Botschaft des Bürgermeisters von Hiroshima an CAUX IofC
Gedenkfeier zum 70. Jahrestags des ersten Atombombenabwurfs
05/08/2015Am dritten Tag der Konferenz „Quellen der Inspiration“ wurde unter dem Thema „Ungehörten Stimmen ein Ohr schenken: Hiroshima-Tag“ an die Opfer des ersten Atombombenabwurfs erinnert. Die Gedenkfeier wurde gemeinsam mit einer Delegation von IofC Japan durchgeführt.
Mitsuhisa Kato von IofC Japan verlas einen Brief von Kazumi Matsui, dem amtierenden Bürgermeister von Hiroshima. Darin erklärte Matsui, der Besuch der damaligen Bürgermeister von Nagasaki und Hiroshima in Caux im Jahr 1950 habe diese stark beeinflusst. Nach dem Atombombenabwurf galt es, Japan wiederaufzubauen: „Wenn jeder Mensch auf die Stimme seines Gewissens hört, kann er einen positiven Weg finden. Dies bringt positive Veränderungen, nicht nur in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Gesellschaft und im Staat, aber auch in den Beziehungen zwischen Menschen und Staaten.“
Matsui forderte eine komplette nukleare Abrüstung, da für ihn Atomwaffen der Inbegriff des Bösen seien. Des Weiteren ermutigte er „Menschen aus aller Welt, sich dieses Zeugnis zu Herzen zu nehmen und über unterschiedliche Nationalitäten, ethnische Herkunft und Religion hinauszugehen. Wir müssen uns bemühen, eine Welt zu schaffen, in der zukunftsorientierte Dialoge geführt werden können.“
Ein Mitglied der japanischen Delegation bewegte das Publikum mit ihrer persönlichen Geschichte besonders. Sie erklärte, wie der Bombenabwurf ihr Leben und die Leben der Menschen um sie herum verändert hatte. Es war damals verboten, über den Bombenabwurf zu sprechen und das Leiden wurde zu einem Tabu-Thema.
IofC-Mitglied Claudine Rochat war 1950 dabei, als die beiden Bürgermeister Caux besuchten. Sie erzählte dem Publikum, dass die Bürgermeister IofC ein Kreuz schenkten, das aus dem Holz des einzigen Baumes gemacht worden war, der den Bombenabwurf in Hiroshima überstanden hatte.
Die Stiftung CAUX IofC Stiftung bedankt sich bei Matsui für seinen Brief und seine Unterstützung der japanischen Delegation. Die Gedenkfeier bekräftigte die Vision der Stiftung, sich für eine gerechte, friedliche und nachhaltige Welt einzusetzen.