Interreligiöser Dialog als Werkzeug für Frieden

Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2018

31/07/2018

Während eines zweitägigen Workshops im Rahmen der Konferenz Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden erläuterte Moise „Mike“ Waltner, Programmleiter des International Fellows-Programms am Internationalen Dialogzentrum in Wien (KAICIID), den Einsatz interreligiöser Dialoge bei der Friedensförderung.

Zu Beginn des Workshops fand eine Diskussion darüber statt, was Dialog ausmache  und was nicht. Dialog, so erklärte Moise „Mike“ Waltner, sei keine Verhandlung, Debatte oder Diskussion – es handele sich um einen sozialen Vertrag, Austausch und ein Aufzeigen von Verborgenem. Ziel des interaktiven Dialogs sei nicht nur, Bewusstsein zu schaffen, sondern auch sozialen Zusammenhalt zu fördern. Interaktiver Dialog könne Brücken zwischen verschiedenen Religionsgruppen schlagen.

Durch den Einsatz von Methoden und Tools, wie bestimmten Kommunikationstechniken, interaktiven Aktivitäten und der Schaffung sicherer Orte, können effektive Dialoge ermöglicht werden. Wichtig ist, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass verschiedene religiöse, ethnische und soziale Identitäten an einem Tisch zusammenkommen und eine grosse Rolle dabei spielen, wie Menschen miteinander interagieren. Die Aufgabe eines interreligiösen Dialog ist es, eine vertrauensvolle und friedliche Umgebung zu schaffen. Interreligiöser Dialog kann dabei helfen, gewaltbereiten Extremismus durch den Prozess einer opferorientierten Justiz zu verhindern. „Dieser Workshop hängt sehr eng mit dem Konzept der opferorientierten Justiz zusammen“, sagte ein Teilnehmender. „Er ist ein guter Ausgangspunkt für alle Interessierten und deckt die wichtigsten Faktoren auf, die zu gewaltbereitem Extremismus führen.“ Darüber hinaus wurden auch Faktoren präsentiert, die gewaltbereiten Extremismus durch interreligiöse Dialoge in Gemeinschaften verhindern oder verändern können.

Interreligiöser Dialog kann von Führungspersönlichkeiten der einzelnen Glaubensgemeinschaften, Menschen bestimmter Gruppen oder Individuen aus bestimmten Religionsgemeinschaften moderiert werden. In jedem Fall erfordert interreligiöser Dialog die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses und des Vertrauens zwischen den Teilnehmenden, um einen sicheren Ort des Austauschs zu schaffen. Wenn dies erreicht ist, hat interreligiöser Dialog gute Chancen auf Erfolg und kann Möglichkeiten für persönliches Wachstum und gemeinsame Aktionen schaffen. Darüber hinaus kann der interreligiöse Dialog als Methode der Gemeinschaftsbildung eingesetzt werden und stärkere Verbindungen zwischen verschiedenen Glaubensgruppen schaffen.

Von Shannon McClain (mit Unterstützung des Caux Scholars-Programms)

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