Am Strom des Lebens – Gedanken zum Fresko im Speisesaal von Caux
Ein Kunstevent zum 75. Jubiläum
15/09/2021
Wenn Sie den Speisesaal des Caux Konferenz- und Seminarzentrums betreten, fällt Ihnen vielleicht als erstes die wunderbare Aussicht auf, die man vom Erkerfenster aus hat. Als zweites geht der Blick zu dem farbenfrohen Fresko, das eine ganze Wand bedeckt.
Man gewöhnt sich recht schnell an den Anblick und vergisst seine Präsenz. So war es an der Zeit, daran zu erinnern, was für ein grosses Privileg ist, dieses einzigartige Kunstwerk zu besitzen, das uns der herausragende finnische Künstler Lennart Segestråle hinterlassen hat (lesen Sie mehr über ihn in der Reihe „75 Jahre der Geschichten“).
Es hat mich wirklich zum Nachdenken über die endlose Kette gebracht, in der alle auf irgendeine Art und Weise verbunden sind.
- Morenike Onajobi, Grossbritannien -
Die diesjährigen Feierlichkeiten aus Anlass von 75 Jahren der Begegnungen im Konferenzzentrum der Initiativen der Veränderung in Caux waren die perfekte Gelegenheit, dieses wunderschöne symbolträchtige Meisterwerk zu betrachten, das im Laufe der Jahre viele wichtige Mahlzeiten und Diskussionen umrahmt hat.
Segerstråle nannte das Fresko „Am Strom des Lebens“. Es repräsentiert seine Vision des Konferenzzentrums von Caux als einen Ort, zu dem Menschen kommen, um ihren inneren Durst zu stillen, und von dem aus sie hinausgehen, um das Wasser des Lebens in eine dürstende Welt zu tragen.
Wir können uns in der Dunkelheit selbst verurteilen oder wir können zum Licht aufschauen und uns vom lebendigen Wasser finden lassen, das uns durchströmt, uns reinigt und befreit. Wo und was ist meine Quelle des lebendigen Wassers? Bin ich bereit, sie mit anderen zu teilen?
- Lotty Wolvekamp, Niederlande -
Kunst hat schon immer die Kraft besessen, Zustände zu hinterfragen, zu verändern und zu verändern. So haben sich auch Künstler und Künstlerinnen aller Disziplinen an den diesjährigen Feierlichkeiten beteiligt und sich von Segerstråles Fresko und dessen Thema inspirieren lassen.
Zu Beginn des Tages der Dankbarkeit am 1. August 2021 tauschten fünf Personen verschiedener Herkunft ihre Gedanken zu bestimmten Ausschnitten des Freskos aus. Während jede Person sprach, konnten die Teilnehmenden den entsprechenden Teil des Gemäldes via Zoom auf ihren Bildschirmen sehen.
Die Stärke einer Familie liegt in der Kombination der Verschiedenheit der Menschen innerhalb der Familie.
Der Leim, der jede Familie durch alle Höhen und Tiefen hindurch zusammenhält, ist die Liebe.- Vivek Asrani, Indien -
Es gab Beiträge von Vivek Asrani aus Indien und Morenike Onajobi aus dem Grossbritannien, die beide dem Stiftungsrat von IofC Schweiz angehören. Wir hörten Beiträge von Lotty Wolverkamp aus den Niederlanden, die dem Rat angehörte und seit vielen Jahren Mitglied des IofC-Netzwerks ist. Ausserdem kamen Liz Weeks aus Australien, die viele Sommer in den Küchen von Caux zugebracht hat, sowie Hamza Ghandour aus dem Libanon, einem Absolventen des Caux Peace and Leadership Programme, der im Speisesaal von Caux gearbeitet hat, zu Wort.
Wir alle haben eine Vergangenheit, wir leben in der Gegenwart, und die Zukunft ist dazu da, erforscht, erlebt, entdeckt, erdacht und wiedergeboren zu werden. Und dann ist da noch das grosse spirituelle Unbekannte, vielleicht ein Segen, der auf die Menschheit wartet.
- Liz Weeks, Australien -
Am Ende jedes Vortrags stellten die Rednerinnen und Redner ein oder zwei Fragen und die Teilnehmenden brachten die Botschaft des Freskos mit ihren persönlichen Erfahrungen in Verbindung, während sie der inspirierenden Musik des norwegischen Komponisten Sveinung Nygaard lauschten.
Ich glaube, dass jeder Beitrag zur Schaffung einer besseren Welt, zur Schaffung von Frieden (...) ein Stück Unterstützung sein kann, um vorwärts zu kommen.
- Hamza Ghandour, Libanon -
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