Abschluss der Konferenz über gerechte Regierungsführung in Caux
Abschluss der Konferenz über gerechte Regierungsführung in Caux
18/07/2016
Nach einer intensiven Woche angefüllt mit Überlegungen, dem Austausch persönlicher Erlebnisberichte, Plenarsitzungen, praktischen Workshops und Abendveranstaltungen ging das diesjährige Forum „Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit“ zu Ende.
2016 waren dazu über 200 Teilnehmende aus mehr als 40 verschiedenen Ländern, u.a. dem Senegal, den USA, der Sahelzone, Indien, der Türkei, Armenien und der Ukraine, nach Caux gekommen. Dementsprechend bunt, lebhaft und international ging es dabei zu.
Der Schwerpunkt lag diesmal auf dem „Faktor Mensch“ in Bezug auf eine gerechte Regierungsführung, menschliche Sicherheit und Migration. Besonders eingegangen wurde auf die Herausforderungen durch die aktuellen Flüchtlingsbewegungen, die tieferen Ursachen des Terrorismus sowie Anstrengungen für eine gute Führung von Unternehmen und im Gemeinwesen. Ausserdem wurden praktische Möglichkeiten der Vertrauensbildung aufgezeigt sowie persönliche Erfahrungen, Leidensgeschichten, Anliegen und Fragen eingebracht. Durch ihre dynamischen Workshops, Fragerunden und die Gelegenheit zum Networking wirkte die Konferenz als internationale Plattform für einen Dialog zwischen Regierungsvertretenden, Mitarbeitenden von Hilfs- und sonstigen Nichtregierungsorganisationen, Studierenden, Journalistinnen und Journalisten, UNO-Repräsentanten und Stammesfürsten.
Außerdem standen Workshops zu den Themenbereichen Verhandlungstechniken (über 100 Teilnehmende), UN-Mediation, Antikorruptionsstrategien für eine nachhaltige Entwicklung, Heilung geschichtlicher Wunden, Umweltflüchtlinge und vieles andere mehr auf dem Programm. Dabei konnten die Teilnehmenden sowohl Inspirationen sammeln als auch praktische Vorgehensweisen erlernen und sie wurden ermutigt, diese bei seiner Rückkehr im persönlichen Umfeld anzuwenden.
Ausserdem fand eine Diskussion über den Begriff der „menschlichen Sicherheit“ statt, die den Teilnehmenden die Möglichkeit bot, die ganze Woche über verschiedenen Fragen zur folgenden UN-Definition nachzugehen:
„Der Schutz des vitalen Kernbereichs jedes menschlichen Lebens, um die menschliche Freiheit und Selbstverwirklichung zu fördern. Menschliche Sicherheit zu schützen bedeutet, fundamentale Freiheiten des Menschen zu schützen – Freiheiten, die die Quintessenz des Lebens darstellen. Es bedeutet, Menschen vor schwerwiegenden und weitreichenden Bedrohungen oder Situationen zu schützen. Es bedeutet, Verfahren anzuwenden, die die menschlichen Stärken und Hoffnungen aufbauen. Es bedeutet, politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Systeme sowie Umweltbedingungen zu schaffen, welche Menschen die Grundbausteine für ihr Überleben, ihren Unterhalt und ihre Würde liefern.“
Den Teilnehmenden wurden Fragen gestellt, die sie später ausserhalb der Plenarsitzung in kleineren Gruppendiskussionen oder Dialogen vertiefen konnten, wie z.B.:
- Welche Beobachtungen/Erfahrungen würden Sie in einer Welt machen, in der menschliche Sicherheit volle Wertschätzung genießt?
- Welche Bedrohungen der menschlichen Sicherheit sehen Sie in Ihrer eigenen Gemeinschaft?
- Was werden Sie innerhalb der kommenden drei Monate gegen diese Bedrohungen unternehmen?
Diese Fragen boten die Möglichkeit zu einer Bestandsaufnahme und Bewertung der aktuellen Situation sowie zur aktiven Umsetzung der neu erarbeiten Ideen.
Die Diskussionen zogen sich als roter Faden kontinuierlich bis zum Ende der Konferenz. Der letzte Tag war einem Blick in die Zukunft, neuen Initiativen und Strategien gewidmet. Reich an neuen Erkenntnissen erschienen die Teilnehmenden zur letzten Sitzung, um miteinander zu diskutieren und sich gegenseitig zu ermutigen. Sie begaben sie an diesem Morgen auf eine Reise zu individueller und globaler Veränderungen. Den Auftakt bildete ein gemeinsamer Moment der Reflexion. Anschließend wurde überwiegend in kleinen Gruppen oder Einzelgesprächen Neugelerntes, frische Inspirationen und Ansatzpunkte für eigene Aktionen ausgetauscht.
- Mehr Informationen über die Konferenz finden Sie hier.
- Mehr Informationen zu den Caux-Konferenzen können Sie hier einsehen.
Von Ashley Muller