Kreatives Leadership - Gemeinsam für den Wandel
9. - 15. Juli 2020
02/08/2020
Die Konferenz Kreatives Leadership nahm die Teilnehmenden mit auf eine sechstägige persönliche Erkundungsreise. Im Mittelpunkt stand die Frage nach dem persönlichen Umgang mit Leadership. Mehr als 120 leidenschaftliche Changemaker aus aller Welt nahmen an diesem Abenteuer teil. Sie liessen sich von eindrucksvollen Erfahrungsberichten inspirieren und erhielten die Möglichkeit, eine starke virtuelle Gemeinschaft zu schaffen.
Kreatives Leadership ist eine neue Initiative, die von Alumni des Caux Peace and Leadership-Programms (CPLP) ins Leben gerufen wurde. Ihr erstes Unternehmen bestand in der grossen Herausforderung, die Konferenz online zu organiseren und durchzuführen.
Dem jungen Team, das sich eindeutig gut in der Technologie auskennt, gelang es, den Teilnehmenden eine beeindruckende Erfahrung mit Tiefgang zu bieten. Sie schufen während der Dialoggruppen und sogenannten Tea Times einen sicheren Raum für den Austausch und das Knüpfen von Kontakten, führten in Zeiten der Stille zu Momenten der Selbstreflexion und luden ein, bei menschlichen Bibliotheken und Webinarsitzungen über Leadership zu lernen. Sie trugen sogar den Zeitunterschieden Rechnung, indem sie sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag Programme anboten.
Die Teilnehmenden brachten während der Abschlusssitzung ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und sprachen von ihrem Wunsch, in Verbindung zu bleiben und sich gegenseitig auf ihrer Reise zu einem kreativen Leadership zu unterstützen.
Einen Raum für Veränderung schaffen
Die Konferenz begann mit der Eröffnung eines sicheren Raumes für den Austausch und zur Schaffung einer Gemeinschaft. Dadurch konnten sich die Teilnehmenden sicher genug zu fühlen, um zu erkunden, wie sie Veränderung in ihr Leben bringen können.
Die erste Referentin, Maria Paula Garcia Romero, erklärte, wie sie nach ihrer Teilnahme bei CPLP etwas für ihre Gemeinschaft tun wollte und dadurch zur Sozialunternehmerin wurde. Sie startete das Suuralairua Library-Programm, das darauf abzielt, isolierte indigene Gemeinschaften in Kolumbien zu stärken, indem es ihnen eine Bibliothek zur Verfügung stellt und ihnen dabei hilft, ihre eigenen Ahnengeschichten zu lesen und aufzuschreiben. Ausgehend von dieser Erfahrung erklärte sie, wie das Führungsmodell eines jeden Unternehmens an das Projekt und die betroffene Gemeinschaft angepasst werden müsse. In der Tat, so Maria Paula, "müssen die Gemeinschaften in die Gestaltung des Projekts einbezogen werden", um sicherzustellen, dass es ihnen dient und ihre Identität respektiert.
Leadership von innen
Durch Zeiten der Stille, menschliche Bibliotheken und Dialoggruppen wuchs bei den Teilnehmenden ein Verständnis dafür, was es bedeutet, aus sich selbst heraus zu führen. Eine der beeindruckensten Sitzungen der Konferenz wurde von vier Referenten geleitet, die in das Konzept einer spirituellen Politik einführten, die Leadership durch Vorbild und Dienst fördert und eine Atmosphäre der Achtsamkeit schafft. Rodrigo Martínez Romero, Harmen van Dijk, Pepe García und Lázaro Valiente erlaubten den Teilnehmenden, über ihre eigenen Ziele und ihr kulturelles Erbe nachzudenken und inspirierten zu Kreativität, um getrennte Welten zu vereinen.
Wer wir sind, ist wie wir führen
Das erste Webinar zu diesem Thema wurde von Sonita Mbah aus Kamerun geleitet, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Kultur, Identität und Leadership befasste und praktische Techniken vermittelte. Sonita hat mehr als sieben Jahre dem Aufbau der gemeinnützigen Organisation Better World Cameroon und des Ökodorfes Bafut gewidmet. Heute ist sie Exekutivsekretärin von GEN (Global Ecovillage Network) Afrika. Sie wurde ausserdem 2017 mit dem Gender Just Climate Solutions Award von Women and Gender Constituency ausgezeichnet.
Sie erklärte, ihre Verbundenheit mit ihren Wurzeln, ihrer Kultur und ihrer Umwelt sei die Grundlage ihres Leaderships. "Alles Gute, das entstanden ist, entspringt dem, wo ich in meiner Kultur verwurzelt bin", sagte sie. Dies sei nicht ohne Herausforderungen. Ihre Kultur habe auch mit einem Trauma aus der Kolonisierung zu kämpfen, das geheilt werden müsse. Sie erzählte ausserdem, sie habe gegen sexistische kulturelle Normen ankämpfen müssen. Die Arbeit und die Schwierigkeiten seien manchmal überwältigend, aber sie könne durch Meditation und Tagebuchschreiben konzentriert bleiben und liesse sich durch ihre Vision einer besseren Welt inspirieren.
Wer ich bin, bestimmt, wie ich führe, aber auch, wie ich lebe und wie ich sterbe.
Jin In
Im vierten Webinar sprach Jin In, die Gründerin von 4 Girls GLocal Leadership, über die Bedeutung, junge Menschen zu inspirieren, damit sie ihren Worten Taten folgen lassen. Sie erzählte ihre persönliche Geschichte und wie sie selbst zu jener Führungspersönlichkeit wurde, die sie heute ist. Sie ermutigte die Teilnehmenden, sich für mehr persönlichen Mut, Hoffnung, Fokus und Einheit einzusetzen.
Die Kraft unseres Netzwerks
Das abschliessende Webinar wurde von dem Transportingenieur Tony Sakr geleitet, der eine Kampagne zur Unterstützung junger Menschen, die von der anhaltenden Krise in Syrien betroffen sind, ins Leben gerufen hat. "Erfolg ist ein Mannschaftssport", sagte er und erklärte, Networking sei eine wichtige Komponente des Erfolgs, denn es sei unmöglich, alles alleine machen. Das Herzstück eines starken Netzwerks sei Vertrauen, denn wir könnten nicht mit anderen zusammenarbeiten, ohne ihnen zu vertrauen. Dafür sei Verantwortlichkeit von entscheidender Bedeutung.
Er riet den Teilnehmenden, Versprechen stets zu erfüllen. Erfolgreiche Netzwerke basierten ausserdem auf Gegenseitigkeit, so Tony. Wir müssten sehen, was wir auf den Tisch legen. Das Wichtigste sei, als erfolgreicher Netzwerker bescheiden zu bleiben und zuzuhören, denn es gäbe immer etwas zu lernen!
Im Rahmen der menschlichen Bibliotheken sprachen viele andere inspirierende junge Führungskräfte über ihre Erfahrungen. Zu den "Büchern" gehörten Maria del Pilar Aristizabal, die Gründerin der Life Academy, ein soziales Unternehmen, das in Kolumbien Workshops für Führungskräfte durchführt, Anubha Sharma, eine leitende Analystin, die geschlechtsspezifische Geschäftsstrategien für die Wertschöpfungsketten kleiner und mittlerer Unternehmen in Indien entwickelt, sowie Ary Marrufo, eine Modedesignerin, die Kultur bewahren, Handwerker unterstützen und ein Bewusstsein für deren Potenzial schaffen will, um in Mexiko eine bessere Zukunft zu schaffen.
Zum Abschluss der Konferenz erzählten die Teilnehmenden, wie die Dialoggruppen ihnen ein Gefühl von Sinn und Unterstützung gegeben hatten und wie sehr sie sich freuten, Teil dieser Reise zu sein.
Wir sind gespannt zu erfahren, was diese jungen Führungspersönlichkeiten in der Welt hervorbringen werden!
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