Kinder und Erwachsene für den Aufbau einer inklusiven Gesellschaft stärken
CATS 2017
25/08/2017
"Wir sind de Bürgerinnen und Bürger von heute und morgen", erklärte Kehkashan Basu (17), Preisträgerin des Internationalen Kinderfriedenspreises 2016, bei der Eröffnung der 5. Auflage von "Kinder können die Welt verändern (CATS)". Bei CATS geht es vor allem darum, Kinder für ihre zukünftige Führungsrolle zu stärken und vorzubereiten. 264 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus 34 Ländern kamen bei CATS 2017 zusammen, um sich für Inklusion einzusetzen und Kindern, die ausgegrenzt werden, Gehör zu verschaffen.
Das einwöchige Event begann mit Spielen, bei denen Kinder und Erwachsene lernten, mit Spass zusammenzuarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen und gleichzeitig eine Beziehung untereinander aufzubauen. "Raum zum Lernen" ermöglichte es den Teilnehmenden, verschiedene Arten der Inklusion und der Ausgrenzung zu entdecken und zu erkennen, wo wir ihnen begegnen: in der Schule, zu Hause, in verschiedenen Einrichtungen. Bei einer Aktivität wurden den Teilnehmenden die Augen verbunden, damit sie nachvollziehen konnten, was es bedeutet, blind Sport zu machen und Ausgrenzung nachzuvollziehen. Bei einer anderen Aktivität wurden die Teilnehmenden gebeten, mit Knetmasse ihre Erfahrungen in Caux nachzubauen. Mohamed (16) aus Frankreich erklärte: "Ich habe ein Herz gemacht, weil es zwar erst der Beginn der Woche ist, aber ich jetzt schon weiss, dass ich diesen Ort mit einem weiteren Herzen verlassen werde."
"Man muss jedem Menschen zuhören, um Räume zu schaffen, in denen sich jeder angenommen fühlt", sagte Gerison Lansdown, Vorsitzende von "Child to Child", die gemeinsam mit dem niederländischen Journalisten und Kinderkorrespondenten Tako Rietveld eine Veranstaltung über Inklusion moderierte. "Konzentriere dich nicht auf die Person, sondern auf die Mauern und Schranken", lautete ihre Empfehlung.
Bei den interaktiven Veranstaltungen unter dem Motto "Lasst uns forschen" befassten sich die Teilnehmenden in Form von Jonglieren, Musik, Kunst, Theater, Storytelling, Friedensförderung und interkulturellen Dialogworkshops mit dem Thema Diversität und Inklusion. Ein Workshop nahm das Thema Gender und die damit verbundene Frage unter die Lupe, wie dadurchDiskriminierung entstehen kann. Kinder und Erwachsene bastelten dazu mit Papier und Zeitschriften und diskutierten das Thema Ausgrenzung, Stereotypen und Klischees.
Das Abendprogramm bot allen Gelegenheit für gemeinsamen Spass. So wurden eine Disco organisiert, die sowohl die "Kätzchen" (zwischen 2 und 10 Jahren) als auch die älteren Teilnehmenden genossen, und eine Talentshow im Caux Palace-Theater durchgeführt.
Was macht eine inklusive Gesellschaft aus? Am letzten Nachmittag der Konferenz bauten Kinder und Erwachsene aus Kartons und kreativen Materialien eine CATS-Stadt, in der jeder Mensch seinen Platz findet.
Die Teilnehmenden beschäftigten sich die gesamte Woche über mit ihrem Projekt für die CATS-90-Tage-Challenge. "In 90 Tagen kann man eine Pflanze setzen, sie giessen und wachsen und gedeihen sehen", sagte die Kinderrechtaktivistin und Europaabgeordnete Julie Ward, als sie die Teilnehmenden dazu aufrief, nach der Konferenz zu agieren. "Man muss kein Milliardär oder Präsident sein, um etwas zu bewirken. Alles, was man braucht, ist Motivation."
Am Ende der Woche tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen bei CATS aus. "Ich war ein Buch der menschlichen Bücherei und dachte, meine Geschichte sei vielleicht zu persönlich und würde niemanden wirklich interessieren", sagte ein junger Teilnehmer. "Aber genau das Gegenteil war der Fall. Hier [in Caux] habe ich begriffen: Auch wenn man noch so tief unten ist, darf man nicht aufgeben, weil das Beste noch bevorsteht."
"Meine Erfahrungen hier haben mich verändert. Wir haben zusammen gelacht, nachgedacht, ausgetauscht und gemeinsam geweint", sagte eine andere Teilnehmerin. "Aber wir haben auch gemeinsam Hoffnung geschaffen. Ich konnte erleben, wie Kinder die Welt sehen. Es gibt kein Wort in keinem Wörterbuch, dass ausdrücken kann, wie diese Woche mich und mein Leben geprägt habt.