Die Magie von Caux

12/06/2019
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CDLS Jennifer Helgeson portrait

Dr. Jennifer Helgeson zählt zu den Gründungsmitgliedern des Caux-Dialogs über Land und Sicherheit und erinnert sich noch gut an seine aufregenden Anfangszeiten. Da sie mittlerweile aus Grossbritannien in die USA umgezogen ist, beteiligt sie sich weniger an der laufenden Organisation, bleibt aber eine glühende Verfechterin des Programms. Sie dient weiterhin als Verbindungsfrau zwischen IofC und der UN-Klimakonferenz und nimmt nach wie vor am Dialog teil.

Das Besondere am Dialog ist für Jenn das einzigartige Modell von Caux. Stolz betont sie, im Mittelpunkt von CDLS stünden immer die zwischenmenschlichen Beziehungen, die den Projekten, dem Fachwissen und der Mission der Menschen zugrunde liegen, die sich gemeinsam für CDLS engagieren. Bei ihrer beruflichen Arbeit zur Risikominderung von Naturgefahren und -katastrophen berührt es sie immer wieder, in welchem Ausmass zwischenmenschliche Beziehungen als Katalysator für wahres Handeln wirken.

Als Mitinitatorin des Caux-Dialogs über Land und Sicherheit kennt Jennifer die Konferenzen aus beiden Perspektiven: als Mitglied des Planungsteams wie auch als Teilnehmerin. Sie fühlt sich ermutigt, auf Menschen aus aller Welt zuzugehen, die ähnliche Anliegen und Probleme haben. Deren Antworten sind zwar immer von ihren jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen abhängig, lassen sich aber dennoch auf die Lebenssituation Anderer übertragen. Jenn sagt: «Der beim CDLS herrschende Geist ist magisch. Es ist eine tolle Erfahrung, tagelang gemeinsam mit anderen Menschen zu verbringen, die mit innovativen Methoden und den besten Absichten Lösungen für dieselben Probleme suchen wie ich."

Sie hat informelle Beratung zur Verhaltensökonomie bei Renaturierungsprojekten geleistet, die aus dem CDLS hervorgegangen sind. Die beim CDLS erlernten Techniken und Forschungsansätze haben ihre Weltsicht und berufliche Arbeit entscheidend beeinflusst.

Ausserdem ist Jennifer Mitherausgeberin eines Buchs über Landverödung. Gemeinsam mit anderen CDLS-Mitgliedern, u.a. Martin Frick und Ilan Chabay, arbeitete sie an der Idee und Umsetzung von "Land Restoration: Reclaiming Landscapes for a Sustainable Future."

 

CDLS Jennifer Helgeson

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Micheal Akampa ist Experte für nachhaltige Investments und sowohl in Europa als auch international aktiv. Er war Gründer von Traction Capital, einer schwedischen Investment-Firma, die in aufsteigende und Grenzmärkte in Afrika und Asien investiert.

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Hinter den Kulissen des Caux Palace

Von Sabrina Thalmann, Kommunikationsbeauftragte IofC Schweiz

07/06/2019
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Von Sabrina Thalmann, Kommunikationsbeauftragte IofC Schweiz
Caux Palace - Water

 

Ob es sich nun um den ersten, zweiten oder hundertsten Besuch im Caux Palace handelt: man kann sich nie dem unverbaubaren Blick auf den Genfer See und die umgebenden Berge entziehen und gerät stets ins Staunen über die Grösse und Schönheit des ehemaligen Grand Hotels aus dem Jahr 1902. Wenn man durch die langen Korridore geht und einige der 220 Zimmer betritt, entdeckt man jedes Mal aufs Neue weitere Details, sei es die Zierleiste an der Decke, ein grosser vergoldeter Lüster, ein Ornament auf einem alten Möbelstück oder heraldische Lilien auf einer Kachel. Dabei vergisst man nur allzu leicht, dass in jedem Winkel des Bauwerks viel mühevolle Arbeit steckt, sowohl die üblichen Wartungen und Instandhaltungen als auch Restaurationsarbeiten. Ich hatte die Möglichkeit bei einem Teamausflug der Stiftung IofC Schweiz hinter die Kulissen zu blicken.

 

Caux Palace - Maintenance of a room
Renovierung eines Raumes

„Für diese Arbeit braucht man einen langen Atem“, erklärt Facilityleiter Adrien Giovannelli stolz, als er uns ein von seinem Team frisch renoviertes Zimmer zeigt. „Die Zimmer stehen unter Denkmalschutz, man muss daher erstklassige Arbeit leisten.“ Manchmal dauert es bis zu sechs Wochen, bis ein Zimmer der Belle Époque renoviert ist. So müssen beispielsweise die Bäder dieser Zeit ausgebaut, überholt und dann wieder eingebaut werden. Renovierungen von Parkett, Wandgemälden, die Reparaturen alter Kacheln, Dämmung der Fenster, das Einsetzen einer Duschkabine, Ersetzen von Fliesen, das Lackieren von Türen – all das zählt zu den vielfältigen Arbeiten von Jérôme, Daniel, Angelo, Bernard und Adrien.

 

Daniel Egli, carpenter Caux Palace
Daniel Egli, Schreiner des Caux Palace
Unterschiedliche Berufe

Den antiken Holzmöbeln kommt eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu. Seit 30 Jahren kümmert sich Daniel, der Schreiner der Stiftung, mit Sorgfalt und Hingabe darum. In seiner Werkstatt zeigt er uns Maschinen, mit denen man Möbelstücken, die zum Teil fast 90 Jahre alt sind, neuen Glanz verleihen kann. Hier entdecke ich, dass die Zierleisten, die ich bei jedem Besuch aufs Neue bewundere, Ergebnis eines komplexen Vorgehens sind. Ein kleines Werkzeug wird eingesetzt, welches das Motiv aufnimmt und zur Herstellung eines Modells in Eisen genutzt wird. Dann wird das Holz mit einer Fräsmaschine bearbeitet, um die Zierleiste herzustellen. Dabei braucht man viel handwerkliches Geschick und muss sehr genau arbeiten.

 

Draussen kann Angelo seinen Enthusiasmus kaum verbergen, als er mir die Funktionsweise der Holzheizung erläutert, die 2015 installiert wurde. „Ein LKW liefert das Holz direkt bis in den Tank. Danach versorgt eine Förderschnecke den Heizkessel je nach Bedarf mit den Holzpellets.“ Durch die Heizung für den Caux Palace, die Villa Maria und das Lectorium konnte die Stiftung ihren ökologischen Fussabdruck verringern und rund 600 Tonnen CO2 aus fossilen Energiequellen pro Jahr einsparen.

 

Caux Palace - wood storage
Holzaufbewahrung

 

Am Ende des Blicks hinter die Kulissen des Caux Palace konnten wir die Wasserquellen besuchen, die das Konferenzzentrum und einige benachbarte Häuser versorgen. Zwei Leitungen zur Trinkwassergewinnung des Wassers, das direkt aus vom Berg kommt, führen zu den zwei Tanks der Stiftung mit 200 000 Litern Fassungsvermögen.

 

Caux Palace - water source
Süsswasserquelle

 

Pascal kümmert sich um die Wartung der Wassergewinnung sowie die Gärten des Konferenzzentrums. Der Landschaftsgärtner erklärt voller Leidenschaft das Potenzial der Aussenanlagen des Caux Palace. Er stellt sich Mini-Gärten vor (englisch, japanisch), in denen man spazieren gehen kann. Aber am Anfang „liegt der Fokus auf dem Blick auf den See“ und darauf, die Grundlagen für wiederbelebte Aussenanlagen zu schaffen.

Wenn ich bei meinem nächsten Besuch im Caux Palace den herrlichen Blick vom Balkon meines Zimmers geniesse, werde ich auch an all die Arbeit hinter den Kulissen denken, die so wichtig ist, um die Schönheit dieses Ortes zu erhalten.

 

Wollen auch Sie zur Bewahrung und Wartung des Caux Konferenz- und Seminarzentrums beitragen? Unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit mit einer Spende.

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