Die Herausforderung der Vertrauensbildung - Sonntag 5. Juli 2015
VON DER HERAUSFORDERUNG, VERTRAUEN AUFZUBAUEN
05/07/2015„Die Herausforderung der Vertrauensbildung“ lautete das Thema des heutigen Tages im Rahmen der Konferenz "Gerechte Regierungsführung". Prof. Katherine Marshall von der Universität Georgetown/USA, definierte sie als ein Bestreben nach einer „sicheren und geordneten Gesellschaft, damit Menschen ihr wahres Potenzial erreichen können“. Sie hob dabei besonders hervor, dass das Vermächtnis von Ressentiments und deren Ausschweifen in Gewalt ein grosses Hindernis zwischen Zivilgesellschaft und Regierung darstellen könne.
Dr. Sylvester Turner, Theologe und Antirassismus-Aktivist aus Richmond/USA, sprach über „die anhaltende und hässliche Problem der Rasse“ und die dringende Notwendigkeit, für ein besseres Geschichtsverständnis „eine Brücke zu bauen, die stabil genug ist, auch schwere Lasten auf die andere Seite zu tragen“. Vertrauen schaffen bedeute, dass man bereit sei, Risiken einzugehen und „das Richtige zu tun anstatt danach zu suchen, wer recht hat."
UN-Mediationsexperte Brendan McAllister betonte die Komplexität der Vertrauensbildung und unterstrich, es gäbe "viele dynamische Prozesse bei einem Konflikt – Vertrauen ist einer davon“. Für ihn steht Vertrauensbildung stark mit Identität in Zusammenhang: „Einige Identitäten können von der Fortsetzung des Konflikts abhängig sein“.
„Krisen bringen die Angst vor dem Anderen zum Vorschein.“, erklärte die Rechtsanwältin Fauré Samaké Bintou aus Mali, in Bezug auf den Konflikt in ihrem Heimatsland, der tiefe Spaltung und Vertrauensverlust in die Führung mit sich brachte. In ihrer Grassroot-Arbeit mit Frauen bemüht sie sich um eine Rekonstruktion von Vertrauen auf persönlicher Ebene, um anschliessend auch in grösserem Rahmen erfolgreich aktiv sein zu können.
Der somalische Unterhausabgeordnete Mohammud Gure erklärte, Frieden sei das wertvollste Gut der Menschheit und teilte seine eigenen Erfahrungen aus Verhandlungen zwischen rivalisierenden Gruppierungen in Somalia: „Vertrauensbildung fängt schon lange vor den Verhandlungen an.“
Des Weiteren wurden u.a. folgende Fragen angesprochen: Wie kann man Frieden in einer Atmosphäre von Vertrauen fördern anstatt im Interesse des eigenen Landes? Dies war eine gute Einleitung zur morgigen Diskussion mit Michael Møller, Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Genf.
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