Gender-Perspektiven bei der Friedensförderung: Extremisten inklusiv und umfassend ansprechen
Auf dem Weg zu einem inklusiven 2018
29/07/2018Im Rahmen von Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2018 schulte Melinda Holmes, Senior-Beraterin und Programmleiterin des International Civil Society Action Network (ICAN), bei einem dreitägigen Workshop idie Teilnehmenden über Gender-Perspektiven bei der Friedensbildung.
Melinda Holmes erklärte einleitend, wie viel des bestehenden Diskurses rund um Extremismus bestimmte Ansätze, wie beispielsweiseTerrorismusbekämpfung (CT) und Bekämpfung von gewaltsamem Extremismus (CVE), umfasse. Diese Perspektiven seien oft sehr militärisch geprägt und berücksichtigten Themen wie Geschlecht und Jugendengagement beim Vorgehen gegen gewaltsamen Extremismus nicht. Holmes erklärte, wenn wir das Ziel verfolgten, gewaltbereiten Extremismus zu verhindern, müssten wir das Geschlecht bei unseren Lösungen berücksichtigen, um Männer und Frauen in betroffenen Gemeinschaften einzubinden.
Danach befasste sich die Gruppe mit verschiedene Rollen, die Männer und Frauen in Konfliktsituationen spielen, und untersuchte, auf welche Art Männer und Frauen in ihrem Umfeld von Extremismus betroffen sind. Frauen beispielsweise, die aufgrund sozialer Strukturen nur wenig Unterstützung erhalten, sind anfälliger für Gewalt. Frauen können Männer ausserdem mittels „häuslicher Radikalisierung“ in matriarchalischen oder patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen radikalisieren. Gewaltbereiter Extremismus kann sich ausserdem dann durchsetzen, wenn extreme Menschen in Schubladen gesteckt werden oder die Annahme besteht, bestimmte Gruppen seien de facto extremistisch. Durch eine neue Herangehensweise im Sicherheitsbereich und die Zusammenarbeit mit bestmmten Gruppen, wie dem National Counterterrorism Center, können wir inklusivere und umfassendere Wege entwickeln, um gewaltbereitem Extremismus zu begegnen, und dabei die Rolle des Geschlechts berücksichtigen.
Im Workshop wurde zudem die Rolle von toxischer Männlichkeit, Gender-Regeln, nichtbinären Geschlechtsidentitäten und Intersektionalität bei der Schaffung inklusiver Gesellschaften und der Veränderung patriarchalischer Systeme untersucht. Gerechtigkeit kann auch durch die Bildung feministischer Gruppen und Hilfsstrukturen unterstützt werden, die das Patriarchat dadurch hinterfragen, indem sie auf die Genderfrage aufmerksam machen und Praxiserfahrungen weitergeben. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen, Fertigkeiten und Erfahrungen können wir Gemeinschaften schaffen, die inklusiv für alle sind, unabhängig davon, ob sie ins Geschlechterspektrum passen oder nicht.
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Von Shannon McClain mit Unterstützung des Caux Scholars-Programms