CDLS 2015: Landmanagement nachhaltig vorantreiben
12/07/2015Der dritte "Caux-Dialog über Land und Sicherheit" wurde am Abend des 10. Juli 2015 veröffnet. Konteradmiral Neil Morisetti, ehemaliger britischer Abgesandter für Klima- und Energiesicherheit (2009-2013), sprach über die Bedeutung der diesjährigen Konferenzthemen. Seiner Meinung nach sei sich die „Sicherheitsgemeinschaft zunehmend bewusst, dass Umweltrisiken eine genauso grosse Gefahr für nationale Sicherheit bedeuten wie für menschlichen Sicherheit“. Dr. Michael Schluter, Vorsizender und Geschäftsführer von Relational Research, und Ron Lawler, Mitglied des Internationalen Rats der Initiativen der Veränderung International, waren ebenfalls bei der Eröffnungssitzung anwesend. Sie betonten vor allem die Bedeutung von Beziehungen im Bereich des Landmanagements. Louise Baker, Policy und Advocacy-Koordinatorin der UNCCD, moderierte das Gespräch und unterstrich die „emotionale“ Seite des Problems.
Am zweiten Tag der Konferenz wurden im Rahmen der der Plenarsitzung praktische Lösungen zur Landrenaturierung diskutiert. Hier standen vor allem zwischenmenschliche Probleme im Vordergrund. Vizegouverneur Gabriel Lagat aus dem Elgeyo Markwet-Bezirk in Kenia sagte: „Wenn man Menschen vereint, ist es möglich, wirtschaftlichen Wohlstand und Frieden in Trockengebieten zu schaffen.“ Rolf Shenton, Direktor der Grassroots Trust NGO, nahm von Sambia aus über Skype an der Diskussion teil und gab konkrete Beispiele für einen ganzheitlichen Ansatz, sowohl in der Rinderwirtschaft als auch bei unterschiedlichem Getreideanbau. Er unterstrich den hohen Stellenwert nachhaltiger Landmanagement-Verfahren und erklärte, „wir können uns nicht mehr nur noch mit den sozialen und wirtschaftlichen Problemen befassen. Wir müssen auch das ökologische Problem ganzheitlich angehen, um Ergebnisse zu erreichen.“
Andere Diskussionsteilnehmer waren u.a. George „Miti Mingi, alias Mr Trees“ Kamau Kiiru, ein Forstwirt und Landwirt aus Kenia. Er sprach über die Bedeutung von Volksgruppen und Existenzgrundlagen. Des Weiteren präsentierte Niguse Hagazi vom World Agroforstry-Zentrum seine Arbeit im Bereich Landwirtschafts- und Wasserverwaltung in der äthiopischen Tirgray-Region. Tony Rinaudo sprach im Auftrag von World Vision Australien über den heute berühmten „Farmer Managed Natural Regeneration“ (FMNR)-Prozess und Michael Ben Eli, Gründer von The Sustainability Lab, stellte das Wadi Attir-Projekt vor, das sich in der israelischen Bedouin Negev-Wüste bemüht, mit verschiedenen Getreidearten Biodiversität zu verbessern.
Nach einer interessanten Fragenrunde, bei der die Teilnehmenden Probleme der Regierungsführung ansprachen, beendete Luc Gnacadja die Sitzung und sprach von Bedeutung eines dualen Ansatzes: „Konzepte sind oft von oben nach unten strukturiert, aber der umgekehrte Ansatz, von unten nach oben, bietet viele Vorteile.“ Des weiteren unterstrich er die Wichtigkeit sofortigen Handelns: „Landrenaturierung braucht keine 10 oder 20 Jahre. Es muss heute gehandelt werden.“ Die ersten Nachmittags-Workshops befassten sich mit Regenwassergewinnung, Landbesitz und Migrationsaspekten und zwischenmenschlichen Faktoren. Die zweite Sitzung setzte sich mit Fragen von Leadership, Geschlechtergleichgewicht und Möglichkeiten der Ausweitung auseinander. Am Abend kam eine buntgemischte Gruppe aus NGOs und Teilnehmenden zusammen, um neue Ideen zu diskutieren.