Abschluss des Internationalen Forums für Friedensschaffende 2016
Eine Woche der Reflexion, tiefer Gespräche und konstruktiven Brainstormings
23/07/2016
Das diesjährige Internationale Forum für Friedensschaffende (IFP) wurde von Mpanzu Bamenga beendet, der seine Geschichte der Migration von Zaire in die Niederlande erzählte.
Er schilderte die Schwierigkeiten, die er als Migrant erlebte und beschrieb, wie er Hindernisse überwinden musste und auch heute in seiner politischen Arbeit nach wie vor mit Problemen zu kämpfen hat. Durch seine Geschichte ermutigte er die Teilnehmenden, Menschen, mit denen sie in Konflikt stehen, Vergebung, Mitgefühl und Verständnis entgegenzubringen.
Bamengas Rede war ein perfekter Abschluss für eine Woche der Reflexion, tiefer Gespräche und konstruktiven Brainstorming über die Zukunft der Friedensbildung unter Menschen, die auf Grund gewaltsamer Konflikten ihre Heimat verlassen mussten.
Das IPF 2016 wurde am 20. Juli 2016 von Janet Lim mit ihrer Ansprache über ihre Arbeit bei der UNHCR eröffnet. Lim forderte die Teilnehmenden auf, zu überlegen, wie Basisprojekte genutzt werden könnten, um Migranten bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme durch Massenmigration besser einzubeziehen.
Eine weitere, neuartige Herangehensweise an tiefverwurzelte gesellschaftliche Probleme boten die Komiker, die bei der Veranstaltung "Comedy for Change" auftraten. Mit viel Humor haben diese Komiker gelernt, wie man Diskussionen anstossen, Stereotypen hinterfragen und gesellschaftlichen Wandel herbeiführen kann, indem Spannungen durch gesellschaftliche Tabuthemen aufgelöst werden.
Nachdem die Teilnehmenden Schwierigkeiten identifiziert und neue Herangehensweisen zu deren Bewältigung untersucht hatten, bekamen sie einen Tag Zeit zur Reflexion. Sie tauschten untereinander Geschichten aus und dachten darüber nach, wie sie sich seit ihrer Ankunft in Caux verändert hatten.
Am dritten Konferenztag wurde ihnen folgende Frage gestellt: „Was werde ich mitnehmen und wie kann ich es in meinem Alltag anwenden?“ Einige der Teilnehmenden wiesen darauf hin, dass die wertvollen Beziehungen, die sie während dieser 4 Tage aufgebaut hätten, aufrechterhalten werden müssten. Eine junge Frau erklärte, diese Beziehungen bestünden sowohl nach aussen hin in der Beziehung zu anderen als auch intern mit den anderen Konferenzteilnehmenden. Andere erwähnten bestimmte Konzepte, die sie bewegten und die sie in ihrer Heimat weitergeben wollten. So sagte zum Beispiel ein Mann aus Burundi, er werde die Idee, Konflikte in eine Chance umzuwandeln mit zurück nach Hause nehmen. Eine weitere Teilnehmerin sagte, sie haben durch dieses Forum „ihren Horizont“ stark erweitert.
Ein wichtiger Aspekt des Forums war körperliche Darstellung. Obwohl es einigen Teilnehmenden schwer fiel, sich auf die Übungen einzulassen, sagte ein Mann, seine Selbstwahrnehmung sei stärker geworden. Eine Frau erklärte, diese Art der Darstellung habe ihr geholfen, besser mit anderen Teilnehmenden in Kontakt zu treten, zumal sich die Gruppe aus englisch- und französischsprachigen Teilnehmenden zusammengesetzt habe. Körperliche Darstellung ermöglichte es allen, Kontakte zu knüpfen und sprachliche Barrieren zu überwinden.
Insgesamt verliessen die Teilnehmenden das Forum mit neuer Inspiration und Motivation durch den Erfahrungsaustausch mit anderen und dem Wissen, Teil eines Netzwerks internationaler Friedensschaffenden zu sein.