Vom Dialog zur Aktion: Befürwortende fordern Zusammenarbeit im Klimaschutz bei COP29
Von Emma Tozer, Content Manager Initiativen der Veränderung International
08/11/2024
Mit dem Beginn von COP29 am 11. November 2024 in Baku, Aserbaidschan, schliessen sich Initiativen der Veränderung (IofC) International und die Stiftung Caux Initiativen der Veränderung den weltweit führenden Organisationen und Befürwortenden der Friedensförderung an und unterstützen eine Reihe von umsetzbaren Empfehlungen für die Klimapolitik für die Staats- und Regierungschefs und - cheffinnen, die nach Baku reisen.
1995 riefen die Vereinten Nationen die Conference of the Parties (COP) ins Leben, eine jährliche Veranstaltung, die führende Politikerinnen und Politiker aus aller Welt zusammenbringt, um über den Klimawandel und seine Auswirkungen zu sprechen. Heute, fast 30 Jahre später, ist jeder Winkel der Weltkarte von den aufkommenden Auswirkungen des Klimawandels betroffen – von tödlichen Überschwemmungen in Spanien und der Sahara über schwindende Gletscher in den Alpen, verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet bis hin zu zerstörerischen Hurrikanen in den Vereinigten Staaten. Die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und Fortschritte ist dringender denn je.
Die politischen Empfehlungen mit dem Titel „Navigating the Peace and Security Implications of Climate Change“ (Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf Frieden und Sicherheit) sind das Ergebnis einer internationalen Community of Practice namens Environment, Climate, Conflict and Peace (ECCP), an der auch Initiativen der Veänderung (IofC) eng beteiligt ist. Aufbauend auf der Arbeit der letztjährigen Klimakonferenz hat die ECCP ihre politische Lobbyarbeit für die COP29 verdoppelt. „Die Umsetzung der Empfehlungen wird zweifellos Vertrauensbildung erfordern“, sagte Dr. Alan Channer, Delegierter des Initiativen für Land, Leben und Frieden-Programms von IofC, der an dem Strategiepapier mitarbeitete. “Wenn Gemeinschaften unter Druck geraten, können Konflikte zunehmen. Gleichzeitig können gemeinsame Bedrohungen Menschen zusammenbringen.“
Einigkeit in der Dringlichkeit
An erster Stelle der Themenbereiche des ECCP steht der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Finanzen, wobei besonderes Augenmerk auf die Linderung klimabedingter finanzieller Verluste gelegt wird, von denen ressourcenschwache Länder überproportional betroffen sind. Neben der Klimafinanzierung legt das ECCP den Schwerpunkt auf Konfliktsensibilität: Förderung von Ansätzen für Klimaschutzmassnahmen auf politischer, programmatischer und finanzieller Ebene, die auf spezifische lokale Kontexte zugeschnitten sind und so einen nachhaltigen Frieden fördern. Ein weiteres politisches Thema in dem Papier ist die Konfliktsensibilität, die besonders relevant ist, da neuere Daten die Umweltkosten der Gewalt im Nahen Osten aufzeigen, die sowohl Menschen als auch Ökosysteme verwüstet und Menschenrechtsverletzungen verschlimmert.
Eine rasche Kurskorrektur beim Klimawandel ist eine offenkundige gemeinsame Anstrengung; in der Tat unterstreicht das ECCP die Notwendigkeit des Engagements der Gemeinschaft, insbesondere der Jugend, was für den Geschäftsführer von Caux Initiativen der Veränderung, Ignacio Packer, im Vordergrund steht. „Um echte Veränderungen in der Klimakrise zu erreichen, ist ein gemeinsames Engagement über Generationen hinweg erforderlich. Unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir der Energie, den Erkenntnissen und den Forderungen junger Führungskräfte zuhören, wirklich zuhören“, sagte Packer. “Wir sehen es als unsere Verantwortung – und als Privileg – an, Raum für ihre Stimmen zu schaffen und ihre Visionen in den Vordergrund zu stellen.“
Um echte Veränderungen in der Klimakrise zu erreichen, ist ein gemeinsames Engagement über Generationen hinweg erforderlich. Unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir der Energie, den Erkenntnissen und den Forderungen junger Führungskräfte zuhören, wirklich zuhören.
Ignacio Packer, Geschäftsführer Caux Initiativen der Veränderung
Brückenschlag zwischen Theorie und Realität
Die Entwicklung der politischen Empfehlungen beinhaltete umfangreiche Beiträge von 900 Einzelpersonen und Organisationen, die das ECCP bilden, darunter der Climate and Peace Advocacy Advisor von International Alert, der Climate, Conflict and Fragility Advisor von Oxfam UK und iofC's Initiativen für Land, Leben und Frieden (ILLP). Durch diesen Geist des kollektiven Handelns hoffen die Autorinnen und Autoren des Papiers, eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen den Staats- und Regierungschefs der Welt auf der COP29 zu inspirieren. „Für viele der Diplomat.inn.en bei COP29 sind diese Gespräche über Klimawandel und Konflikte theoretisch“, sagte Annika Erickson-Pearson, Kooperationspartnerin von IofC und Vorsitzende des ECCP. „Wir versuchen, behutsam, stetig und nachdrücklich daran zu erinnern, dass diese Ideen konkret und zutiefst menschlich sind.“
Das ECCP wird diese politischen Empfehlungen in die Dialoge in Baku einbringen, wobei Dr. Alan Channer im Namen von ILLP und als Teil einer ökumenischen Delegation, die von der Kommission für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung des Ökumenischen Rates der Kirchen zusammengestellt wurde, an COP29 teilnehmen wird. Als langjähriger Fürsprecher von Initiativen der Veränderung hat Channer in den 15 Jahren nachhaltiger Klimaarbeit mit IofC's ILLP eine zentrale Rolle gespielt. Während der Einflussbereich des Programms fest in internationalen Dialogen verankert ist, trägt ein Grossteil seiner Programme vor Ort dazu bei, die Zusammenhänge zwischen Landrestaurierung, menschlicher Sicherheit und Klimaresilienz zu verdeutlichen und die gemeinschaftliche Unterstützung für klimafreundliche Ansätze wie die von Landwirten betriebene natürliche Regeneration zu stärken.
Wir versuchen, behutsam, stetig und nachdrücklich daran zu erinnern, dass diese Ideen konkret und zutiefst menschlich sind.
Annika Erickson-Pearson, Vorsitzende für Umwelt, Klima, Konflikt und Frieden (ECCP)
Channer hofft, dass die Kombination aus den politischen Empfehlungen des ECCP und einer stärkeren Präsenz von Glaubensorganisationen bei den Klimaverhandlungen mehr Gewicht haben könnte. „Die Welt steht vor beispiellosen Herausforderungen, und um sie zu bewältigen, sind veränderte Einstellungen und Verhaltensweisen, mehr Transparenz und vertrauensvolle Beziehungen erforderlich", so Channer. "Der Gründungsaufruf von Initiativen der Veränderung – eine ‘Welt ohne Hass, Angst und Gier“ zu schaffen, beginnend in unserem eigenen Leben – war in meiner Kindheit ein vertrauter Refrain. Er fühlt sich so kraftvoll und relevant an wie eh und je.“
Der Gründungsaufruf von Initiativen der Veränderung, eine "Welt ohne Hass, Angst und Gier" zu schaffen, beginnend in unserem eigenen Leben, (...) fühlt sich so kraftvoll und relevant an wie eh und je.
Dr. Alan Channer, Klimaexperte, Initiativen für Land, Leben und Frieden