Menschliche Bücher in der UNO-Bibliothek in Genf
Menschliche Bücher in der UNO-Bibliothek in Genf
12/05/2016
Was hat Vertrauen mit Migration zu tun? Dies war eine Frage, die die menschlichen "Bücher" der von CAUX-IofC organisierten Menschlichen Bibliothek beantworteten, die am 11. Mai 2016 an der UNO-Bibliothek in Genf stattfand. Die Veranstaltung war Teil einer Veranstaltungsreihe im Rahmen des 70. Jubiläums der Stiftung. Anstatt in normalen Büchern nachzuschlagen, konnten die Teilnehmenden persönliche Geschichten der 5 menschlichen Bücher hören, die über ihre Erfahrung mit Migration sprachen, und ihnen Fragen stellen.
Eröffnet wurde das Event von Cornelio Sommaruga, dem Ehrenpräsident von Initiativen der Veränderung International, der die Bedeutung von Vertrauensbildung angesichts der aktuellen Migrationskrise unterstrich und erklärte, es werde "keinen dauernden Frieden ohne Gerechtigkeit, keine Gerechigkeit ohne Vertrauen und kein wahres Vertrauen ohne Vergebung geben." Sommaruga sprach über die Versöhnungsarbeit, die 1946 in Caux begonnen wurde, um die ehemaligen Erzfeinde Deutschland und Frankreich auszusöhnen und die ein bedeutendes Modell zur Errichtung gegenseigen Vertrauens und Verständnisses im heutigen Europa schuf.
Die "Leser und Leserinnen" wurden eingeladen, aus einem Katalog von fünf "menschlichen Büchern" auszususchen, über die sie gerne mehr erfahren wollten. Melissa Fleming, Kommunikationsleiterin und Sprecherin der UNHCR, Dr. Imad Karam, Geschäftsführer von Initiativen der Veränderung International, Jens J. Wilhelmsen, norwegischer Schriftsteller, der 60 Jahre lang für Initiativen der Veränderung gearbeitet hat, Leonard Doyle, Medien- und Kommunikationsleiter der IOM, Huruy Gulbet, im Sudan geborener eriträischer Flüchtling und Student in Genf.
Ein Dankeschön unseren menschlichen Büchern + @CAUXIofC + Teilnehmenden für das heutige Event. Wir hoffen, es hat Ihnen genausoviel Spass gemacht wie uns! - UNO-Bibliothek in Genf (@UNOGLibrary) 11.Mai 2016 |
Gruppen von 10 bis 20 neugierigen "Lesern und Leserinnen", darunter der UN-Generaldirektor des Genfer Büros Michael Møller, setzten sich dann mit den menschlichen Büchern zusammen, um spannende Geschichten zu hören, bei denen es um gefährliche Reisen über das Mittelmeer von Flüchtlingen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung bis zum Aufbau von Vertrauen zwischen Menschen im entmutigten und zerbrochenen Europa nach dem Zweiten Weltkrieg ging.
Der persönliche Rahmen der UNO-Bibliothek erlaubte einen wahren persönlichen Austausch, um Geschichten aus erster Hand zu hören und Fragen über die Erfahrung und das Leben der Erzähler und Erzählerinnen stellen zu können. Die Teilnehmenden wurden anschliessend eingeladen, ebenfalls Geschichten zu erzählen und sich über die Emotionen und Gedanken, die diese Berichte auslösten, in Kleingruppen auszutauschen.
Dadurch kamen sich "Leser und Leserinnen" und die "menschlichen Bücher" näher. Die menschliche Bibliothek ist eine einzigartige Plattform, um Verständnis zwischen Menschen zu fördern und Klischees über Migration aufzubrechen. Jens J. Wilhelmsen, eines der menschlichen Bücher, erklärte, der Schlüssel zu Immigration in Europa sei Integration und "Integration heisst, Menschen willkommen zu heissen und dem Beitrag, den sie leisten können, Vertrauen zu schenken."
Um all dies ging es bei der Menschlichen Bibliothek: persönliche Geschichten über Migration auszutauschen und Vertrauen aufzubauen, um einander besser zu verstehen.