Europa: Welche Identität? Welche Werte?
Europa: Welche Identität? Welche Werte?
11/05/2016
m 21. April 2016 veranstalteten der Ökumenische Rat der Kirchen und die Fokolar-Bewegung im Ökumenischen Zentrum in Genf (Schweiz) ein Gespräch am Runden Tisch, dass sich mit einer wichtigen Frage beschäftigte: Gibt es überhaupt eine europäische Identität? Die Veranstaltung brachte VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen, AkademikerInnen und Journalisten und Journalistinnen zu einem Austausch über Sichtweisen und Ideen angesichts der derzeitigen Herausforderungen zusammen, mit denen sich Europa in Bezug auf Migration und Integration auseinandersetzen muss.
Pasquale Ferrara, italienischer Diplomat und Professor in Rome und Loppiano (Italien), eröffnete die Veranstaltung. Anschliessend sprachen Andreas Gross, ehemaliger Schweizer Parlamentarier und früheres Mitglied der Vollversammlung des Europäischen Rates, Eric Ackermann, Mitglied der israelischen Gemeinschaft in Genf, und Gaëlle Courtens, Journalistin für den Protestantischen Kirchenbund in Italien.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte, und insbesondere der letzten Jahre, hat es in Europa auf institutioneller Ebene bezüglich der Themen Migrationsströme und Integration keine effizienten Reaktionen bei der Bekämpfung von Erscheinungsformen, wie Intoleranz, religiöser und politischer Extremismus und Ausgrenzung, gegeben.
Anstatt sich auf eine tolerantere, repektvollere, pluralistischere und vielfältigere Europäische Gemeinschaft zuzubewegen, herrscht ein Gefühl der Regression, und es fehlt an politischem Willen, Pluralität und Vielfältigkeit anzunehmen. Nach Meinung aller PodiumssprecherInnen und Teilnehmenden werde eine „kreative Integration“ benötigt. Es blieb jedoch offen, wie eine solche tolerante und respektvolle Integration erzielt werden könne.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass Identitäten innerhalb Europas nicht verschleiert werden dürften. Sie sollten stattdessen gestärkt werden, um zu einer gemeinsamen europäischen Identität zu gelangen. In einem komplexen multiethnischen und multireligiösen Szenario, wie es das heutige Europa darstellt, sei Vertrauensbildung unerlässlich.
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Fotokredit: World Council of Churches