hier.)

Das Foto zeigt Paul Misraki am Dirigentenpult des Orchestre de la Suisse Romande in der Victoria Hall in Genf (der grossen Konzerthalle und dem grossen Orchester) bei der Aufnahme der Tonspur für die Show. Dies was notwendig, weil die Truppe kein volles Symphonieorchester mit nach Deutschland nehmen konnten.

 

Paul Misraki

 

Der spätere Bundestagsabgeordnete Peter Petersen aus Deutschland (siehe 1947) gehörte ebenfalls zur Bühnencrew. Im Chor war auch die 19-jährige Jacqueline Piguet-Koechlin. Sie und ihre Familie waren 1940 gezwungen worden, das Elsass zu verlassen. In einem Büchlein mit Briefen nach Hause an ihre Eltern beschreibt sie in lebhaften Details die Busse, die sich durch die Ruinen einer deutschen Stadt nach der anderen schlängeln. Sie schrieb: "Dies war es, was ich mir gewünscht hatte. Während der Besatzung wollte ich, dass die Deutschen ebenfalls leiden sollten. Als ich mich diesem Unternehmen anschloss und mein Studium um ein Jahr verschob, war ich stolz auf mich, weil ich mich um den besiegten Feind kümmerte. Aber ich hatte keine Ahnung, ich konnte mir nicht vorstellen, so zu leiden. Und ich weinte."

Die Gruppe hielt in elf Wochen 200 öffentliche Versammlungen und Auftritte ab, darunter in zehn der damals elf deutschen Landtage (Länderparlamente). In der Gruppe waren auch zwei französische Juden, von denen einer fünfzehn, der andere zweiundzwanzig Verwandte in den Konzentrationslagern der Nazis verloren hatte.

Der Londoner News Chronicle zitierte einen Beamten der Militärregierung mit den Worten: "Ihr [Initiativen der Veränderung*] habt in zwei Tagen mehr getan, um dem deutschen Volk zu zeigen, was Demokratie bedeutet, als wir in drei Jahren zu tun vermochten."

 

Hören Sie hier eine Aufnahme von 1947/48 des Songs "Es muss alles anders werden"

 
Image
Die Darstellerinnen und Darsteller von "The Good Road" treffen das Publikum hinter der Bühne nach einer Show in Deutschland (1948)

 

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  • * damals bekannt als "Moralische Aufrüstung"
  • Fotos: Initiativen der Veränderung
  • Tonaufnahmen: Initiativen der Veränderung
  • Übersetzung/Korrekturlesung: Maya Fiaux

 

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1946 - Trudi Trüssel: "Es braucht auch eure Klasse, um eine neue Welt aufzubauen."

Von Andrew Stallybrass

02/02/2021
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Von Andrew Stallybrass

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren eine kleine Gruppe von Schweizerinnen und Schweizern der Überzeugung, Initiativen der Veränderung könne zur Heilung und Aussöhung des vom Krieg zerstörten Europas beitragen. Sie begaben sich auf die Suche nach einem Gebäude, in dem sie Konferenz abhalten konnten, um verfeindete Nationen an einen Tisch zu bringen. Im Jahr 1946 war die Schweizerin Trudi Trüssel 28 Jahre alt und arbeitete in Bern für die Familie von Philippe and Hélène Mottu, die eng mit Initiativen der Veränderung verbunden waren. Sie schrieb:

Auf der Suche nach einem möglichen Konferenzzentrum stiess man auf das vernachlässigte Palace Hotel in Caux oberhalb Montreux. Eines Tages kamen einige der Verantwortlichen in unserem Haus zusammen, um die endgültige Entscheidung über den Kauf zu fällen. Ich hatte für die Gäste das Mittagsessen serviert und war beim Abwaschen.

Da kam einer der Herren Gäste zu mir in die Küche und sagte, er möchte, dass ich auch dabei wäre, wenn sie über den Kauf entschieden. Ich fuhr ihn an, er solle nichts von mir erwarten; jetzt sei es einmal an den Reichen, etwas zu tun; ich wolle nichts davon wissen. Ich spürte das zutiefst, denn ich gab den Reichen die Schuld, dass es vielen Menschen so schlecht ging. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, dass einige alles haben können, was sie wollen, ohne auch nur einen Finger zu rühren, und andere sich so abrackern müssen. Über diese Ungerechtigkeit war ich zutiefst verbittert.

 

Trudi in the Caux kitchen with Frank Buchman 1946
Trudi (links) mit Frank Buchman in der Küche von Caux (1946)

 

Der Mann ging dann hinaus; er war sehr betroffen, dass so etwas aus mir herauskommen konnte. Ich war sonst immer zurückhaltend gewesen, und niemand wusste, was ich wirklich dachte...

Kurz darauf kam er in die Küche zurück und sagte: „Sie haben recht. Wir Reichen müssen etwas tun, aber wir können es nicht ohne euch. Es braucht auch eure Klasse, um eine neue Welt  aufzubauen.“ Irgendwo wurde mein Herz berührt, als er sagte: „Wir brauchen euch.“

Irgendwo wurde mein Herz berührt, als er sagte: „Wir brauchen euch.“

Ich ging mit ihm in den Salon, wo drei Ehepaare sassen, die bereit waren, mit ihrem Geld das Palace Hotel in Caux zu kaufen.

Von Lausanne aus, wo wir auch einmal gewohnt hatten, bewunderte ich oft am Abend den Widerschein der Sonne in den Fenstern jenes alten Hotels. An einem freien Tag war ich dann einmal allein nach Caux hinaufgefahren und hatte mir das Hotel von aussen angesehen. Es war ungepflegt und schmutzig.

Trudi Trüssel in the internal post office in Caux
Trudi im hauseigenen Postbüro in Caux

Als ich hörte, dass sie das kaufen wollten, überwarf es mich fast. Ich wusste, diese drei Familien hatten ein schönes Leben und genug Geld; alles, was sie sich wünschten, hätten sie haben können.

Sie hielten dann eine Stille Zeit, um – wie sie sagten – Gottes Führung zu suchen. Ich selber aber konnte mit dem lieben Gott nichts anfangen. Ich hatte nie gesagt, es gäbe ihn nicht. Doch ich war im Leben so verletzt worden, dass es tief in mir eingeprägt war, Gott hätte nur die Reichen und Guten gern.

Alle waren dann still. Ich auch. In jenem Moment kam mir der Gedanke, ich sollte zweihundert Franken geben – das waren zwei Monatslöhne. Doch jeden Franken hatte ich für meine  Ausbildung zur Krankenschwester einkalkuliert.

Ich wusste, dieser Gedanke konnte nicht von mir kommen. Ich ging dann hinaus und räumte die Küche auf. Doch der Gedanke an diese zweihundert Franken liess mich nicht mehr los. Irgendwie spürte ich, dass das eine Chance sein könnte, und dass Gott vielleicht doch auch für mich da ist."

 

Trudi gehörte zu den 100 Schweizer Einzelpersonen und Familien, die 1946 beschlossen, den Caux Palace zu kaufen. Sie wurde nie Krankenschwester, sondern widmete ihr Leben der Arbeit von IofC und lebte viele Jahre lang in Caux. Sie arbeitete in der Caux-Küche und später in der internen Poststelle des Caux Palace sowie in der Telefonzentrale und wurde somit zu einem Bindeglied zwischen Menschen innerhalb und ausserhalb von Caux..


 

Angepasst und übernommen aus "Aus meinem Leben" (Trudi Trüssel,1984)

 

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Stöbern Sie hier im allerersten Jahresbericht der Caux-Stiftung von 1946.

Entdecken Sie diesen Stummfilm aus unserem Filmarchiv über die Eröffnung des Konferenzzentrums im Caux Palace 1946


 

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Die Journalistin Irene de Pous aus den Niederlanden kam schon als Kind nach Caux, wo sie Trudi regelmässig traf. Sie schreibt:

 

"Jedes Jahr, wenn wir nach Caux kamen, nahm mich Trudi Trüssel beiseite und überraschte mich mit den schönsten gestrickten Puppenkleidern. Sie machte sie speziell in der Grösse meiner Puppe, Sjolaika. Sie waren alle sehr unterschiedlich in Stil und Farbe. Als Kind war ich hin und weg und freute mich immer darauf, sie meinen Freunden zu zeigen.

Jetzt, mit 35 Jahren, habe ich die ganze Sammlung von 32 Stück noch einmal durchgesehen, um sie meinen kleinen Nichten weiterzugeben. Wenn ich sie mit erwachsenen Augen betrachte, weiss ich die Zeit, die Mühe und die Selbstlosigkeit zu schätzen, die Trudi in die Herstellung dieser Kleider gesteckt hat. Sie sind wirklich kleine Kunstwerke.

Zum ersten Mal habe ich ihre  Lebensgeschichte gelesen und bin beeindruckt, dass sie nach allem, was sie durchgemacht hat, und nach einer so schwierigen Kindheit, ein so grosszügiger Mensch geworden ist, besonders Kindern gegenüber.

Ich habe eine besonders schöne Schachtel für alle Kleider gekauft und die Geschichte ihrer Schöpferin beigelegt. Auf diese Weise hoffe ich, die 'Trudi-Sammlung' zu ehren. Ich bin sicher, dass meine Nichten Freude daran haben werden."

 

Trudi dolls

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

 

  • Fotos von Trudi: Initiativen der Veränderung
  • Fotos Puppen: Irene de Pous
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Caux in snow 2021 credit Cindy Bühler

2021: Initiativen der Veränderung Schweiz – Die Türen von Caux für ein neues Kapitel öffnen

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Aad Burger

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Tanaka Mhunduru CPLP

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Diana Damsa Winter Gathering 2016

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