Vertrauensaufbau durch Lebensberichte : Erfahrungen aus Genf
Begegnungen, die bereichern
13/06/2018
Im Mai 2018 fanden in Form einer menschlichen Bibliothek das fünfte und sechste Event der Reihe « Begegnungen, die bereichern » statt, bei denen Lebensberichte aus einem Genfer Stadtviertel genutzt wurden, um Vertrauen zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern aufzubauen.
Das Publikum konnte 2 Erzählerinnen bzw. Erzähler aussuchen, diesen jeweils 10 Minuten zuhören und anschliessend 10 Minuten lang Fragen stellen. Jede Geschichte war mit einem Farbcode gekennzeichnet. Am Ende der Berichte suchten sich die Teilnehmenden andere Zuhörerinnen und Zuhörer einer anderen Farbe und tauschten gemeinsam über das Gehörte aus. Diese Technik ermöglicht die Verknüpfung der Erzählungen, schafft Empathie bei den Teilnehmenden und fördert den Austausch zwischen Menschen verschiedener Herkunft, die in Genf leben.
Die fünften Veranstaltung am 18. Mai 2018 fand in Zusammenarbeit mit der Stadt Genf und der Antenne Sociale de Proximité des Eaux-Vives Cité/Champel statt. Drei Frauen, Munna Bunna, Eva Jacques-Kolbig und Giannina Chaffo, sprachen bei der menschlichen Bibliothek, die im Rahmen des Projekts « Ô Vives les Vollandes » stattfand, das 2017 nach Spannungen im Stadtviertel ins Leben gerufen wurde. Damals war es vor allem zu Ruhestörungen und rüpelhaftem Verhalten auf dem Platz gekommen. Das Projekt ermöglichte es den Anwohnenden, auf gesellige Weise gemeinsam an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Rund 30 Menschen verschiedenen Alters nahmen am Event teil.
Am 31. Mai 2018 organisieren wir anschliessend das sechste Event in Zusammenarbeit mit dem Centre de la Roseraie, einem Zentrum, das Migrantinnen und Migranten in Genf aufnimmt, weiterbildet und Aktivitäten anbietet. Fünf Referentinnen und Referenten waren an diesem Abend anwesend : Akam Majid, Jacques Guido-Stern, Anne Divorne, Natacha Spedaletti und Mirzet Cirak sprachen über ihre Erfahrungen. Mirzet ist Praktikant des Zentrums und sprach über seine Erfahrungen an der Roseraie, seine Ausreise aus Bosnien sowie seine Ankunft mit seiner Familie in der Schweiz. Rund 50 Menschen nahmen an dem Event teil und kamen zu einem syrischen Essen zusammen.
Die Teilnehmenden der beiden Veranstaltungen hatten Gelegenheit, persönliche Geschichten zu hören, die zum Nachdenken über Vorurteile und eigene Erfahrungen anregten.
Wir bereiten derzeit die nächsten Begegnungen vor, die im Herbst in der deutschsprachigen Schweiz stattfinden sollen. Bleiben Sie dran und lassen Sie sich die nächsten Termine nicht entgehen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite!