Rettung eines heiligen Waldes
Caux-Dialog über Land und Sicherheit
11/11/2019
Bo Sprotte Kafod meldete sich im Jahr 2019, um als freiwilliger Mitarbeiter bei der Organisation des Caux-Dialogs Land und Sicherheit (CDLS) mitzuhelfen. Er hatte sich dazu entschieden, nachdem er im Dezember 2018 bei der UN-Klimakonferenz (UNFCCC COP24) in Katowitz (Polen) ehemalie CDLS-Teilnehmende getroffen hatte.
Bo Sprotte Kafod studiert Forstwirtschaft und Landschaftstechnik an der Universität Kopenhagen und ist Präsident der dänischen Abteilung der International Forestry Student Association. Er beschreibt seine Erfahrungen im CDLS-Organisationsteam als intensive Lehrzeit, die ihn vor neue Herausforderungen stellte.
„Auf vergleichbaren Veranstaltungen, zu denen internationale Fachleute, Forscherinnen, Forscher und Menschen aus dem Privatsektor eingeladen werden, geht es in der Regel recht bürokratisch zu. Die Abläufe sind langsam und manchmal fern von jeglicher praktischer Anwendung", sagt er. „Dies ist in Caux anders. Dieser Ort ermöglicht es Menschen, sich zwanglos zu treffen und auf einer gemeinsamen Basis zu diskutieren, so dass neue Initiativen entstehen können – Initiativen des Wandels. Viele Werte und Meinungen, die ich vertrete, spiegeln sich in der Philosophie des Caux-Dialogs wider. Diese Werte wurden für mich bekräftigt.“
Nach Rücksprache mit der dänischen Niederlassung von IofC in Kopenhagen nahm Bo Sprotte Kafod mit anderen CDLS-Teilnehmenden an der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD COP14) in Delhi teil.
Nach der Konferenz reiste Bo Sprotte Kafod mit anderen Teilnehmenden nach Meghalaya in Nordostindien, um das in Caux entstandene Netzwerk zu stärken und den Ministerpräsidenten des Bundeslandes, Conrad Sangma, zu treffen.
Während seines Aufenthalts besuchte Bo Sprotte Kafod den Heiligen Wald von Mawphlang, ein Naturschutzgebiet, das mehr als 500 einheimische Tierarten beherbergt. Viele der Khasi-Völker Meghalayas spüren im Wald dem Geist ihrer Vorfahren nach und beten zu Bäumen und Steinen, vor allem, um ihnen ihre Sorgen anzuvertrauen und mehr Klarheit in schwierigen Lebenssituationen zu bekommen. Bo Sprotte Kafod war besonders berührt von der spirituellen Bedeutung des Ortes.
Er entdeckte, dass der Heilige Wald von Klimawandel und Krankheiten bedroht ist. Wenn nichts unternommen wird, ist zu erwarten, dass immer mehr Bäume in immer kürzer werdenden Abständen sterben werden. Zur grossen Erleichterung des Forstbeauftragten konnte Bo Sprotte Kafod die Ursache des Waldsterbens herausfinden: einen Russschimmelpilz. Er arbeitet nun mit anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern n an einem Aktionsplan, um das Forstamt von Meghalaya bei der Rettung der alten Bäume zu unterstützen.