Géraldine Dardel

Géraldine Dardel arbeitet für die Stiftung als Büroleiterin. Mit einer bedeutenden Erfahrung als Betriebsleiterin einer Kommunikationsagentur in der Schweiz und einem bereichernden Aufenthalt in New York in den Bereichen Eventmanagement und Catering verbindet Géraldine Kompetenz und Leidenschaft. Sie ist zutiefst mit unserer wunderschönen Genferseeregion verbunden und strebt danach, ihr Know-how bei Caux Initiativen der Veränderung mit einem menschlichen und engagierten Ansatz einzubringen.  

 

Europa: Mentalität der Vielfalt

Von Mary Lean

30/04/2024
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Von Mary Lean

 

Victoria Martin de la Torres Photo with De Gasperi and Schuman, at the house/ museum of Schuman in Scy-Chazelles (France)
Mit Statuen von De Gasperi und Robert Schuman im Maison de Robert Schuman in Scy-Chazelles, Frankreich

Die spanische Journalistin Victoria Martín de la Torre interessiert sich leidenschaftlich für Europa, Vielfalt und interreligiöse Beziehungen. Nach 15 Jahren als Pressesprecherin der Fraktion der sozialistischen und demokratischen Parteien im Europäischen Parlament und zwei Büchern arbeitet sie nun beim Forschungsdienst des Europäischen Parlaments, der den Abgeordneten des Europäischen Parlaments wissenschaftliche Studien zur Verfügung stellt, und schliesst derzeit eine Doktorarbeit darüber ab, was die Pioniere der Europäischen Union in der Gründungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg dem Europa von Heute lehren könnten.

Als Fallstudie wählte Victoria das Young Ambassadors Programme von Caux Initiativen der Veränderung aus, ein intensives Trainingsprogramm für junge Europäerinnen und Europäer, die eine aktive Rolle bei der Umgestaltung der Gesellschaft übernehmen wollen. Ziel des Programms war es, sie mit praktischen Methoden und Werkzeugen auszustatten, um einen nachhaltigen Wandel herbeizuführen, eine tiefere Überzeugung für Europa zu wecken und sie mit einem Support-Netzwerk aus ähnlich engagierten jungen Menschen zu verbinden.

Als die EU gegründet wurde, war sie als Europäische Gemeinschaft bekannt, erklärt Victoria. Sie erklärt, die Gründungsväter hätten ihre Definition von "Gemeinschaft" aus den Schriften des Theologen und Philosophen Thomas von Aquin aus dem 13. Jahrhundert bezogen.

"Aquin sagte, dass in einer Gemeinschaft alle Mitglieder frei sind, sich daran zu beteiligen. Sie sind gleichberechtigt, geben ihr Eigeninteresse auf und streben nach dem Gemeinwohl. Er sagte auch, dass das gemeinsame Interesse viel mehr ist als die Summe der Einzelinteressen der Mitglieder." Diese Definition des gemeinsamen Interesses findet sich in den Verträgen, mit denen die Europäische Gemeinschaft gegründet wurde.   

Victoria Martin de la Torres compilation of the covers of the different linguistic versions of my book about the EU founding fathers "Europe, a leap into the unknown"
Zusammenstellung der Buchcover der verschiedenen Sprachversionen
von Victorias Buch "Europa, ein Sprung ins Ungewisse"
über die Gründerväter der EU

Es gäbe rechtliche und institutionelle Modelle für die europäische Integration, erklärt Victoria, aber die Gründerväter seien der Meinung gewesen, dass man nur dann eine Gemeinschaft aufbauen könne, wenn die Menschen zusammenkommen. "Robert Schuman, der französische Politiker und einer der Gründerväter der EU, sagte, Europa sei kein geografisches Konzept, sondern eine Geisteshaltung. Diese Mentalität bedeutet, Unterschiede zu akzeptieren. Deshalb halte ich den interkulturellen Dialog für so wichtig." 

Für ihre Doktorarbeit wählte Victoria drei Programme aus, an denen sie ihre Theorie, dass interkultureller Dialog Gemeinschaft schaffe, testen wollte: Das Young Ambassadors Programme  (2015-2021) von Caux Initiativen der Veränderung, das junge Europäerinnen und Europäer zusammenbrachte, um die Verbindung zwischen persönlichem und globalem Wandel zu erforschen, Belieforama, ein Netzwerk kleiner Nichtregierungsorganisationen, das Schulungen zur Überwindung von Antisemitismus und Islamophobie anbietet, indem es sich mit Stereotypen und Vorurteilen auseinandersetzt, und Anti-Rumour Strategy, das von Rathäusern in verschiedenen Ländern und von der EU gefördert wird und Vorurteile gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund bekämpft.

Victoria stellte fest, dass alle drei Programme den Menschen als Beziehungswesen sehen und dass jedes von ihnen eine Atmosphäre schafft, in der Verbindungen entstehen. "Wenn man Hindernisse aus dem Weg räumt, sind die Menschen dazu geschaffen, sich zu vernetzten", sagt sie, weist aber darauf hin, dass die Frage bleibt, was gescheht, wenn die Menschen anschliessend wieder nach Hause gehen.

Als Victoria die Teilnehmenden und Facilitatorinnen und Facilitatoren der drei Programme befragte, fand sie nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch Überraschungen: "Die meisten Leute sagten, dass die Projekte einen Samen in ihnen gepflanzt haben, so dass sie in Zukunft, wenn sie eine spontane Reaktion von Angst oder Vorurteilen haben, daran arbeiten können. Ich hatte erwartet, dass der Schlüssel dazu in den dauerhaften Freundschaften liegen würde, die die Menschen geschlossen haben, aber nicht alle haben ihre Freundschaften aufrechterhalten. Bewusstsein war das Wichtigste".

Sie fragte die Teilnehmenden, ob die Programme ihre Bereitschaft, Freundinnen und Freunde aus einer anderen Gruppe zu haben, erhöht hätten. Mindestens die Hälfte von ihnen verneinte dies - vielleicht, weil Menschen, die sich für solche Programme bewerben, ohnehin schon offen dafür sind, auf andere zuzugehen. Aber alle fühlten sich dafür verantwortlich, den Prozess, den sie erlebt hatten, weiterzugeben, und sei es nur in ihrem Familien- und Freundeskreis.

 

Victoria Martin de la Torres Caux 2016
Victoria spricht 2016 in Caux bei der Konferenz Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt

 

Als Victoria 2016 in Caux an der Konferenz "Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt" teilnahm, waren die kleinen sogenannten Gemeinschaftsgruppen, die sich für Momente der stillen Reflexion und des Austauschs trafen, ihr Höhepunkt. "Das war es, was mich am meisten mit den anderen Teilnehmenden verband. Ich liebe Initiativen der Veränderung und ihr Prinzip, dass Veränderung bei jedem selbst beginnt."

Mit Blick auf ihre persönlichen Erfahrungen war sie überrascht, als die Befragten sagten,  die Informationen und das Wissen, das sie gewonnen hatten, seien genauso wichtig gewesen wie die menschlichen Verbindungen: "Selbst wenn man auf menschlicher Ebene Kontakte knüpft, kann es immer noch zu Missverständnissen kommen. Wenn man die Probleme nicht anspricht, bleibt die Verbindung auf einer sehr oberflächlichen Ebene. Verstand und Herz sollten zusammengehen."

Man kann nur dann eine Gemeinschaft aufbauen, wenn Menschen wie du und ich zusammenkommen. (...) Europa ist kein geografisches Konzept, es ist eine Denkweise. Diese Mentalität bedeutet, Unterschiede zu akzeptieren. Deshalb halte ich den interkulturellen Dialog für so wichtig.

Victorias Leidenschaft für den interkulturellen Austausch geht auf das "beste Jahr ihres Lebens" zurück, das sie als 23-jährige Masterstudentin in New York verbrachte. Nachdem sie in einer "normalen" spanischen Familie in Madrid aufgewachsen war, fand sie sich im Studium mit Kommilitoninnen und Kommilitonen aus aller Welt wieder: "Meine fünf besten Freunde waren Juden, Muslime und Christen."

Damals glaubte sie nicht an Gott, aber diese Freundschaften brachten sie dazu, ihre Meinung zu ändern: "Ich war mir nicht sicher, für welche Religion ich mich entscheiden sollte, also engagierte ich mich im interreligiösen Dialog." Heute ist sie überzeugte Katholikin und gründete 2009 das Abraham-Forum für interreligiösen und interkulturellen Dialog mit Sitz in Madrid.

 

Victoria Martin de la Torres Caux 2016 AEUB participants
Teilnehmende der Konferenz Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt im Jahr 2016, an der Victoria teilnahm

 

Victoria kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit der Umbenennung der Europäischen Gemeinschaft in "Europäische Union" im Jahr 1992 etwas verloren gegangen sei: "Für viele Menschen wurde sie zu einem Wirtschaftsprojekt und nicht zu einer Gemeinschaft." Sie ist jedoch überzeugt, dass die Erfahrung von Covid dazu beigetragen hat, dies zu ändern: "Die Menschen in Europa haben erkannt, dass sie einander brauchen, und die Befürchtung, dass andere Länder dem Beispiel des britischen Brexit folgen könnten, haben sich bisher nicht bewahrheitet."   

Gleichzeitig macht sie sich Sorgen über das Anwachsen des Nationalismus und die negative Einstellung gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund: "In der EU wird viel über die Unionsbürgerschaft und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger gesprochen. Das ist schön und gut. Aber was ist mit denen unter uns, die keine Bürgerinnen oder Bürger sind? Die Migrantinnen und Migranten, die mit Booten aus Afrika kommen, werden nicht wählen oder Steuern zahlen, zumindest vorerst nicht. Das heisst aber nicht, dass sie keine Menschen sind. Ich glaube nicht, dass man eine echte Europäische Gemeinschaft im Sinne der Gründerväter haben kann, wenn sie nur für Bürgerinnen und Bürger existiert. Sie muss für Menschen sein."

Ich glaube nicht, dass man eine echte Europäische Gemeinschaft im Sinne der Gründerväter haben kann, wenn sie nur für Bürgerinnen und Bürger existiert. Sie muss für die Menschen sein.

Victoria Martin de la Torres European Parliament
Victoria im Europäischen Parlament

 

Demokratie befindet sich derzeit weltweit auf dem Rückzug. Wenn sich das Blatt wenden soll, müssen diejenigen von uns, die in Demokratien leben, eine entscheidende Rolle spielen. Demokratie kann nicht von aussen eingeführt werden, und jede Gesellschaft muss ihren eigenen Weg finden, um eine Regierung durch das Volk für das Volk zu ermöglichen. Wie auch immer sie aussehen mag, sie ist abhängig von einer gebildeten Bürgerschaft, einer gerechten Regierungsführung, einer integrativen Wirtschaft und wahrheitsgetreuen Medien.

In diesem Sommer wird das Caux Forum für Demokratie (15. - 19. Juli 2024) der Frage nachgehen, wie Demokratie in Europa und der Welt erneuert werden kann.

Nehmen Sie im Juli am Caux Forum für Demokratie teil und werden Sie Teil einer globalen Gemeinschaft von Changemakern!

 

Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier:

 

 

 

 

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Feier zum Internationalen Tag des Gewissens an der UNO in Genf

Von John Bond & Tina Clifton

16/04/2024
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Von John Bond & Tina Clifton

 

Am 5. April veranstaltete Initiativen der Veränderung eine Gedenkveranstaltung zum Internationalen Tag des Gewissens in Genf, an der 210 Menschen im Palais des Nations der Vereinten Nationen teilnahmen und symbolisch durch das Friedenstor gingen. Der Tag ist ein Aufruf, die Macht unserer Vernetzung zu erkennen und dringend Massnahmen zu ergreifen, um neue Wege des Gewissens und der Liebe für eine gerechtere, glücklichere und friedlichere Gesellschaft zu öffnen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von Sofia Stril-Rever von Be the Love sowie Sarah Noble und Ignacio Packer von Caux Initiatives of Change organisiert. 

"Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst", forderte Mahatma Gandhi im letzten Jahrhundert. Zu Beginn des neuen Jahrtausends antworten wir ihm mit Sofia Stril-Rever: "Sei die Liebe, die du in der Welt sehen willst."

 

Day of Conscience 5 April
Saal VII an der Genfer UNO am 5. April mit Teilnehmernden des Internationalen Tages des Gewissens

 

Diese Gedenkveranstaltung, die jedes Jahr am 5. April stattfindet, wurde 2019 vom Königreich Bahrain vorgeschlagen und von der UNO-Generalversammlung genehmigt. Die diesjährige Genfer Gedenkveranstaltung begann mit einer Begrüssung durch Lidiya Grigoreva, Kabinettschefin der Generaldirektorin der UNO in Genf, einer Ansprache des Genfer Bürgermeisters Alfonso Gomez und einer Rede von Hasan Moosa Shafaei, dem Geschäftsträger von Bahrain.

Lidiya Grigoreva erinnerte uns daran, dass "der Internationale Tag des Gewissens eine Plattform bietet, um Menschen mit friedlichen und ruhigen Praktiken zu helfen, unsere ethischen Entscheidungen zu vertiefen und eine Welt zu schaffen, die von Gewissen, Liebe und Frieden geleitet wird: ene Welt des Friedens, der Solidarität und der Harmonie für alle."

 

Day of Conscience 5 April
Von rechts nach links: Sarah Noble, Sofia Stril-Rever, Ignacio Packer, Gerald Pillay

 

Gerald Pillay, Präsident von Initiativen der Veränderung International, rundete die Einführung ab, indem er auf die Einleitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hinwies, in der es heisst, alle Menschen seien "mit Vernunft und Gewissen ausgestattet". Er sagte, Initiativen der Veränderung erkenne die zentrale Bedeutung des Gewissens an, indem sie "Orientierung sucht und stille Reflexion und Achtsamkeit als tägliche Übung fördert. Die Bestätigung der Bedeutung des Gewissens bringt unseren Kampf für Gerechtigkeit auf die persönliche und existenzielle Ebene", schloss er. Wir müssen unser eigenes Herz und unseren Verstand daraufhin untersuchen, inwiefern wir an den Problemen der Welt mitschuldig sind, wie wir um Verzeihung bitten, unseren Schuldigerinnen und Schuldigern vergeben können und wie wir einen Unterschied machen können, indem wir die Menschen um uns herum mit mehr Freundlichkeit und Güte behandeln. Diese persönliche Begegnung - das Leben mit einem reinen Gewissen, wenn Sie so wollen - wird uns dazu befähigen, in der Öffentlichkeit und auf der Weltbühne etwas zu bewegen."

 

Day of Conscience 5 April
Hajar Bichri (links) als Vertreterin der Caux IofC-Jugendinitiativen Kreatives Leadership, Sofia Stril-Rever, Ignacio Packer, Sarah Noble

 

Zu den drei Themen des Internationalen Tages des Gewissens, nämlich Gewissen, Liebe und Frieden, sprachen 35 Rednerinnen und Redner, die in vielen Ländern in den Bereichen Friedensarbeit, Umweltschutz, interreligiöse Zusammenarbeit und politische Kampagnen tätig sind, in Plenarsitzungen oder Workshops. Zusätzlich wurden Liedern, Geigensoli und Meditationspausen, die von Sofia Stril-Rever geleitet wurden, angeboten.

Hajar Bichri aus Marokko sprach über die Liebe, eine Kraft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und menschliche Entwicklung: "Ich bin hier als junge Changemakerin aus dem Kreatives-Leadership-Team", sagte sie. "Ich habe die Kraft von Initiativen der Veränderung zum ersten Mal 2016 entdeckt, als ich am Caux Peace and Leadership Programme teilgenommen habe." Sie erzählte von Initiativen ihrer Kolleginnen und Kollegen in Kenia, Mexiko und Kolumbien, die die Lese- und Schreibfähigkeit verbessert und Mädchen in armen Verhältnissen gestärkt haben.

Das Erzählen von Geschichten ist ein wichtiger Teil des Ansatzes von Initiativen der Veränderung und Hajar erinnerte uns daran, dass "wir in dieser von Leid geprägten Welt zwar nicht die Macht haben, den Krieg zu beenden, aber wir haben die Macht, diejenigen zu unterstützen, die leiden, und können uns dafür entscheiden, ihre Geschichten zu hören."

Réné Longet, Bürgermeister von Onex und Moderator der Podiumsdiskussion, meinte: "Es ist sehr inspirierend für uns, die Geschichten junger Menschen zu hören. Es ist nicht notwendig, ein hohes Alter zu erreichen, um weise zu sein. Man kann jung und weise sein."

Sarah Noble, verantwortlich für globales Engagement bei der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung, leitete die Podiumsdiskussion zum Thema Frieden mit den Worten des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen, Volker Türk, ein, dass "Frieden die Mutter aller Menschenrechte ist", und rief uns alle auf, darüber nachzudenken, was wir tun können, um etwas zu verändern.

 

Day of Conscience 5 April
Von links nach rechts: Podiumsdiskussion über Gewissen und Liebe für den Frieden mit Lisa Yasko, Yael Deckelbaum, Guila Clara Kessous, Moses Garelik, Sidi Nabil Baraka, Sylvain Machac, Sarah Noble und Sofia Stril-Rever

 

Dies bildete die Grundlage für einen bewegenden Austausch, bei dem unter anderem das Gedicht Revenge (Rache) des palästinensischen Dichters Taha Muhammad Ali gelesen und vom Schauspieler Sylvain Machac interpretiert wurde. Anschliessend erzählte der jüdische Geistliche Moses Garelik, wie sich seine Einstellung gegenüber den Musliminnen und Muslimen änderte, als er an einer Versammlung von 100 000 Musliminnen und Muslimen in Marokko teilnahm und den geistlichen Führer der Sufis, Sidi Nabil Baraka, kennenlernte und sich mit ihm anfreundete. 

Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Lisa Yasko rief junge Menschen leidenschaftlich dazu auf, in die Politik zu gehen: "Es ist ein unglaublich wichtiger Weg, um Veränderungen herbeizuführen".

Yael Deckelbaum, israelische Musikerin und Friedensaktivistin, äusserte den Wunsch, dass "die Frauen der Welt sich vereinen und dem Krieg ein Ende setzen". Anschliessend sang sie gemeinsam mit Guila Clara Kessous, Friedensbotschafterin und -künstlerin der UNESCO,  das "Gebet der Mütter".

 

Day of Conscience 5 April
Von links nach rechts: Alfonso Gomez, Bürgermeister von Genf, Guila Clara Kessous und Yael Deckelbaum, Sylvain Machac, Sofia Stril-Rever

 

An der Podiumsdiskussion zum Thema Gewissen nahmen ein kreativer Physiker, ein Anthropologe und ein Forscher, der sich mit Pflanzenbewusstsein befasst, teil, die uns aufforderten, über das Gewissen des Universums, der Erde und der Pflanzen nachzudenken und zu überlegen, wie wir uns wieder mit diesen Kräften verbinden können.

Am Nachmittag fand eine Sitzung mit dem Titel Walk the Talk statt, in der Leopoldine Huyghues Despointes, preisgekrönte Schauspielerin, Produzentin, globale Expertin und Fürsprecherin für Menschen mit Behinderungen, von ihrem persönlichen Kampf für den Frieden berichtete und darüber sprach, wie sie zu der Erkenntnis gekommen war, dass "vor Wut zu platzen keine Lösung ist. Um eine echte Veränderung zu erreichen, habe ich erkannt, dass es nur eine Lösung gibt: mit Liebe handeln!"

Durch die Präsentationen, einschliesslich des zentralen Gemäldes des französischen Künstlers MA2F, das als Symbol für den Tag diente, wurden Kunst und Kultur zu zentralen Schwerpunkten, die das Bewusstsein und die Liebe zum Frieden vermitteln und reflektieren können.

Vielen Dank an alle Rednerinnen, Redner, Künstlerinnen, Künstler, das technische Unterstützungsteam, die Teilnehmenden und unsere grossartigen Organisatorinnen und Organisatoiren, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Bleiben Sie dran und kommen Sie nächstes Jahr zum Internationalen Tag des Gewissens 2025!

 

Day of Conscience 5 April
Workshops zu den inneren Entwicklungzielen mit Pascale Fressoz und Corentin Biteau und über sprechende Pflanzen und Bäume mit Renaud Ruhlmann

 

  • Die Aufzeichnung der Veranstaltung wurde inzwischen über 2000 Mal abgerufen. Sie können sich die Höhepunkte hier ansehen.
  • Weitere Fotos finden Sie hier.
  • Lesen Sie eine Auswahl der Reden hier.
  • Sehen Sie hier das Video des Lieds Gebet der Mütter mit Yael Deckelbaum und Guila Clara Kessous 

 

Fotos: Antonin Lechat, Ulrike Ott Chanu, Tina Clifton

 

 

 

 

 

 

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Salomé Flamand

Salomé Flamand stammt aus dem Kanton Neuenburg und besitzt einen eidgenössischen Fachausweis als Tontechnikerin. Sie ist auch auf die Bereiche Licht und Video spezialisiert. Über acht Jahre lang war sie als Ton-, Licht- und Videoregisseurin sowie als Produktionsbeauftragte in grossen Theatern, Konzertsälen und Kongresszentren in der Westschweiz tätig. Ausserdem hatte sie die Gelegenheit, für mehrere Kompanien, darunter das Béjart Ballet Lausanne, auf deren Europatourneen zu arbeiten.

Jessica Nissille

Jessica Afonso stammt ursprünglich aus dem Kanton Freiburg, hat aber immer im Kanton Wallis gelebt und ist dort aufgewachsen und fühlt sich dort wohl. Nachdem sie unterschiedliche Positionen in verschiedenen KMUs bekleidet hatte, entschied sie sich für eine Neuorientierung in Richtung Personalwesen und erhielt 2023 ihr Zertifikat als HR-Managerin. Jessica liegen die Bedürfnisse anderer am Herzen und sie möchte ihre eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln.

"Traut euch, anders zu sein.": Wir feiern die Frauen hinter den Kulissen des Caux Palace

29/03/2024
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Anlässlich des diesjährigen Internationalen Weltfrauentages und des Monats der Frauengeschichte wollten wir einige der aussergewöhnlichen Frauen hervorheben, die im Caux Palace und in der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung ihre Spuren hinterlassen haben.

Eine dieser Frauen ist die Archivarin der Stiftung, Eliane Stallybrass. Sie hat uns Zugang zu ihrer ganz besonderen Welt hinter den Bühnen des Caux Palace gewährt, wo sie seit Anfang der 2000er Jahre daran arbeitet, die reiche Geschichte des Hauses zu bewahren und dafür zu sorgen, dass dieser Teil des Stiftungsvermögens intakt bleibt und auch künftigen Generationen zugänglich ist.

 

Eliane Stallybrass archives 2024 credit Antonin Lechat
Eliane im Caux Palace beim Katalogisieren und Scannen von Fotos (Foto: Antonin Lechat)

 

Eliane, was ist deine derzeitige Rolle bei Caux Initiativen der Veränderung und seit wann? 

Eliane: Ich arbeite seit Anfang der 2000er Jahre als Archivarin für die Stiftung Caux Initiativen der Veränderung und habe gerade die Leitung an meinen Nachfolger, Simren Cornut, übergeben. Ich sortiere, scanne und inventarisiere aber immer noch Hunderte von Fotos. 

 

Welche anderen Rollen hast du in der Vergangenheit übernommen? 

Eliane: Ich habe von allem ein bisschen gemacht. Als junge Erwachsene war ich Teil einer Musikrevue, die verschiedene Länder bereiste, um die Ideen von Initiativen der Veränderung (IofC) vorzustellen, z. B. in Indien. Ich habe auch während der Apartheid in Südafrika gelebt, wo ich an IofC-Projekten beteiligt war.

Hier im Caux Palace hatte ich sehr unterschiedliche Positionen inne. Ich arbeitete in der Abteilung, die für die Unterbringung der Konferenzteilnehmenden zuständig war, ich war Teamleiterin im Speisesaal, Dolmetscherin und Rednerin bei Sitzungen und Veranstaltungen. Ich kümmerte mich um die finanziellen Bedürfnisse des Zentrums und sammelte Spenden. Ausserdem war ich einige Jahre lang Betriebsleiterin der Sommerkonferenzen im Caux Palace. Dann, als Mitglied und Vizepräsidentinnen der Caux-Stiftung, hatte ich vor allem Verwaltungsarbeit zu erledigen.

 

Eliane Stallybrass pictures FANW
Links: Eliane (rechts) mit dem Bürgermeister von Delhi, H R Grupta, und Joyce Kneale, Grossbritannien.
Bild rechts: Eliane (rechts) mit Botschafter Chiba (Japan) und seiner Frau in Caux (Foto: Christoph Spreng).

 

Was war deine Lieblingsbeschäftigung?

Eliane: Eigentlich hatte ich keine Lieblingsbeschäftigung, sie kamen ganz natürlich, nach und nach.

 

Kannst du uns etwas über die Rolle und Position der Frauen bei Initiativen der Veränderung in der Vergangenheit erzählen? 

Eliane: Diese Rolle hat sich glücklicherweise verändert. Zu Beginn reisten verheiratete Frauen viel mit ihren Ehemännern, um an Aktivitäten der Bewegung in der ganzen Welt teilzunehmen. Ledige Frauen blieben in den Zentren, leiteten diese und kümmerten sich oft um die Kinder der abwesenden Paare, die im Ausland mit Initiativen der Veränderung arbeiteten. Wenn sie jedoch Teil einer Show oder einer Musikrevue waren, reisten sie, so wie ich es tat.

Im Allgemeinen war die Bewegung in diesem Bereich nicht gerade bahnbrechend. Männer schienen die Anführer zu sein und nur hochkarätige Frauen, wie die Französin Irène Laure, die in der Resistance mitbemacht hatte, hatten ein Mitspracherecht.

 

Eliane Stallybrass archives
Von links nach rechts: Die erste Archivarin des Caux Palace, Erika Utzinger, und ihr Mann im Archiv / Eliane, Cyril Michaud und Brian Thirlaway bereiten den Umzug des Archivs ins Kantonale Archiv in Lausanne vor (Foto: A. Stallybrass) / Umzugstag des Archivs 2002

 

Hat sich das im Laufe der Zeit geändert und wenn ja, wie? 

Eliane: Ja, es hat sich viel verändert, vor allem mit der Ankunft der Babyboomer. Unsere Generation hatte die Gründer der Bewegung, Frank Buchman oder Peter Howard, die lange Zeit an der Spitze von Initiativen der Veränderung gestanden hatten, nicht mehr erlebt, und wir brachten unsere eigene Note ein, mit unseren eigenen Initiativen und der Übernahme von Verantwortung.

Doch die Männer blieben lange Zeit "an der Spitze". Erst Mitte der 2000er Jahre hatte die Caux-Stiftung endlich eine weibliche Präsidentin. Heute würde ich sagen, dass es bei der Übernahme von Verantwortung keinen Unterschied mehr zwischen Männern und Frauen gibt.

 

Wie haben dir Initiativen der Veränderung - und die Aktivitäten im Caux Palace - bei deinen eigenen Bestrebungen als Frau geholfen? 

Eliane: Ich denke, dass ich anfangs keine besonderen Bestrebungen hatte. Wir lebten in einer ganz anderen Gesellschaft als heute und es gab nur wenige berufliche Möglichkeiten für Frauen.

Initiativen der Veränderung und Caux haben mir die Möglichkeit gegeben, viele verschiedene Dinge zu tun: reisen, auf der Bühne stehen, internationale Arbeitsteams leiten, mich mit politischen oder anderen Situationen auf der ganzen Welt vertraut machen, interessante Menschen treffen und manchmal auch Verantwortung übernehmen - kurz gesagt, ein ganzes Leben, das ich nicht gehabt hätte, wenn ich in dem Beruf geblieben wäre, für den ich ausgebildet worden war, nämlich als Lehrerin.

 

Wenn es eine Frau in der Weltgeschichte gibt, mit der du dich bei einer Tasse Tee unterhalten könntest - welche wäre das und warum?

Eliane: Vielleicht Jacinda Ardern, die ehemalige Premierministerin Neuseelands. Sie war Politikerin und hatte gleichzeitig viel Einfühlungsvermögen für die Menschen.

 

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Im Archiv beim Sortieren von Fotos (Foto: Antonin Lechat)

 

Erzähl uns von den Frauen bei Initiativen der Veränderung, die "im Schatten" hinter den Kulissen gearbeitet haben.

Eliane: Diesen Frauen war der Dienst am Anderen wichtig. Sie waren pragmatisch. Ohne diese Frauen hätte das Caux Palace nicht funktionieren können.

In Caux anzukommen und ein geputztes Zimmer vorzufinden, nach einer Veranstaltung eine Mahlzeit mit Gemüse und Obst zu sich zu nehmen, das von einem Team in aller Frühe zubereitet wurde, den heiligen 4-Uhr-Tee zu trinken, sich um die Kinder anderer Leute zu kümmern, die Kunstwerke an den Wänden des Caux Palace zu katalogisieren, Blumensträusse zu binden - all das war für viele, vor allem für Männer, selbstverständlich. Aber hinter all diesen Aufgaben standen lange Zeit nur Frauen, die übrigens aus der ganzen Welt kamen.

 

Warum war es für dich wichtig, Frauen in dem Buch 75 Jahre der Geschichten über Caux hervorzuheben, das 2021 zum 75-jährigen Bestehen der Stiftung veröffentlicht wurde?

Eliane: Für mich war das eine Selbstverständlichkeit. Eine der Frauen hinter den Kulissen war übrigens meine Vorgängerin, Erika Utzinger, die erste Archivarin der Stiftung. Sie arbeitete im Sekretariat in Caux und war überzeugt, dass man all die Dokumente und Papiere, die von den Geschehnissen im Caux Palace zeugten, nicht verloren gehen lassen durfte. Also begann sie 1961 damit, jedes Papier am richtigen Ort abzulegen, nach Jahr, Thema und Person.

Es war eine Riesenarbeit. Geduldig, Jahr für Jahr, sammelte sie alles, was herumlag, und schuf so einen aussergewöhnlichen Bestand an sehr internationalem Material. Im Jahr 2002 wurde ihre Arbeit belohnt, als wir die ersten Laufmeter der Geschichte des Caux Palace in das Waadtländer Kantonsarchiv in Lausanne umzogen. Bis heute haben wir bereits rund 202 laufende Meter Material übermittelt, darunter 63 Filme und 4.821 Sitzungen, die digitalisiert wurden und nun im Kantonsarchiv Lausanne und online auf der Plattform For a new World zugänglich sind.

Das Interessante an Erika war, dass sie nicht viel Lärm machte. Sie hatte wahrscheinlich nie von der Bühne einer Konferenz aus gesprochen, aber dank ihrer Arbeit im Archiv hat sie den Caux Palace für zukünftige Generationen auf die Landkarte gesetzt.

 

Eliane Stallybrass archives 2024 credit Antonin Lechat
(Foto: Antonin Lechat)

 

Wie siehst du die Zukunft für Frauen, sei es in der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung oder generell? 

 Eliane: Ich denke, dass es gut läuft. Frauen sind überall, spielen ihre Rolle.

 

Welchen Rat würdest du den jungen Frauen von heute geben?

Eliane: Nicht die Männer zu imitieren. Sie sollen ihre Arbeit natürlich sehr gut machen, aber sie sollen sich immer trauen, ihre persönliche Note einzubringen.

Als ich Mitglied des Stiftungsrats der Caux-Stiftung war, musste ich manchmal all meinen Mut zusammennehmen, um es zu wagen, in dieser fast hauptsächlich von Männern besetzten Gruppe eine Frage zu stellen. Ich hatte Angst, lächerlich zu wirken. Aber ich merkte oft, dass die Männer froh waren, dass ich diese Fragen stellte, und sie stellten sie sich auch, aber sie hatten nicht den Mut, sie laut auszusprechen.

Man muss sich einfach trauen, anders zu sein.  

 

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Eliane Stallybrass

Eliane Stallybrass wurde in Lausanne in der Schweiz geboren. Sie studierte am Lehrerseminar in Lausanne, um Lehrerin zu werden, und begann 1968 mit der Moralischen Aufrüstung (heute Initiativen der Veränderung) zu arbeiten. Sie schloss sich der Truppe des Musicals "Anything to Declare?" an und das Stück wurde nach Asien und Australasien eingeladen. Nach ihrer Rückkehr verbrachte sie zehn Jahre im Zentrum von Initiativen der Veränderung in Boulogne-Billancourt. Von dort aus nahm sie an Aktivitäten in Frankreich, Spanien, Indien und Sri Lanka teil. In den 1970er Jahren beteiligt sie sich an der Einführung und Förderung des "Schwarz-Weiss-Buchs", u. a. in Finnland. 1980 heiratete sie und sie verbrachten während der Zeit der Apartheid gemeinsam etwas mehr als ein Jahr in Südafrika an der Seite des dortigen Teams von Initiativen der Veränderung. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz liessen sich Andrew und Eliane in Genf nieder und arbeiteten mit verschiedenen UN-Organisationen zusammen. Eliane trat 1981 in den Rat der Caux-Stiftung ein und von 1988 bis 1997 war sie dessen Vizepräsidentin. Von 2008 bis 2012 ist sie Betriebsleiterin im Caux Palace. Anfang der 2000er Jahre übernahm sie das Archiv von Caux, das sie zusammen mit dem neuen Archivar der Stiftung weiterhin bearbeitet.

 

Gender-Gleichstellung ist ein Ziel, das wir unermüdlich verfolgen müssen. Lassen Sie uns gemeinsam in Solidarität zusammenkommen, um eine Welt zu schaffen, in der jede Frau ihr Potenzial ohne Hindernisse entfalten kann. Indem wir zusammenarbeiten, einander zuhören und hartnäckige Barrieren abbauen, werden wir eine gerechtere und integrativere Gesellschaft für alle Menschen aufbauen.

 

 

Von Ulrike Ott Chanu

 

 

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Andrea Di Lenardo

Andrea Di Lenardo ist Schweizer Staatsbürger und wurde in Genf geboren. Nachdem er sein EFZ als Möbeltischler absolviert hatte, arbeitete er in mehreren Unternehmen in den Kantonen Genf und Waadt und sammelte bedeutende Erfahrungen in diesem Bereich. Er erweiterte ausserdem seine Kenntnisse, indem er sich in einer renommierten Glaserei in der Glasbearbeitung ausbilden liess.

Der Frieden im Nahen Osten erfordert die Stärkung der moralischen und geistigen Grundlagen der Gesellschaft

27/03/2024
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In alignment with the statement issued on 25 March by Initiatives of Change International, the Caux Initiatives of Change Foundation affirms its support for the UN Resolution 2728, a first step towards a permanent ceasefire, the ending of the ongoing humanitarian crisis in Gaza and the pathway towards peace in the Israeli-Palestinian conflict. Please read the full statement here:

 

ERKLÄRUNG ZUR HUMANITÄREN KRISE IN GAZA

Initiativen der Veränderung Internationall, eine internationale Nichtregierungsorganisation (mit Sitz in der Schweiz) mit beratendem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC), bringt ihre Solidarität mit den Vereinten Nationen in ihrem Aufruf zum Ausdruck, die derzeitige humanitäre Krise in Gaza zu beenden und einen Weg zum Frieden im israelisch-palästinensischen Konflikt zu finden.

Der israelisch-palästinensische Dauerkonflikt dauert nun schon seit Jahrzehnten an und hat auf allen Seiten grosses Leid verursacht. Die derzeitige Krise im Gazastreifen, die durch die Ereignisse des 7. Oktobers 2023 ausgelöst wurde, hat zu einem weiteren Verlust unzähliger Menschenleben geführt.

In Anerkennung der katastrophalen Verschlechterung der humanitären Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten (OPT), insbesondere im Gazastreifen, ohne den Ernst der Lage in anderen Teilen der OPT zu schmälern, unterstützt Initiativen der Veränderung International die Forderung nach:

  • dem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und dem uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe, um die Bedürfnisse aller Bewohnenden der betroffenen Gebiete zu befriedigen, und
  • die Wiederherstellung der notwendigen Mittel für ein menschenwürdiges tägliches Leben für alle Bewohnenden der betroffenen Gebiete. Dies ist dringend und erfordert sofortiges Handeln.

Initiativen der Veränderung International schliesst sich dem Aufruf der Vereinten Nationen an alle Staats- und Regierungschefs der Welt an, ihren Beitrag zur Schaffung einer Situation der friedlichen Koexistenz zwischen Israelis und Palästinenserinnen und Palästinensern zu leisten. Sobald ein Waffenstillstand in Kraft ist, drängen wir darauf, dass substanzielle Massnahmen ergriffen werden, um den langjährigen Konflikt unter Berücksichtigung der legitimen Bedürfnisse, Verantwortlichkeiten und Rechte aller Bewohnenden Israels und der besetzten palästinensischen Gebiete, einschliesslich des Gazastreifens, im Einklang mit dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu lösen.

Eine nachhaltige, friedliche Zukunft erfordert, dass sowohl Israelis als auch Palästinenserinnen und Palästinenser die gleichen wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, bürgerlichen und politischen Rechte haben. Sowohl Palästinenserinnen und Palästinenser als auch Israelis verdienen das gleiche Mass an Sicherheit, Freiheit, Chancen, Respekt, Würde und das Recht auf Selbstbestimmung.

Wir von Initiativen der Veränderung haben nach dem Zweiten Weltkrieg dazu beigetragen, Brüderlichkeit und Frieden zwischen Deutschland und Frankreich und zwischen Menschen, die sich in vielen Ländern im Konflikt befinden, aufzubauen. Wir sind in der Lage und bereit, unabhängig und in Partnerschaft mit anderen gleichgesinnten Organisationen zu friedensstiftenden Massnahmen beizutragen. Wir sind ausserdem bereit, uns an allen Basisinitiativen zu beteiligen, die einen nachhaltigen Frieden im Nahen Osten anstreben.

Initiativen der Veränderung will die moralischen und geistigen Grundlagen der Gesellschaft stärken und ist der Ansicht, dass der Wandel in der Welt mit dem Wandel in unserem eigenen Leben beginnt. Wir ermutigen Menschen, sich in ihren Gemeinden, in ihrem Land und in der ganzen Welt für den Frieden einzusetzen.

 

Herausgegeben von:

Professor Gerald J Pillay, Präsident, Initiativen der Veränderung International
im Namen des Internationalen Rates von Initiatives of Change International

 

 

 

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