Menschen vor Ort in den Kampf gegen gewaltbereiten Extremismus einbeziehen
Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017
24/08/2017
Vom 23. - 26. Juli 2017 fand im Rahmen des Caux Forums die erste Konferenz "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden (TIP)" statt. Das Event bemühte sich um neue Wege für Friedensschaffende im Umgang mit gewaltbereitem Extremismus. In letzter Zeit haben sich die Ansätze zur Begegnung eines gewaltbereiten Extremismus von traditionellen sicherheitsorientierten Methoden wegbewegt und einem inklusiveren und lokalorientierten Ansatz zugewandt. TIP 2017 hatte sich vorgenommen, die Teilnehmenden fortzubilden und auszurüsten, um Menschen vor Ort in den Friedensschaffungsprozess einbinden zu können.
Andreas Hirblinger, von der Inclusive Peace and Transition Initiative gab eine Einführung in gemeinschaftsorientierte Indikatoren (CBIs), die als Frühwarnmechanismen fungieren und einen Weg bieten, wachsende Radikalisierung oder Konfliktpotenzial innerhalb einer Gemeinschaft vorherzusehen. Einer dieser Indikatoren kann beispielsweise ein Anstieg von Hass-Graffiti sein. Hat eine Gemeinschaft diese Indikatoren identifiziert und begriffen, können weitere proaktive Schritte für den Frieden unternommen werden.
"Frieden und Konflikte sind komplexe soziale Phänomene", erklärte Hirblinger. Daher müssten lokale Interessenvertreterinnen und -vertreter eingebunden werden. "Die Indikatoren an sich sind nicht das Ziel", unterstrich Hirblinger. Sie seien vielmehr ein wichtiger Teil des gesamten Prozesses, um die Menschen vor Ort in die Konfliktumwandlung einzubeziehen und zu integrieren. Wenn Menschen auf lokaler ebene eingebunden würden, könne Heilung beginnen und die Resultate seien legitimer und nachhaltiger als jene, die von oben herab für eine weltweite Anwendung erstellt würden.
Das Event befasste sich damit, persönliches Handeln für einen globalen Wandel zu fördern. Die CBIs bieten einzelnen Menschen die Möglichkeit, Initiativen zu ergreifen, um in ihrem Umfeld etwas zu bewirken. Konfliktniveaus können durch so durch die Interpretation einfacher und täglicher Probleme erfasst werden, wie beispielsweise die Tatsache, ob Taxifahrer sicher ihrer Arbeit nachgehen können oder elementare Güter oder Dienstleistungen zugänglich sind. Arbeitslosigkeit oder ein Anstieg an hassorientierten Gewalttaten sind ebenfalls Indikatoren einer steigenden Radikalisierung.
Die Teilnehmenden waren vor allem vom Reichtum der Diskussionen durch die Vielfalt von Menschen und deren Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln angetan. "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden" wird sich auch weiterhin mit dem Umgang eines gewaltbereiten Extremismus befassen. Schwerpunkt der nächsten Konferenz, die vom 11. - 15. Juli 2018 stattfinden wird, sollen opferorientierte Justiz und die Suche nach neue Wegen der Friedensförderung sein.
Von Tara Howell, Communications intern 2017