Zum Gedenken an Mohamed Sahnoun
Caux Forum 2019
04/08/2019
Mohamed Sahnoun bleibt in Erinnerung als ein sehr weiser Mann. Es gab nur wenige Menschen wie ihn, möge er in Frieden ruhen.
Cornelio Sommaruga
Mohamed Sahnoun war algerischer Diplomat und 2007 bis 2008 Präsident von Initiativen der Veränderung. Durch seine Fähigkeit, anderen zuzuhören und sie zu verstehen, gelang es ihm, Konfliktparteien zusammenbringen. Er rief ausserdem das Caux-Forum für menschliche Sicherheit ins Leben, eine Konferenz, die bis heute stattfindet.
Für seine Familie und Freunde fand am Mittwoch, den 10. Juli 2019, in der Haupthalle des Caux Palace eine Gedenkveranstaltung statt. In dieser intimen und feierlichen Atmosphäre gedachten seine Freundinnen, Freunde und der Ehrenpräsident von Initiativen der Veränderung, Cornelio Sommaruga, dem Leben von Mohamed Sahnoun. Er war eine herausragende Persönlichkeit in der diplomatischen Welt, ob als Botschafter von Algerien, Berater des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ICRC) und Kofi Annans oder als Präsident von Initiativen der Veränderung. Mit den Worten von Cornelio Sommaruga „war er in seiner Rolle als Diplomat und Mediator im Dienste des Friedens Motivationsquelle und Mutmacher“.
Seine Exzellenz, der Botschafter von Algerien in der Schweiz, erinnerte zudem daran, dass Mohamed Sahnoun neben seiner herausragenden beruflichen Laufbahn vor allem ein Freund war: „Schon bei unserem ersten Treffen erkannte ich seine Bescheidenheit, Klarheit, seine Fähigkeit, zuzuhören und vor allem die Liebe zu seinem Land.“ Diesen berührenden Worten folgte ein Stück auf der Trompete von Nick Foster, dem Leiter des Caux Forums.
Hania Sahnoun, Mohameds Tochter, hob hervor, dass „Frieden nur durch die Zivilgesellschaft erreicht werden kann“. Deswegen habe Initiativen der Veränderung eine besondere Rolle für Mohamed Sahnoun gespielt. Abschliessend wurden Gedanken von Richard Werly, ein Freund und Journalist für Le Temps, durch Barbara Hintermann vorgelesen. Für ihn war Mohamed Sahnoun eine Quelle der Weisheit, jemand, der wusste, wie man zuhört und der versteht, sowohl auf persönlicher als auch auf diplomatischer Ebene.
Die Familie und die engsten Freunde von Mohamed Sahnoun wurden in den Gebetsraum eingeladen, der ihm zu Ehren umbenannt wird. Es wurde eine Schweigeminute abgehalten, während sein Porträt an der Wand aufgehängt wurde. Mounir Beltaifa, Vize-Präsident von IofC, betete anschliessend auf Arabisch.
Die Andacht endete mit einigen Worten von Andrew Stallybrass, der sich an Mohamed Sahnoun als Inbegriff jener Werte erinnerte, über die er sprach, eine Eigenschaft, die ihn so bemerkenswert macht. Barbara Hintermann fasste diese Werte folgendermassen zusammen: „Mohamed war ein Mann des Dialogs, ein Mann, der an die Liebe zueinander glaubte, an eine gemeinsame Menschlichkeit und die Verantwortung, zu schützen.“
Text: Nicole Walther
Fotos: Paula Mariane