"Initiativen für Land, Leben und Frieden" als Inspriation für "Dialog über Land und menschliche Sicherheit" in Kenia
‘Bruder kämpft gegen Bruder... Wir müssen unsere Einstellung ändern."
27/04/2017
Vor dem Hintergrund einer Dürreperiode, die drei Millionen Menschen hungern lässt und deren schon Millionen von Nutztieren zum Opfer gefallen sind, bemühte sich der zweite "Internationale Dialog über Land und menschliche Sicherheit" um die Schlichtung von Konflikten und die Behebung von Umweltschäden in der Region.
"Dieser Dialog findet zu einem kritischen Zeitpunkt statt, in dem wir uns, aussgelöst durch Ressourcen-Knappheit, Sicherheitsproblemen ausgesetzt sehen.", sagte Seine Exzellenz Alex Tolgos, Gouverneur von Elgeyo Marakwet County in Kenia. "Nahrungsmittelknappheit, zu wenig Weidefläche und Wasser haben dazu geführt, dass Bruder gegen Bruder kämpft." Er fügte hinzu: "Mehr als 100 Menschen mussten im vergangenen Jahr durch diesen Konflikt [in unserem Bezirk] sterben. Wir können es uns nicht erlauben, so weiterzuleben wie bisher. Wir müssen unsere Einstellung ändern, um die Probleme nachhaltig anzugehen."
Tolgos war einer der vielen Sprecher des Events, das von der Bezirksregierung organisiert wurde und sich von der IofC-Initiative für Land, Leben und Frieden hatte inspirieren lassen. Fünfzig Teilnehmende, darunter Regierungsbehörden und Bezirksbeame, Stammesälteste und Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft kamen zusammen, um sich mit dem Themenkreis "Konfliktmilderung durch nachhaltige Entwicklung" zu befassen.
Dr. Alan Channer, Mitglied des internationalen Leitungskreises der Initiative für Land, Leben und Frieden (ILLP), erklärte: "Diese Dialoge wurden ins Leben gerufen, weil wir wussten, dass der Teufelskreis aus Umweltschäden und Konflikten unterbrochen werden kann. Wiederaufforstung, ein verbessertes Wassermanagement und Vertrauensaufbau zwischen Menschen - all dies kann ganze Ökosysteme wieder heil machen, Gemeinschaften wiederbelebenund der Erde ihre Fülle zurückgeben."
Alle Teilnehmenden zündeten zum Gedenken an die Opfer der ethnischen Auseinandersetzungen und durch Viehdiebstahl in der Gegend Kerzen an.
Der stellvertretende Gouverneur Dr. Gabrial Lagat hatte als erster die idee eines Dialogs nach dem Vorbild von Caux/Schweiz, wo sich das internationale Konferenzzentrum der Stiftung CAUX-Initiativen der Veränderung befindet. Er rief die Teilnehmenden beim Abschluss der Veranstaltung auf, 30 Empfehlungen zu verabschieden, darunter auch eine Stärkung der Rolle eines Ältestenrats, um Streitigkeiten zu schlichten. Ausserdem wurde dazu aufgerufen, jährlich "Dialogue über Land und Sicherheit" in verschiedenen Bezirken Kenias durchzuführen.
Höhepunkte des Dialogs wurden zur Hauptsendezeit vom staatlichen Fernsehen in den Nachrichten gesendet.
Der Dialog wurde von der Elgeyo Marakwet-Bezirksregierung, der Nationalen Landkommission, der Kenya Commercial Bank und der Transnational Bank unterstützt.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Bericht von Dr. Alan Channer & Simon Thuo.