Offizielle Eröffnung der Caux- Konferenzen 2016
Offizielle Eröffnung der Caux- Konferenzen 2016
02/07/2016
"Wir müssen die negative Darstellung von Migration in eine historisch treffendere wandeln: Migration ist eine positive Kraft in unserem Leben."- Hauptreferent Botschafter William Lacy Swing |
Am 1. Juli 2016 wurde die Caux-Konferenzsaison 2016 offiziell eingeläutet. Die Eröffnungsveranstaltung im Rahmen des 70. Jubiläums der Stiftung CAUX-IofC beschäftigte sich mit dem Thema "Grenzen durchbrechen, Kulturen überschreiten: Wie kann im Bereich Migration Vertrauen aufgebaut werden?" Verschiedene Referenten waren eingeladen, um das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, darunter nationale und internationale Politiker sowie Migranten, die über ihre Perspektiven und Erlebnisse hinsichtlich Vertrauen und Migration berichteten.
Der Grundtenor wurde gleich zu Beginn von Musikerin Noam Vazana vorgegeben, deren Lieder von Liebe und Migration handeln, die sie in der wunderschönen Versammlungshalle des Caux Palace vortrug.
Laurent Wehrli, Stadtpräsident von Montreux, hiess Gäste und Teilnehmende offiziell in der Region Montreux sowie zur Eröffnung der Caux-Konferenzen 2016 willkommen. Dabei bemerkte Wehrli, es habe nur zwei Jahre gedauert, das Caux-Palace-Hotel zu bauen, für den Aufbau von Partnerschaften und Beziehungen zwischen Menschen aus aller Welt aber bedürfe es viel mehr Zeit. Abwechselnd auf Englisch, Französisch und Deutsch dankte Wehrli der Stiftung für ihr Engagement, um Vertrauen über Grenzen und Kulturen hinweg zu schaffen.
"C'est par la réflexion individuelle en silence, un regard honnête sur nos propres motivations et le dialogue avec l’autre que nous construisons des ponts entre le passé et le futur." (Dank individueller Reflexion in einer Zeit der Stille, eines ehrlichen Blicks auf unsere eigene Motivation und durch den Dialog mit anderen bauen wir Brücken zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.) |
Antoine Jaulmes, Präsident der CAUX-IofC-Stiftung, und Barbara Hintermann, Generalsekretärin der Stiftung CAUX-IofC, hoben beide die aktive Arbeit der Stiftung beim Aufbau von Vertrauen, der Aussöhnung, einem nachhaltigen Lebensstil und einem ethischem Leadership seit dem Anfangsjahr 1946 hervor.
"Wir sind alle mehr oder weniger von Migration betroffen." |
Botschafter Urs von Arb, Direktor für internationale Zusammenarbeit am Staatssekretariat für Migration, sprach aus Schweizer Perspektive über Vertrauen im Hinblick auf die Herausforderung der Migation. Lösungen für diese Herausforderungen könnten nur im Geist der Solidarität gefunden werden, so von Arb.
„Wir müssen die Debatte über Identität zu einer Debatte über gemeinsame Werte und Interessen machen.“
Botschafter William Lacy Swing, Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration, sprach in seiner Rede über humane Mobilität in einer zerstrittenen Welt. Dabei erinnerte Swing das Publikum daran, dass weltweit jeder siebte einen Migrantenstatus habe und betonte die Notwendigkeit, negative Darstellungen von Migration zur positiven Narrativen zu verändern und in zunehmend multikulturellen Gesellschaften "mit der Vielfalt umzugehen und sie lieben zu lernen".
Bei einem interaktiven Podiumsgespräch unter Leitung von Serge Michael, Journalist bei Le Monde, diskutierten Abo Hawi, Carlos Vasquez, Prof. Ladislaus Löb und Yvan Sturm über Migration und Integration. Für Carlos Vasquez, der mit 12 Jahren von Bolivien nach Genf kam und einen Kulturschock sowie Gewalt in seiner neuen Schule erlebte, geht es bei Integration darum, Mauern niederzureißen und keine Angst davor zu haben, aufeinander zuzugehen. Prof. Löb sprach über seine Zeit 1944 als jüdischer Flüchtling im Caux-Palace und wie er sich in der Schweiz und im Vereinigten Königreich einlebte - Gastländer, die ihm mittlerweile zur Heimat wurden. Im Rahmen des Caux-Dialogs über Land und Sicherheit vom 29. Juni bis 3. Juli sprach Abo Hawi, Leiter eines Dorfes in Äthiopien, über dessen Erfolgsgeschichte und wie es trotz Trockenheit und Umweltzerstörung in Nordäthiopien bei der Lebensmittelproduktion völlig autark wurde. Während der Diskussion nutzte das Publikum die Möglichkeit, eigene Migrationsgeschichten mit den übrigen Teilnehmenden und den Podiumsgästen auszutauschen.
Dr. Omnia Marzouk, Präsidentin von Initiativen der Veränderung International, schloss die offizielle Eröffnungsfeier und ermutigte dabei die Teilnehmenden der Caux-Konferenzen 2016, ihre Komfortzone zu verlassen und Schritte für eine bessere Welt zu unternehmen.
Während der Caux-Konferenzen 2016 werden Themen im Zusammenhang mit Migration aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet sowie Menschen für globalen und persönlichen Wandel verknüpft, inspiriert und ausgerüstet.