Cauxsurfing – Netzwerk des Vertrauens

Interview mit Martin Healey, Gründer von Cauxsurfing

16/05/2019
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Interview mit Martin Healey, Gründer von Cauxsurfing
Cauxsurfing

Alle, die schon im schweizerischen Konferenzzentrum von Caux waren, sind sich wahrscheinlich einig: Dieser Ort ist etwas Besonderes! Doch während es eine Sache ist, auf einem Schweizer Berg Erfahrungen der besonderen Art zu machen, sieht die Realität nach der Rückkehr nach Hause manchmal ganz anders aus. Die vor kurzem ins Leben gerufene Initiative "Cauxsurfing" ist eine Plattform für alle, die die Caux-Erfahrung weiterführen möchten - durch ein leeres Gästezimmer oder eine Matraze. Martin Healey, Gründer von Cauxsurfing, erklärt, wie die Initiative funktioniert und warum ihm dieses Projekt so am Herzen liegt.

 

Wie kamen Sie auf die Idee mit Cauxsurfing?

Wenn ich an Caux denke, kommen mir all die wundervollen Menschen in den Sinn, die ich dort über die Jahre hinweg getroffen habe und ich frage mich, wie lange ich manche von ihnen schon nicht mehr gesehen habe. Meine ursprüngliche Idee war ein Netzwerk für die IofC-Gemeinschaft, das Couchsurfing ähnlich ist, um Besuche, die Erneuerung von alten Freundschaften zu erleichtern und andere IofC-Mitglieder, ob in der Nähe oder auf Reisen, kennenzulernen.

 

Wann wurde Cauxfurfing gegründet?

Cauxsurfing wurde am 15. März 2019 nach einer Vorbereitungsphase, in der hin- und herüberlegt, getestet und Richtlinien ausgearbeitet wurden, gegründet. Ich war 2016 Absolvent des Caux Scholars-Programms und 2017 und 2018 beim Young Ambassadors-Programm dabei, sowohl als Teilnehmer als auch als Facilitator. Jeden Sommer finden im Caux-Konferenzzentrum verschiedene Lernprogramme statt und hunderte von Menschen nehmen am Caux Forum teil. Die Frage war: Wie können Menschen nach ihrer Abreise aus Caux in Kontakt bleiben und ihr Netzwerk ausbauen? So entstand die Idee von Cauxsurfing.

Am 14. Mai 2019 hatten wir 180 Mitglieder und 80 weitere, die noch auf ihre Zulassung warteten.

 

Wie funktioiniert das Prinzip von Cauxsurfing?

Cauxsurfing wird durch eine geschlossene Facebook-Gruppe organisiert, in der jedes Mitglied Informationen über sich selbst und den Ort, an dem es lebt, veröffentlicht. 

Um als Mitglied von Cauxsurfing zugelassen zu werden, müssen drei schon zugelassene Mitglieder als Referenzpersonen fungieren. Bislang haben wir lediglich mit ein paar Posts auf Facebook Werbung für Cauxsurfing gemacht. Daher bin ich überzeugt, dass die Gruppe schnell wachsen wird, wenn wir erst einmal innerhalb von IofC Werbung dafür machen.

 

Was sind die Hauptziele von Cauxsurfing?

Ein Hauptziel ist es, das IofC-Netzwerk weltweit zu stärken und auszubauen. Wir möchten Mitgliedern der IofC-Gemeinschaft helfen, sich (wieder)zu finden, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen und neue zu knüpfen. Wir möchten der IofC-Gemeinschaft zeigen, wie gross und vielfältig sie ist und dass das nächste Mitglied vielleicht ganz in der Nähe wohnt. Persönlich hoffe ich, dass die Cauxsurferinnen und -surfer diese Information nutzen, um gemeinsame Initiativen ins Leben zu rufen und die lokale IofC-Arbeit zu festigen.

 

Warum ist Cauxsurfing für Menschen, die sich für IofC interessieren und dort mitarbeiten, interessant?

Ich denke, jedem, der bei IofC mitmacht oder sich dafür interessiert, kann Cauxsurfing etwas geben. Sie sind nach Caux gekommen, um Menschen zu treffen? Das können Sie durch Cauxsurfing. Sie möchten eine Initiative ins Leben rufen oder dort mitmachen? Nutzen Sie Cauxsurfing, um Interessentinnen und Interessenten in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region zu finden. Sie leiden unter "Caux-Entzug", nachdem das Caux Forum zu Ende gegangen ist? Lassen Sie den Geist von Caux im Alltag wieder aufleben, indem Sie andere Cauxsurferinnen und -surfer einladen oder besuchen.

 

Wie haben die Werte von IofC und die Tatsache, dass Sie mit IofC aufwuchsen, Ihr Leben geprägt?

Na ja, ohne IofC gäbe es mich im wahrsten Sinne des Wortes nicht. Meine Eltern trafen sich, als sie bei IofC freiwillig mitarbeiteten und ich hörte als Kind viel über diesen besonderen Ort. 2008 kam ich zum ersten Mal im Rahmen einer IofC-Winterbegegnung nach Caux und arbeite seitdem in verschiedenen Funktionen als freiwilliger Mitarbeiter bei IofC mit. Durch meine Zeit in Caux habe ich mich enorm verändert. Ich bin für die Möglichkeit, in solch einem internationalen Rahmen mit Freunden aus aller Welt und einer globalen Sichtweise, zu wachsen, sehr dankbar. Die Kraft, die in den Begegnungen mit so vielen verschiedenen Menschen und ihren Erfahrungen steckt, ist sehr wichtig.

 

Ein Schwerpunkt von IofC ist Vertrauensbildung. Welche Rolle spielt der Aufbau von Vertrauen bei Ihrer Arbeit mit Cauxsurfin?

Vertrauen ist bei Cauxsurfing unumgänglich. Wir vertrauen darauf, dass die Menschen, die wir im Caux-Konferenzzentrum treffen, gut sind. Dies hilft uns, uns zu öffnen und anderen vertrauensvoller zu begegnen, als wir dies im Alltag tun würden. Cauxsurfing unterscheidet sich von Dienstleistungen, wie Couchsurfing, darin, dass wir davon ausgehen, bei Menschen zu wohnen, denen wir vertrauen, die ähnliche Werte haben wie wir. Ich glaube, dass Cauxsurfing eine grossartige Möglichkeit ist, mehr Vertrauen zu schaffen und helfen kann, die internationale IofC-Gemeinschaft näher zusammenzurücken.

 

Nachdem Cauxsurfing jetzt ins Leben gerufen wurde, stehen für die Zukunft andere neue und originelle Projekte an? 

Es ist eine Sache, ein Projekt ins Leben zu rufen. Ihm beim Wachsen zu helfen, ist eine andere. Jetzt konzentriere ich mich erst einmaml auf Cauxsurfung und meinen Master-Abschluss. Ich hoffe, wir werden regelmässig über Erfahrungen von Cauxsurfing und anderen Begegnungen mit Tiefgang hören.

 

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Als Initiativen der Veränderung möchten wir unter anderem Menschen für den Umgang mit den Fragen dieser Welt inspirieren, ausbilden und verbinden. Der Ausgangspunkt liegt dabei bei jedem einzelnen Menschen. Erfahren Sie mehr über uns und nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken, welche Veränderung Sie sich wünschen!

Sie möchten bei Cauxsurfing mitmachen? Loggen Sie sich bei Facebook ein, besuchen Sie unsere Gruppe und klicken Sie auf  Mitglied werden. Das Team wird sich daraufhin bei Ihnen melden. Möchten Sie gerne bei Cauxsurfing mitarbeiten? Melden Sie sich bei unserem Cauxsurfing-Team!

 

Martin Healey

Martin Healey wuchs in Süddeutschland auf. Sein Vater ist Brite, seine Mutter Deutsche und Reisen war daher schon immer ein wichtiger Teil seines Lebens. Seine Erfahrungen mit dem Caux-Konferenzzentrum zeigten ihm, dass er gerne mit Menschen verschiedener Herkunft arbeiten und sich für bessere Beziehungen zwischen Ländern einsetzen möchte. Martin hat einen Bachelor für Internationale Beziehungen und absolviert derzeit einen Master in Governance and Public Policy.

 

 

Interview von Ulrike Ott Chanu

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Sunny Donkupar Mawiong

Sunny Donkupar Mawiong stammt aus dem Nordosten Indiens und war als Student Vizepräsident der North East Community Organisation Pune und der Meghalaya Youth Association Pune, die sich für die Rechte nordostindischer Studierender in Pune einsetzen. Sunny kam 2013 mit IocC in Kontakt, absolvierte in Asia Plateau ein Praktikum und arbeitet seit 2016 vollzeitlich für IofC. Er leitet inzwischen ein Outreachteam und erhofft sich, Gemeinschaften in Nordostindien zusammenzuführen.

Kaspar Kork

Kaspar Kork (30) ist eine Mischung aus verschiedenen Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen. Er ist stellvertretender Direktor für globale Wirtschaftsentwicklung bei der Estischen Investmentagentur, einer Abteilung der Regierungsorganisation Enterprise Estonia. Zuvor arbeitete er für eine estische Bank (LHV). Kaspar ist studierter Ingenieur und absolviert derzeit einen MBA. Er ist estischer Meister im Orientierungslauf und praktiziert diesen Sport seit 10 Jahren.

Bogdan Klich

Senator Bogdan Klich ist Minderheitenchef im polnischen Senat und ehemaliger polnischer Verteidigungsminister. Als junger Mensch engagierte er sich in seinem Land im Kampf für die Demokratie und war 1981 dafür im Gefängnis. Er war ausserdem von 2004-2017 Mitglied des europäischen Parlaments.

Richard Werly

Richard Werly (52) ist Korrespondent für Frankreich und Europäische Angelegenheiten bei Le Temps, der grössten französischsprachigen Tageszeitung in der Schweiz. Er war Auslandskorrespondent in Tokio, Bangkok und Brüssel und arbeitet jetzt von Paris aus. Er ist ausserdem Herausgeber von «L'ame des peuples» (Nevicata Publishing), einer Sammlung von 50 Büchern über Kultur, Identität und "Persönlichkeit" in verschiedenen Ländern.

 

Jean Brown / Trainingkurs 3

Jean Brown ist eine der Ältesten von Creators of Peace (CoP), wo sie sich seit 1994 engagiert. Sie hat CoP-Friedenskreise entworfen, die seit 15 Jahren in 50 Ländern umgesetzt werden. Sie entwarf CoP-Facilitations- und Trainingshandbücher und war eine der Leiterinnen der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen von Cop; Sie arbeitet seit über 50 Jahren vollzeitlich für IofC und war viele Jahre lang in Indien und den USA tätig und lebt derzeit in Australien.

 

Bhavesh Patel Trainer

Bhavesh Patel entwirft und leitet Bildungs- und Entwicklungsevents für Einzelpersonen, Organisationen und Netzwerke. Er ist davon überzeugt, dass es in einer zunehmend unsicheren Welt keine vorgefertigten, idealen, festgelegten Lösungen gibt. Für ihn können Organisationen ihr Entwicklungspotential entdecken lernen, indem sie Herz und Verstand ihrer Mitarbeitenden ansprechen. Seine Arbeit ist vielfältig und befasst sich mit strategischer Entwicklung, verbesserten Organisationsabläufen oder Gruppen, die ihre gemeinsame Vision entdecken.

Suat Topsu

Schon seit seiner Kindheit interessiert sich Suat Topsu für die Wissenschaft und wandte sich daher der Forschung zu. Nach seiner Doktorarbeit in Physik unterrichtete er als Professor für Quantenphysik an der Universität Paris-Sarclay. Der Zufall lenkte seinen Schwerpunkt auf die schädlichen Auswirkungen von Radiowellen auf lebende Organismen.

Robert Rubinstein

Robert Rubinstein ist Vorsitzender und Gründungspartner von TBLI Group Holdings B.V. mit Sitz in den Niederlanden. Die Firma wurde 1998 gegründet. Im Dezember 2015 organisierte TBLI eine Veranstaltung beim COP21 in Paris. Vor der Gründung von TBLI war Rubinstein Herausgeber. 1981 gründete er die erste niederländische Zeitschrift, FIETS. 1995 folgte die Zeitschrift Source, die sich mit der Integrierung von "Profit und Prinzipien" als Botschaft an die Wirtschaftswelt befasste.

Barbara Smeltzer

Barb wird die Veranstaltung moderieren und über ihre Vision der Rolle von Ethik beim Aufbau von digitalem Vertrauen sprechen. Sie

 

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