Internationale Gemeinschaftswoche 2019
17/08/2019
Dreissig Personen im Alter von fünf Wochen bis 78 Jahren aus zehn Ländern kamen für die Internationale Gemeinschaftswoche (WIC) vom 19.-26. Juni 2019 zusammen, um das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das diesjährige Caux Forum im Sommer vorzubereiten. Familiengruppen wurden bevorzugt und am Ende nahmen tatsächlich neun Familien teil. Ihr Ziel war es, als Gemeinschaft zu dienen, zu leben und zusammenzuwachsen, um kultur- und generationsübergreifendes Vertrauen zu fördern und zu entwickeln.
Nach dem Frühstück bildeten die Teilnehmenden kleinere Gruppen für eine Zeit der stillen Reflexion und des Austauschs. Die Gruppen setzten sich aus Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen zusammen, um einen Dialog über Kulturen und Generationen hinweg zu fördern. Danach begannen die Teilnehmenden mit der Arbeit für die anstehenden Konferenzen: sie polierten Silber, bereiteten Zimmer vor, arbeiteten im Garten, richteten den Speisesaal oder die IT-Einrichtungen ein, bereiteten die Technik vor oder unterstützten die Verwaltung oder die Arbeit in den Archiven.
Am Tag und am Abend kamen alle zusammen, um Vertrauen aufzubauen, Erfahrungen auszutauschen und ihr Verständnis der Werte von Caux zu vertiefen. Sie sahen einen IofC-Film über die Auswirkungen persönlicher Veränderung, nahmen an einer Schnitzeljagd innerhalb und ausserhalb des Caux Palace teil und organisierten am letzten Abend eine Talentshow. Es gab ausserdem Momente der freien Zeit, insbesondere am Sonntag, um sich zu entspannen, die wunderbare Umgebung von Caux zu entdecken oder in Montreux im See zu baden.
Die Woche förderte ernsthafte Begegnungen und den Austausch untereinander. Sie ermunterte uns, auf anderen und uns selbst zu hören und damit zu beginnen, jene Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen.
Text: Lorna Annovazzi
Fotos: Apolline Foedit
Die Bäume im Garten von Caux
Apolline Foedit, Praktikantin für Kommunikation 2019, hat einige der Teilnehmenden der Internationalen Gemeinschaftswoche (WIC) getroffen.
Die Teilnehmenden der Internationale Gemeinschaftswoche bereiten nun das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das Caux-Forum vor. Einige polieren das Besteck und bereiten die Tische vor, während andere sich um den Garten kümmern. Ruth erzählt mir von Caux, während sie oben auf der Leiter steht und Maria beschreibt ihren Eindruck vom Caux-Palace.
Ruth hat über Freunde von IofC erfahren: Barbara und David Down, die sich für die Bewegung in England engagieren. Sie ist zum dritten Mal in Caux, zunächst hat sie an einem Seminar über Veränderung und dann an der Internationalen Gemeinschaftswoche teilgenommen. Ruth ist von diesem Ort angetan, den sie sowohl als global als auch human bezeichnet. Darum kommt sie auch gerne wieder, um die Begegnungen fortzusetzen und sich inspirieren zu lassen. Ihr Mann John begleitet sie. Er geht an uns vorbei, grüßt und stutzt dann den nächsten Baum.
Maria, die gemeinsam mit Ruth die Bäume verschneidet, kommt aus Rumänien. Sie hat ihr Studium noch nicht begonnen. Sie ist 15 Jahre alt und schwankt noch zwischen mehreren Optionen. „Mich interessiert alles“, sagt sie. „Wissenschaft, Physik, Chemie, Sprachen, Kunst... Ich würde gerne etwas bewirken.“ Sie lächelt. Sie ist zum dritten Mal in Caux und wird dieses Jahr von ihrem Bruder, Andrei, und ihrer Mutter, Liliana, einer Opernsängerin, die später im Sommer hier auftreten wird, begleitet.
Ruth sagt, eine Aufgabe der WIC bestehe darin, Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaften und Gruppen zu schaffen und Spaltungen zu überwinden. „In jedem Land gibt es einen besonderen Konflikt... In England ist es der Brexit.“ Sie zieht eine Parallele zwischen dem Wunsch einiger Schotten, Großbritannien zu verlassen, und dem Wunsch einiger Briten, die EU zu verlassen. Die Frustration der Europäer über das Ergebnis des Referendums versteht und teilt sie. Genauso wie die Beweggründer mancher, die für den Austritt gestimmt haben. Sie fragt sich, wie ein Kompromiss aussehen könnte. „Wie wird es weitergehen?“
Als ich Maria frage, was Caux für sie bedeutet, lächelt sie erneut. Caux ist wie ein Traum, erzählt sie mir. „Es ist ein besonderer Ort, an den ich das ganze Jahr über denke und mich deshalb nie langweile.“ Maria weiß schon genau, dass sie nächstes Jahr wiederkommt, genauso wie das übernächste und das darauf folgende Jahr...
Der große grüne Sack zu ihren Füßen füllt sich weiter mit Ästen und Blättern. Der Baum ist vor dem Hintergrund der Berge und wie er den See überblickt ein majestätischer Anblick. Ein anderer Teilnehmer nähert sich und zeigt auf einen unverschnittenen Ast. Rut lacht: „Er ist Perfektionist!“ Sie nimmt die Leiter und klettert sie wieder rauf.
Text & Fotos: Apolline Foedit